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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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nichts. Al­so über­ga­ben sie ihn mir, und
ich wur­de fün­dig. Raf­fi­niert ge­macht, die­ser dün­ne Me­tall­zy­lin­der – hat­te ihn
sich in den ... ah, was ha­ben wir denn hier?“
    Jus­tin zog
aus Tho­mas' Klei­dern einen Samt­beu­tel her­vor und ließ ihn an den Zug­bän­dern vor
Tan­nes Na­se bau­meln.
    Bei­de
Män­ner er­ho­ben sich und tra­ten auf den Pfad hin­aus, wo Jus­tin sei­nem Freund den
Beu­tel reich­te. Tan­ner öff­ne­te ihn und ließ den In­halt in sei­ne of­fe­ne Hand
glei­ten.
    „Eher
klei­ne Stei­ne, aber wun­der­bar klar. Sa­phi­re, von Dia­man­ten ein­ge­fasst. Wie
hübsch! Die Kom­bi­na­ti­on hat mir schon im­mer ge­fal­len“, plau­der­te Jus­tin,
als er die kost­ba­ren Stei­ne im Son­nen­licht blit­zen sah. „Dei­nem Cou­sin
an­schei­nend auch. Ob­wohl ich be­zweifle, dass sie ihm gut ge­stan­den
hät­ten.“
    „Was hat­te
er da­mit vor, Jus­tin? Hat­te er sie ent­wen­det, oder woll­te er sie zu­rück­brin­gen?
Traf er sich hier mit ei­nem Kom­pli­zen? Und wenn ja, warum nahm der­je­ni­ge das
Col­lier nicht an sich? Und sind die Stei­ne echt oder nur Tal­mi?“
    „Ganz
recht, so vie­le Fra­gen! Lei­der kann ich dir nur die letz­te be­ant­wor­ten, aber
erst, wenn wir im Haus sind. Ly­dia war­tet auf dich.“
    Ihr Na­me
blen­de­te al­les an­de­re aus – die Ju­we­len in sei­ner Hand, die Lei­che dort auf dem
Bo­den und die Pro­ble­me, die Mal­vern durch bei­des heim­such­ten. „Ich ha­be ihr
doch ver­spro­chen ...“
    „Was, mein
Freund?“, frag­te Jus­tin, als sie die Pfer­de los­ban­den und am Zü­gel zum
Haus führ­ten.
    „Schon
gut“, ent­geg­ne­te Tan­ner, denn er wuss­te, er konn­te es Jus­tin nicht
er­klä­ren; den Freund wür­de das stil­le, un­auf­ge­reg­te Le­ben, das
er und Ly­dia auf Mal­vern füh­ren woll­ten, zu To­de lang­wei­len. „Aber für Jas­mi­ne
wird es schwer wer­den; au­ßer mir hat sie kei­ne Ver­wand­ten, nur noch ei­ne
ent­fern­te Tan­te in Wa­les, auf dem tiefs­ten Lan­de, und die lei­tet ei­ne Art
Schu­le für ge­fal­le­ne Mäd­chen oder et­was in der Art.“
    „Be­kehr­te
Stra­ßen­mäd­chen? Muss ja mun­ter dort zu­ge­hen; nichts als Pre­dig­ten und Reue und
tro­cken Brot.“
    „Ja, nichts
für ei­ne emp­find­sa­me jun­ge Da­me wie Jas­mi­ne. Al­so bleibt sie mir wohl er­hal­ten.
Ich hat­te ge­ra­de ge­plant, ih­rem Va­ter ei­ne be­trächt­li­che Ren­te aus­zu­set­zen, um
mir die bei­den vom Hals zu schaf­fen. Was zum Teu­fel fan­ge ich nun mit ihr
an?“
    „Viel­leicht
wird sie er­wä­gen, sich in ein Klos­ter zu­rück­zu­zie­hen?“
    „Du bist
nicht ge­ra­de hilf­reich, Jus­tin.“
    „War auch
nie mei­ne Ab­sicht. Ich bin nur hier, um zu be­ob­ach­ten und even­tu­ell mich zu
amü­sie­ren. Nur jetzt ge­ra­de ge­lingt mir das nicht – ich mei­ne, mich zu
amü­sie­ren. Die­ses Sa­phir­hals­band, Tan­ner, so leid es mir tut, das sa­gen zu
müs­sen, es ist das ein­zi­ge Stück, das von dei­nem Fa­mi­li­en­schmuck noch vor­han­den
ist, sieht man von den paar we­ni­ger wert­vol­len und den ge­fälsch­ten Tei­len ab,
die du mit nach Lon­don ge­nom­men hat­test. Ich fand die Scha­tul­le hin­ter dem
Por­trät – sie war leer; und auf dem Bo­den ver­streut la­gen ein paar lee­re
Schach­teln. Der Sinn für Ord­nung schi­en bei dem Dieb nicht vor­ran­gig zu sein.
Tat­säch­lich den­ke ich so­gar, dass die­ses Durch­ein­an­der für dich in­sze­niert war.
Schließ­lich wä­re dir der Dieb­stahl an­dern­falls erst nach Wo­chen oder gar
Mo­na­te auf­ge­fal­len.“
    Un­will­kür­lich
blieb Tan­ner ste­hen. Die Samm­lung be­lief sich auf gut fünf­zig Stücke, von de­nen
ei­ni­ge schon seit mehr als zwei­hun­dert Jah­ren im Fa­mi­li­en­be­sitz wa­ren. Und
al­les war fort? Er konn­te nicht an­ders als fra­gen: „Nichts ist mehr da? Gar
nichts?“
    „Ja, tut
mir leid. Was al­so ha­ben wir hier? Einen Dieb­stahl, um einen Dieb­stahl zu
de­cken? Als Ly­dia mich vor­hin ho­len .kam, dach­te ich ge­ra­de über ge­nau das nach
und frag­te mich, ob dein Cou­sin dar­auf be­stan­den hat­te, vor uns auf Mal­vern
ein­zu­tref­fen, um eben das zu ar­ran­gie­ren. Aus schlech­tem Ge­wis­sen her­aus
viel­leicht, weil

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