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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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bringt.“
    Tan­ners
Ge­dan­ken ar­bei­te­ten wild. „Was du sagst, klingt ver­nünf­tig. Warum den Er­lös
aus den Ju­we­len tei­len? Warum nicht al­les auf ein­mal, an­statt war­ten zu müs­sen,
bis Cou­sin Tho­mas wie­der mal Geld braucht? Warum sich über­haupt an des­sen Plä­ne
hal­ten? Die Die­be sa­hen, dass Mal­vern so viel mehr zu bie­ten hat. Er hat sie
qua­si ein­ge­la­den, sich zu be­die­nen.“
    „Ja, wenn
er nicht so dumm ge­we­sen wä­re, sich ‚Ge­schäfts­part­ner‘ zu su­chen, hät­te sein
Plan funk­tio­nie­ren kön­nen, du hät­test sei­ne Toch­ter ge­hei­ra­tet, und er hät­te
kei­ne lan­gen Fin­ger mehr ma­chen müs­sen – nur war da Ly­dia. Dass du dich in sie
ver­liebt hast, be­deu­te­te für ihn na­tür­lich ei­ne läs­ti­ge Kom­pli­ka­ti­on. Im­mer­hin
glaub­te er dein Herz un­ge­bun­den, und da du Jas­mi­ne mit nach Lon­don ge­nom­men
hat­test, ging er da­von aus, dass du dich end­lich er­klä­ren wür­dest. Er sah sich
dem Sieg na­he! Man kann es ihm nicht ver­übeln. Halb Lon­don dach­te so.“
    Tan­ner
hör­te nur halb zu, denn er war im­mer noch da­bei, sich al­les rich­tig
zu­sam­men­zu­rei­men. Und je län­ger er über­leg­te, de­sto kla­rer wur­de ihm, dass
Ly­dia hier auf Mal­vern in Ge­fahr war – und er hat­te sie her­ge­bracht!
    Jus­tin
seufz­te. „Soll ich wei­ter Selbst­ge­sprä­che füh­ren? Gut denn. Wir stim­men al­so
über­ein, dass ei­ne oder meh­re­re Per­so­nen in die­sen grö­ße­ren Plan ver­wi­ckelt
sind, und die­ser je­mand hat dei­nen Cou­sin er­mor­det, weil der sich ir­gend­wie als
Hemm­schuh er­wies. Mög­li­cher­wei­se war er so när­risch zu er­wäh­nen, dass er bald
nicht mehr steh­len müs­se, da sei­ne Toch­ter zu Du­chess avan­cie­re.“
    „Pst,
Jus­tin, ich den­ke nach.“
    „Das kann
man auch laut, so wie ich. Wo war ich doch gleich? Ah ja, Viel­leicht er­kann­te
er nach­träg­lich sei­nen Feh­ler und wehr­te sich da­ge­gen, dass sei­ne Toch­ter
Her­rin ei­nes aus­ge­plün­der­ten Hau­ses wer­den soll­te. Aber sag, ist der Grund für
die­sen Mord über­haupt re­le­vant? Da ste­hen wir bei­de hier drau­ßen, und Ly­dia und
Jas­mi­ne sind da drin, und wir al­le vier sind de­nen ganz schön im We­ge, die nun
die Schlüs­sel für Tür und Tor dei­nes Heims in Hän­den hal­ten. Ich he­ge ar­ge
Zwei­fel, dass dei­ne Ge­gen­wart die­se Leu­te über­mä­ßig be­küm­mert, wenn sie dem­nächst
in dunk­ler Nacht auf­kreu­zen. Wir wä­ren wie Läm­mer auf der Schlacht­bank, was?
Könn­ten in un­se­ren Bet­ten ab­ge­murkst wer­den. Zu­min­dest kann man dir nicht
vor­wer­fen, dass es bei dir lang­wei­lig ist, das will ich zu dei­nen Guns­ten
sa­gen, Tan­ner. Tan­ner? Hu­hu! Ver­zeih, aber ich sprach nicht rein rhe­to­risch.
Hast du nichts da­zu zu sa­gen? We­nigs­tens et­was wie ‚Mein Gott, viel­leicht
wer­den wir schon be­la­gert; wir müs­sen die Da­men auf schnells­tem We­ge nach Lon­don
zu­rück­ver­frach­ten!‘“
    Aber Tan­ner
ant­wor­te­te nicht. Er war ge­dank­lich schon wei­ter als sein Freund mit sei­nen
Mut­ma­ßun­gen. Hat­te Ly­dia nicht auf der Fahrt nach Mal­vern im­mer wie­der bei­na­he
wie an­ge­wi­dert über Jas­mi­ne und ihr sinn­lo­ses Ge­plap­per die Au­gen ver­dreht? In
Lon­don hat­te Ly­dia sei­ne Cou­si­ne für nied­lich und amüsant, wenn auch ein we­nig
al­bern ge­hal­ten, da noch. Doch in­zwi­schen dach­te sie an­ders, das wur­de ihm nun
bei nä­he­rer Be­trach­tung klar.
    Ihm fiel
auch Jas­mi­nes wü­ten­der Blick ein, als sie Ly­dia an Cap­tain Flynns Arm den
Spei­se­sa­lon hat­te be­tre­ten se­hen. War die­ser Blick viel­leicht nicht auf Ly­dia
ge­münzt, son­dern auf den Mann an ih­rer Sei­te?
    Er
er­in­ner­te sich auch, wie Ly­dia ein­ge­sprun­gen war, um Jas­mi­nes Ver­let­zung zu
er­klä­ren, wie sie ihr et­was zu­ge­flüs­tert und wie ent­setzt Jas­mi­ne dar­auf­hin
drein­ge­schaut hat­te.
    Hat­te
Jas­mi­ne sich et­wa Ly­dia an­ver­traut, von Frau zu Frau? Und wenn ja, um was
han­del­te es sich?
    „Cap­tain
Flynn!“, stieß er lei­se her­vor. Sein Ma­gen ver­krampf­te sich in ei­si­ger
Ge­wiss­heit. Noch fehl­ten ihm Tei­le, doch die Um­ris­se des

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