Kasey Michaels
Gesicht und wimmerte
leise. „Die hier hätte natürlich auch sterben müssen, sie würde ja nicht
geschwiegen haben ... na, meistens gehen sie sowieso in der ersten Nacht drauf
...“
„Ich bringe
ihn um, Charlie!“, zischte Rafe bei Hobarts unflätigen Reden. „Irgendwie
eise ich Nicole von ihm los, und dann bringst du sie runter zu Tanner. Aber der
Dreckskerl stirbt, hier! Mir ist gleich, ob er irre ist oder nicht!“
Doch
Charlotte drückte ihm warnend den Arm und sagte: „Mr Hobart, Schluss mit diesem
Unsinn. Sie sind verletzt, Sie brauchen einen Arzt. Außerdem müssen wir dem
Duke erklären, wer Sie sind, dass Sie ein Daughtry sind. Sie müssen ihm das
sagen, damit er Sie versteht. Lassen Sie Lady Nicole los, und wir werden Ihnen
helfen, das verspreche ich.“
Hobart
lächelte höhnisch und zog Nicole näher ans offene Fenster, durch das der Lärm
der Straße gedämpft hereindrang. „Und danach liefern Sie mich an den Henker?
Hätte meine Mutter es mir doch nur nie gesagt! Sie hätte wissen müssen, dass
ich es nicht hinkriege ... hab nie was hingekriegt ...“
Behutsam
schob Rafe sich an den Mann heran, der jedoch sofort weiter zurückwich, noch
näher ans Fenster, zwei Stockwerke über der Straße.
„Offensichtlich
fühlen Sie sich von meiner Familie schlecht behandelt. Es tut mir leid, dass
ich Ihnen ungefällig war“, sagte Rafe mit mühsam bewahrter Ruhe. Charlotte
wusste anscheinend mehr als er selbst und hatte vor, das Wissen zu ihrem
Vorteil einzusetzen. „Als Sie zu mir kamen, weigerte ich mich, Sie anzuhören,
das war falsch von mir, und ich bitte Sie um Entschuldigung.“
„Das
sollten Sie auch“, sagte Hobart und lächelte tatsächlich. „Es war sehr
unsportlich von Ihnen, nicht zu sterben. 'Bei den anderen war es so einfach,
fast zu einfach. Aber Sie ...“
„Aber dann
retteten Sie mir sogar das Leben. Warum denn das, Hugh?“
„Sie
verstehen es immer noch nicht! Ich wollte Sie nicht aus dem Weg stoßen, sondern unter den Brocken! Wieder Murks gemacht! Da wusste ich, dass ich
verloren hatte. Ich würde Sie nie aus dem Weg räumen können! Und dann sah ich
die Kleine hier und dachte, ich mache das Beste draus, verstehen Sie?“
„Nein,
immer noch nicht“, sagte Rafe, verzweifelt, da er sah, dass der
Blutstropfen an Nicoles Hals zu einem dünnen Rinnsal geworden war.
„Ganz
einfach. Wenn ich schon nicht Duke werden konnte, wollte ich wenigstens von
dem Vermögen profitieren. Eine Stunde später, und dieses bösartige Früchtchen
wäre unterwegs zu einer Gesellschaft sehr munterer, begieriger Gentlemen
gewesen und ich unterwegs zum Hafen, mit viel Geld in der Tasche auf zu einem
neuen Leben.“ Während er das sagte, hatte er das Fenster erreicht und
umklammerte Nicole noch fester, denn sie widerstrebte seinem Griff heftig.
„Nicole,
halt still“, bat Rafe angespannt.
„Mr Hobart,
Sie können immer noch fort.“ Charlotte sprach sehr ruhig. „Ehrlich. Lassen
Sie sie los, und wir lassen Sie gehen. Nicht wahr, Rafe?“
Doch Hobart
warf Rafe nur einen gehetzten Blick zu und zerrte Nicole so dicht an sich
heran, dass sie auf den Zehenspitzen stehen musste, damit der Dolch nicht noch
tiefer einschnitt. „Nein. Ihnen glaube ich ja fast, aber nicht ihm. Sehen
Sie, wie er mich anguckt! Er wird mich umbringen. Es ist vorbei.
Wieder habe ich es vermasselt. Aber wenn ich schon dran glauben muss, dann
nicht ich allein. Wir beide“, er sah Nicole beinahe zärtlich an, „wir
beide gehen zusammen.“
Ohne zu
überlegen, nur um Nicoles Sicherheit bedacht, rief Rafe: „Nein, tun Sie es
nicht! Ich gebe Ihnen, was Sie wollen!“
Hobart lächelte.
„Wie reizend von Ihnen. Sagen Sie, lieben Sie sie?“
„Ja, ich
liebe sie, ja.“
„Gut. Dann
bin ich doch Sieger. Leben Sie wohl!“ Im gleichen Atemzug warf er
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