Kasey Michaels
ich drücken?“
Es dauerte
einen Moment, bis er verstand, was sie meinte. „Äh, äh ... es geht schon, es
liegt nur an diesen falsch herumgeschnürten Bändern.“
„Aber
Tanner, wie könnte ich leben, wenn diese niedlichen kleinen Schleifen nicht
unter meinem Kleid hervorblitzten! Kommen Sie, ich helfe Ihnen.“
Sie zeigte
auf ihren Fuß mit dem wunderbar hohen Spann – zum Küssen, genau wie ihr
schlanker Knöchel und ihre reizend geschwungene Wade, auf die einen Blick zu
werfen er sich fast verzehrte.
Er fasste
fester zu, und es gelang ihm endlich, ihr den Stiefel anzuziehen. Wieder ruhte
ihre Ferse auf seinem Schenkel, wofür sie das Knie beugen musste, während er
den Stiefelschaft zurechtrückte.
Es fiel ihm
schwer, wieder normal zu atmen; Lydia würde sonst denken, dass die Anstrengung
ihm den Atem nahm, wo er Wahrheit nur mannhaft um Ablenkung kämpfte; denn ein
paar Spannen weiter oben befand sich Lydias Knie, darüber ihr Strumpfband und
jenseits davon ... der Himmel! Er müsste nur vorgeben, ihm sei die Hand
ausgerutscht ...
Um zu
sehen, wie der Stiefel am Fuß wirkte, beugte Lydia sich weiter vor, und
plötzlich lag kaum eine Elle zwischen ihrem Gesicht und Tanners – dessen Hände
immer noch unter ihrem Rock steckten! Und dessen Augen sich genau in Höhe
ihres Busens befanden.
Er war nie
Gefahr gelaufen, zu vergessen, dass sie Brüste hatte. Andererseits konnte er
sich nicht erinnern, dass ihre Kleider früher so irritierend viel enthüllt
hätten. Vielleicht sollte er sich anbieten, ihr immer beim Schuhanziehen zu
helfen ... Nein, er sollte seine Fantasie zügeln!
„Oh
...“ Lydia sah auf ihre Röcke nieder, als könnte sie seine Hände durch den
Stoff ihres Kleides sehen, dann blickte sie ihn an, und er brachte es nicht
fertig, fortzuschauen und vorzugeben, es wäre gerade nichts passiert.
Wie seltsam
sie ihn betrachtete. Nicht angstvoll, nicht angewidert. Sondern mit einer
stummen Frage im Blick. Und er kannte die Antwort nicht.
Aber er
hoffte, bald würde er sie kennen.
„Nichts in
der Welt fühlt sich schöner an ...“, hört er sich leise sagen und schob
eine Hand höher bis zu ihrem seidenen Strumpfband.
Einen Hauch weiter und er würde die weiche Haut ihres Schenkels berühren.
Lydia fuhr
sich mit der Zunge über die Lippen, aus Nervosität, wie er glaubte, dennoch
nicht weniger erregend.
Er riss
sich zusammen. Sie waren nicht allein.
„Verzeihen
Sie“, murmelte er und ließ sie los, sodass sie das Bein senken konnte.
„Ich hätte nicht ... “ Wenn er weiter so herumstammelte, würde er alles
nur noch schlimmer machen.
Doch sie
unterbrach ihn. „Nein, nein es war meine Schuld, mein Fuß war abgeglitten. Ich
... ich glaube, der Stiefel sitzt sehr gut.“
Auf dem
Rückweg zum Grosvenor Square waren sie beide sehr still. Zwei Menschen, denen
so viel auf dem Herzen lag, und die so wenig dazu sagen konnten. Aber ein
Anfang war gemacht. Das wussten sie beide.
Nur wie
würde es weitergehen?
9. Kapitel
anner hat dir Stiefel gekauft? Ein
merkwürdiges Ge schenk“, sagte Charlotte. „Und du sagst, sie waren fertig
und mussten nicht erst angemessen werden? Zeig doch mal!“
Nur zögernd
schnitt Lydia die Schnur des Päckchens auf und zog die Stiefel heraus. Es war
albern, aber sie wäre gern beim Auspacken allein gewesen, um dem, was in dem
Laden geschehen war, nachzuspüren, seine Bedeutung auszuloten. „Sie sind zum
Wandern gedacht. Er will mit mir in den Malvern Hills wandern.“
„Ach,
tatsächlich?“ Charlotte trällerte beinahe. Dann nahm sie eins der
Stiefelchen. „Wie seltsam, sie sind verkehrt geschnürt.“
Und so
fühlte Lydia sich – verkehrt. Aber das sagte sie nicht, nicht einmal Charlotte,
die es vermutlich verstehen würde. Stattdessen beschrieb sie Mr Slys
Weitere Kostenlose Bücher