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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
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bell­te er und starr­te mit her­vor­quel­len­den Au­gen auf die
Pis­to­le. „Wer sind Sie? Ich war vor Ih­nen hier, zum Teu­fel mit Ih­nen! Bin von
mei­nem Klub di­rekt hier­her ge­rast, als ich die Mit­tei­lung er­hielt. Die­ser
ver­fluch­te, ver­lo­ge­ne Ho­bart. Man kann ei­ne Jung­frau nicht zwei­mal
ver­kau­fen!“
    „In der
Tat? Und wie ich hör­te, kann man nur ein­mal ster­ben. Wol­len Sie den Ver­such wa­gen?
Ich will mich gern dar­auf ein­las­sen! Sie arm­se­li­ges Et­was, ich wür­de der Welt
einen Ge­fal­len tun“, sag­te Ra­fe kühl und rich­te­te den Lauf der Waf­fe auf
den hoff­nungs­vol­len Frei­er.
    In sei­nem
Ei­fer, mög­lichst viel Ab­stand zwi­schen sich und einen of­fen­sicht­lich
Wahn­sin­ni­gen zu brin­gen, rann­te der Mann auf
sei­nem Weg hin­aus bei­na­he Char­lot­te über den Hau­fen.
    „Char­lie“,
sag­te Ra­fe, wäh­rend er die Pis­to­le nun auf Lot­ty Lus­ty rich­te­te, „ver­schließ
die Tür, Lieb­ling. Ich glau­be, wir brau­chen kei­ne wei­te­ren Be­su­cher.“
    Ziem­lich
un­be­ein­druckt von den Vor­gän­gen in ih­rem Haus hob die Frau mit ei­ner fast
trä­gen Ges­te ih­re Hän­de.
    „Er ist
oben mit ihr“, ant­wor­te­te sie und seufz­te. „Dass die Klei­ne Är­ger
be­deu­tet, wuss­te ich so­fort, als ich sie sah. Viel zu
vor­neh­mes Flair. Man muss ein Au­ge da­für ha­ben, wel­ches
Blüm­chen man pflücken kann, sag ich im­mer. Aber er hat mir ja im­mer nur
Schwie­rig­kei­ten ge­macht, mein Freund Hug­hie, und
hat mich bei fast je­dem Han­del be­schum­melt. Nur nicht ge­nug, um ihn ganz raus­zu­schmei­ßen.
Ist von Zeit zu Zeit näm­lich recht nütz­lich.“
    „Ich will
wis­sen, wo sie ist!“
    „Ja, ja,
hab ich ge­hört. Da, wo Hug­hie ist. Die Trep­pe rauf. Drit­te Tür links, Eu­er
Wohl­ge­bo­ren, bes­tes Zim­mer im Haus.
    Die
Braut­sui­te nenn ich sie. Er hat kei­ne Pis­to­le, aber 'n Mes­ser würd' ich ihm
zu­trau­en. Ist sonst nie­mand oben. Zu früh, wis­sen Sie? Nur ein paar mei­ner
Mä­dels, aber die schla­fen.“
    Die Waf­fe
sen­kend be­fahl Ra­fe: „Noch mal, Char­lie: Du bleibst hier!“
    „Ja, hö­ren
Sie auf ihn, Lieb­chen“, drängt Lot­ty. „Ich mach uns Tee in mei­nem Sa­lon,
wäh­rend Sie auf den Gent­le­man war­ten. Das
Mäd­chen ist noch heil, glau­ben Se mir. Hug­hie ist zwar 'n üb­les Mist­stück, aber
so blöd is' er nich'. Oh, 'ne Fra­ge, wenn's Ih­nen nix aus­macht. Sie sind der
Du­ke?“
    Einen Fuß
schon auf der Trep­pe, wand­te Ra­fe sich um. „Ver­zei­hung?“
    „Ne, müs­sen
Sie mich nich' drum bit­ten. Eher schon Hug­hie – so sieht er's
je­den­falls.“ Sie leg­te for­schend den Kopf schief und mus­ter­te Ra­fe. „Ne,
ne, nich' dass ich die Ähn­lich­keit se­hen könn­te ...“
    Als sie
Ra­fes ein we­nig rat­lo­sen Blick sah, er­klär­te Char­lot­te: „Ich re­de mit
ihr“, und reich­te Ra­fe die zwei­te Pis­to­le. „Nein, halt sie fest, Char­lie,
man kann nie wis­sen – ob­wohl du
ver­mut­lich nur per Zu­fall je­man­den tref­fen wür­dest. Aber es ist mir lie­ber, du
be­hältst sie. Wenn Tan­ner kommt, lass ihn ein, aber er soll mit dir hier un­ten
blei­ben. Er müss­te bald hier sein.“
    „Sei
vor­sich­tig“, warn­te sie ihn.
    Und das
hat­te er nun wirk­lich vor. Sei­ne Schwes­ter war da oben ir­gend­wo, zu­sam­men mit
Hugh Ho­bart, und höchst­wahr­schein­lich hat­te der Mist­kerl den Auf­ruhr hier
un­ten längst mit­be­kom­men. Al­so war an­zu­neh­men, dass er Ni­co­le mit ei­ner wie
auch im­mer ge­ar­te­ten Waf­fe be­droh­te und sie als Schutz­schild be­nutz­te.
    Der
Bur­schen tä­te bes­ser dar­an, sei­nen Atem für ein letz­tes Ge­bet zu spa­ren.
    Ra­fe zähl­te
die Tü­ren, doch da er Lot­ty Lus­tys Wor­te nicht als das Evan­ge­li­um be­trach­te­te,
schau­te er in je­des Zim­mer auf dem Gang, denn ihm war nicht da­nach, plötz­lich
hin­ter­rücks an­ge­fal­len zu wer­den.
    In den
bei­den Zim­mern links war nie­mand, doch in den Kam­mern auf der rech­ten Sei­te
hiel­ten sich Mäd­chen auf, nicht äl­ter als sei­ne Schwes­tern. Nie zu­vor hat­te er
so al­te, lee­re Ge­sich­ter ge­se­hen.
    Den Mäd­chen
sag­te er lei­se: „Bleibt in eu­ren Zim­mern, kriecht un­ters Bett, lasst euch bloß
nicht

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