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Kartiks Schicksal

Kartiks Schicksal

Titel: Kartiks Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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nicht …«
    »Siehst du nicht, dass sie weg sind? Oder dass irgendetwas mit ihnen geschehen ist? Als Gemma die Magie herausgeholt hat, hat das vielleicht das Ende der dunklen Geister bedeutet«, gibt Felicity ungehalten zurück.
    »Aber warum ist Pippa dann..« Ich vollende den Satz nicht.
    »Weil sie keine von denen ist«, faucht Felicity zurück.
    Als wir zum Niemandsland kommen, schlüpfen wir vorsichtig durch die Dornenhecke. Die Ranken machen uns diesmal weniger zu schaffen und wir gelangen fast ohne einen Kratzer auf die andere Seite.
    »Huuuh-huuh! Huuuh-huuh!«
    Der Ruf hallt in dem blau überschatteten Wald wider. Bessie und Mae preschen mit Stöcken bewaffnet hinter den Bäumen hervor.
    Felicity entfährt ein überraschter Aufschrei. »Ihr braucht euch nicht so aufzuführen. Wir sind’s nur«, sagt sie.
    »Man kann nicht vorsichtig genug sein«, sagt Bessie.
    »Es kümmert mich nicht, wie anbiedernd sie sind«, flüstert mir Felicity zu. »Oder wie vulgär.«
    Pippa winkt uns vom Turm. »Ich komme hinunter.«
    »Pip!« Felicity stürmt voran zum Eingangstor. Mercy öffnet und bittet uns hinein. Das Innere der Burg wirkt etwas weniger verwahrlost als das letzte Mal. Jemand hat ein bisschen sauber gemacht; die Fußböden gekehrt, das Feuer im großen Salon angezündet. Man könnte es fast gemütlich nennen. Selbst die Ranken der Nachtschattengewächse scheinen nicht mehr so abschreckend, ihre tödlichen roten Blüten bilden einen hübschen Kontrast zu dem zerbröckelnden Stein.
    Pippa stürzt in den Salon. »Ich habe euch bei der Brombeerhecke gesehen! Ich habe die Sekunden bis zu eurer Ankunft gezählt – zweihundertzweiunddreißig, um genau zu sein!«
    Pippas Kleid ist wieder zerfetzt, aber sonst ist sie wunderschön. Die Magie scheint bei ihr noch anzuhalten. Das ist erstaunlich, denn bei Ann und Felicity hat die Magie bestenfalls ein paar Stunden gewirkt.
    »Pip, du siehst toll aus«, ruft Felicity und umarmt sie.
    Pippa wirft mir von der Seite einen vielsagenden Blick zu. »Ja! Das macht wohl die Freude, wieder mit meinen Freundinnen vereint zu sein, denn ich fühle mich wie neugeboren. Oh, Gemma, könntest du mir helfen, Anbrennholz zu holen?«
     
    »Natürlich«, sage ich und ignoriere Felicitys neugierigen Blick.
    Pippa führt mich hinter den Wandvorhang und in die alte Kapelle.
    »Wie geht es dir?«, frage ich.
    Ihre Lippen zittern. »Wie soll es mir gehen? Ich bin dazu verdammt, für immer hier zu leben. Ewig so jung zu bleiben wie jetzt, während meine Freundinnen älter werden und mich mit der Zeit vergessen.«
    »Wir werden dich nicht vergessen, Pip«, sage ich, aber es schmeckt wie ein falscher Trost.
    Pippa legt ihre Hand auf meinen Arm. »Gemma, die Magie hat mich mit neuer Hoffnung erfüllt. Aber jetzt versiegt sie.« Sie zeigt auf ihr zerfetztes Kleid. »Kannst du mir noch etwas mehr geben? Gerade genug, um Licht in meine Gedanken zu bringen, bis es mir gelingt, mich mit meinem Schicksal abzufinden? Bitte.«
    »Ich … ich kann das nicht ewig tun«, sage ich stockend. Ich fürchte mich vor den Folgen meiner Entscheidung, ob so oder so.
    »Ich habe dich nicht gebeten, es ewig zu tun.« Pippa nimmt eine verschrumpelte Beere aus einer Schüssel und isst sie. Sie schneidet ein Gesicht. »Und im Übrigen hast du es mir angeboten. Bitte, Gemma. Es bedeutet die Welt für mich. Ich muss diesen Ort ertragen …«
    Sie wischt Tränen fort und ich fühle mich elend. Bei allen meinen schönen Worten, etwas ändern zu wollen – warum zögere ich bei Pippa? Wenn ich ihr Schicksal wenden könnte, würde das nicht der Beweis einer neuen Welt, einer neuen, grenzenlosen Hoffnung sein?
    »Gib mir deine Hände«, sage ich und Pippa umarmt mich.
    »Ich werde es nicht vergessen«, sagt sie und küsst mich auf die Wange. Dann runzelt sie die Stirn. »Kannst du mir diesmal nicht so viel geben, dass es länger hält?«
    »Ich kann nicht kontrollieren, wie lange die Magie wirkt«, erkläre ich. »Ich versuche gerade erst, sie zu verstehen.«
    Wir fassen uns an den Händen und wieder verbindet uns dieses Band. Ich fühle, was sie fühlt. Ich sehe sie in einem schönen Ballkleid, glücklich mit Felicity tanzend. Doch darunter ist noch etwas anderes. Etwas Beunruhigendes. Ich breche den Kontakt ab.
    »Geschafft«, sage ich und hoffe, dass sie meine Nervosität nicht heraushört.
    Pippa streckt die Arme über ihren Kopf und leckt sich die Lippen, die schon rosig werden. Dieses Mal stellt sich die Verwandlung noch

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