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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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wohl
kaum. Krie­che­ri­scher Schlei­mer, der, was?“
    „Mein Va­ter
hat­te ihm vor vie­len Jah­ren die­se Ver­let­zung ein­ge­bracht. Und wie Tho­mas
er­klär­te, ka­men sie sich wäh­rend Va­ters letz­ter Krank­heit ziem­lich na­he.
    „Du warst
nicht da?“
    „Ich war in
Spa­ni­en. Mein Va­ter hin­ter­ließ mir kei­nen letz­ten Brief. Nicht, dass ich das
er­war­tet hät­te. Wir hat­ten ziem­lich un­ter­schied­li­che An­sich­ten, und als ich
mich da­von­mach­te, um mich von den Franz­män­nern tö­ten zu las­sen – mei­nes Va­ters
Wor­te – ent­frem­de­ten wir uns end­gül­tig. Ich kann mir vor­stel­len, dass er mei­ne
Hei­rat mit Jas­mi­ne als Mit­tel sah, den Har­bur­ton-Be­sitz mit un­se­rem zu
ver­ei­nen. Aber dass die­se Hei­rat sein letz­ter Wunsch ge­we­sen sein soll,
be­zweifle ich doch sehr. Hast du da die Sma­rag­de?“
    Er rück­te
nä­her, als Jus­tin das Col­lier hob und die Stei­ne durch die Lu­pe un­ter­such­te,
erst den großen mitt­le­ren, dann die an­de­ren.
    „Nun?“
    „Du hast
hof­fent­lich nicht vor, die­ses Stück als Pfand für ein Dar­le­hen zu nut­zen, oder?“
    „Glas!“,
sag­te Tan­ner und be­trach­te­te die Ket­te, die im Son­nen­licht fun­kel­te und
glit­zer­te. „Du bist dir si­cher?“
    Lang­sam
ließ Jus­tin es zu­rück auf den Tisch glei­ten. „Als ich noch ein grü­ner Jun­ge
war, be­glück­te ich mal ei­ne Frau mit ei­nem, wie ich dach­te, um­wer­fen­den
Bril­lant­col­lier als Ab­schieds­ge­schenk. Die­se Frau, die sich, wie ich zu­ge­ben
muss, mit­hil­fe ih­rer Klug­heit durchs Le­ben schla­gen muss­te – ih­re Schön­heit
be­gann zu schwin­den – zog ein sol­ches Ding ...“, er hob die Lu­pe hoch,
„... aus ih­rem Aus­schnitt, un­ter­such­te die Stei­ne und warf mir die Ket­te an den
Kopf. Du kannst dir vor­stel­len, wie pein­lich be­rührt ich war. Ich war gräss­lich
naiv ge­we­sen.“
    „Man hat­te
dich übers Ohr ge­hau­en?“
    „Aber wie!
Und da ich auf ei­ne von schö­nen Frau­en und ent­spre­chen­den Ab­schieds­ge­schen­ken
nur so wim­meln­de Zu­kunft hoff­te, be­schloss ich auf der Stel­le, mich, was
Edel­stei­ne an­geht, kun­dig zu ma­chen. Aber zu­rück zur Sa­che. Ja, es ist Glas,
sehr gut ge­macht, aber trotz­dem. Ich emp­feh­le dir, ei­ne zwei­te Mei­nung
ein­zu­ho­len, um mein Ur­teil be­stä­tigt zu se­hen.“
    „Ver­dammt!
Dann ist der Rest wohl eben­falls ge­fälscht.“ Er zog den Sie­gel­ring ab und
leg­te ihn auf den Tisch.
    In­zwi­schen
hat­te Jus­tin wei­te­re Schach­teln ge­öff­net, ein Paar zier­li­che Dia­man­tohr­rin­ge,
ei­ne Per­len­ket­te, die er prüf­te, in­dem er sie an sei­nen Zäh­nen rieb –
„ent­schul­di­ge die­se pri­mi­ti­ve, aber un­fehl­ba­re Me­tho­de“ ei­ne Sa­phir­bro­sche
und ein Arm­band aus Aqua­ma­ri­nen.
    „Die
Gra­nat­stei­ne sind echt, aber wie ge­sagt, sie zu ko­pie­ren, ist der Mü­he nicht
wert“, er­klär­te Jus­tin und nahm den Sie­gel­ring. „Tut mir leid.“
    „Und der
Ring?“
    „Einen
Mond­stein zu fäl­schen ist fast un­mög­lich, be­son­ders einen die­ser Grö­ße. Der ist
echt, wür­de ich mei­nen. Aber Tan­ner, all die­se Stei­ne hät­ten je­der­zeit
aus­ge­tauscht wer­den kön­nen. Vor ei­ner Wo­che, vor ei­nem Jahr oder ei­nem Dut­zend
Jah­ren. Dei­ne Fa­mi­lie wä­re nicht die ers­te, die ed­le Stei­ne durch Glas er­setzt.
Je­der muss schließ­lich le­ben. Du sag­test, Har­bur­ton wi­der­sprach nicht, als du
an­kün­dig­test, den Schmuck zum Ju­we­lier zu brin­gen?“
    „Ver­zog
kei­ne Mie­ne“, be­stä­tig­te Tan­ner, wäh­rend er den Sie­gel­ring wie­der auf
sei­nen Fin­ger schob. „Du warst doch in Lon­don, als mei­ne Mut­ter noch leb­te.
Hast du je­mals an ihr die be­rühm­ten Mal­vern-Bril­lan­ten ge­se­hen? Ei­ne Gar­ni­tur
mit ei­ner be­ein­dru­cken­den An­zahl klars­ter Stei­ne, und sie lieb­te sie heiß und
in­nig. Col­lier, Arm­band und Ohr­ge­hän­ge. Und ei­ne Bro­sche, und so­weit ich mich
er­in­ne­re, bril­lant­ge­schmück­te Haar­na­deln. Der größ­te Schatz un­se­res Fa­mi­li­en­schmucks,
‚Mal­verns Pracht‘ nann­te ihn mein Va­ter.“
    „Ja ich
er­in­ne­re mich, ein Dia­mant, so groß wie

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