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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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zum
Nar­ren hält. Nie­mand ver­liebt sich so Hals über Kopf.“
    Tan­ner
reich­te über den Raum zwi­schen ih­nen und leg­te sei­ne Hand auf die ih­re. Die
un­er­war­te­te Be­rüh­rung er­schüt­ter­te sie; sie sah ihm in die Au­gen und las dar­in,
wie viel sie ihm be­deu­te­te.
    „Doch,
Ly­dia, manch­mal ge­schieht das. Ge­gen je­de Ver­nunft und zum un­pas­sends­ten,
un­glück­lichs­ten Zeit­punkt wi­der­fährt es ei­nem.“
    Wie ihm an
dem Tag, als er ihr die Nach­richt von Fitz' Tod über­bracht hat­te. Glü­hen­de Rö­te
stieg ihr in die Wan­gen, doch nicht, weil die Son­ne in­zwi­schen so heiß brann­te.
„Da­mals ha­be ich dich ge­hasst. Für das, was du sag­test. Da­für, dass du leb­test
...“
    „Ich
weiß.“
    Ly­dia hob
Tan­ners Hand und drück­te ihm einen Kuss auf sein Hand­ge­lenk, da, wo das Le­der
des Hand­schuhs en­de­te. „Fitz war ein sehr klu­ger Mann, nicht wahr?“
    „Ich ha­be
das Ge­fühl, dass wir sei­nen Se­gen ha­ben.“
    Sie
blin­zel­te ein paar Trä­nen fort. Doch es wa­ren hei­len­de Trä­nen, die den letz­ten
von ihr ge­heg­ten Zwei­fel fort­spül­ten, dass ih­nen viel­leicht ein sol­ches, aus
tie­fem Kum­mer ge­bo­re­nes Glück nicht zu­stand.
    Tan­ner
drück­te ih­re Hand leicht, ehe er sie losließ. „Wenn du Lust auf einen Quer­feld­ein­ritt
hast, weiß ich ei­ne Stel­le oben auf den Hü­geln, die ich im­mer wie­der gern
auf­su­che. Ich fän­de es schön, wenn du Mal­vern von dort oben zum ers­ten Mal
sä­hest.“
    „Ja, das
wür­de mir ge­fal­len“, sag­te sie warm. Rasch wisch­te sie sich mit dem Är­mel
über ih­re feuch­ten Wan­gen, dann lä­chel­te sie Tan­ner an. „Aber denk dran, ich
bin kei­ne so drauf­gän­ge­ri­sche Rei­te­rin wie Ni­co­le. Für mich kei­ne furcht­lo­sen
Sprün­ge über ho­he Gat­ter.“
    Er deu­te­te
auf einen schma­len Weg zu ih­rer Rech­ten, und sie lenk­ten ih­re Tie­re in die­se
Rich­tung, so­dass sie bald schon vom Fahr­weg aus nicht mehr zu se­hen wa­ren.
    „Ent­schul­di­ge,
wenn ich das sa­ge, aber da­für dan­ke ich Gott. Lu­cas ist hin­ge­ris­sen von ih­rer
Wag­hal­sig­keit, doch wenn du ge­nau­so wä­rest, hät­te ich aus Angst, dich ver­lie­ren
zu kön­nen, kei­ne ru­hi­ge Mi­nu­te mehr.“
    Ly­dia
lä­chel­te se­lig. Wer konn­te glück­li­cher sein als sie? Nichts stand mehr zwi­schen
ih­nen, nichts und nie­mand. Kein Schat­ten, kei­ne Hin­der­nis­se, ob ein­ge­bil­det
oder re­al. Der Weg, der vor ih­nen lag, ihr zu­künf­ti­ges Le­ben, es ge­hör­te ih­nen.
„Soll ich dir al­so ver­spre­chen, stets ge­setzt und lang­wei­lig zu blei­ben ...
mich nie in Ge­fahr zu be­ge­ben?“
    „Ja, nie.
Üb­ri­gens fin­de ich dich über­haupt nicht lang­wei­lig.“ Sein Lä­cheln sprach
Bän­de. „Aber wä­re es dir denn recht so?“
    „Ge­wiss.
Hier­mit ver­spre­che ich fei­er­lich, ganz ich selbst zu blei­ben. Ru­hig, ein
biss­chen ge­lehrt und ganz oh­ne Ver­lan­gen nach Aben­teu­ern. Ah ja, und mich nie
in Ge­fahr zu be­ge­ben.“
    „Und ich
ver­spre­che, dich zu lie­ben, Tag und Nacht – un­ser gan­zes Le­ben lang.“
    Ly­dia
stock­te der Atem. Sie wand­te sich ihm zu.
    Er lä­chel­te
ein we­nig schuld­be­wusst und schüt­tel­te den Kopf. „Du glaubst nicht, wie lan­ge
ich dir das schon sa­gen woll­te. Dut­zen­de Ma­le ha­be ich es mir aus­ge­malt – den
Zeit­punkt, den Ort ... Und nun bin ich ein­fach so da­mit her­aus­ge­platzt. Tut mir
leid.“
    „Mir
nicht“, sag­te sie lei­se.
    Ei­ne Wei­le
be­trach­tet er sie stumm; dann nick­te er, fast als fie­le es ihm schwer, zu
spre­chen.
    Er war der
Du­ke of Mal­vern, ein tap­fe­rer Of­fi­zier, reich, mehr als an­sehn­lich, ein
ge­schätz­ter Freund, ein Gent­le­man, re­spek­tiert, ein gu­ter Mensch.
    Und sie
hat­te ihm die Spra­che ge­raubt. Sie? Wie ... warum? Was nur sah die­ser
wun­der­vol­le Mann in ihr, dass sie bis­her in sich selbst nicht ent­deckt hat­te?
    So­lan­ge sie
leb­te, hat­te sie in Ni­co­les Schat­ten ge­stan­den. Sich dar­in ver­bor­gen, und war
zu­frie­den da­mit.
    Aber dann
war Tan­ner ge­kom­men, hat­te sie ge­se­hen und in ei­ner Wei­se an­ge­rührt, wie nichts
und nie­mand zu­vor. Er war ihr Son­nen­licht,
und sie wür­de nie

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