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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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wei­ßer Film, und Tan­ner sah, dass sich, wo sie ih­re
Wan­ge be­rührt hat­te, der Um­riss ih­rer Fin­ger ab­hob. „Oh! Oh! Ich has­se
dich!“
    „Re­gen und
Reis­pu­der sind na­tür­li­che Fein­de“, mein­te Jus­tin und reich­te Jas­mi­ne ein
Ta­schen­tuch, das er aus sei­ner Wes­te ge­zo­gen hat­te. „Aber schäm dich, Tan­ner.
Ich war wirk­lich da­von aus­ge­gan­gen, die ge­sam­te lang­at­mi­ge Fahrt über Land bis
zum Heim dei­ner Ah­nen zu­zu­brin­gen, oh­ne von dir auch nur ein Wort dar­über zu
hö­ren, dass Jas­mi­nes ... äh ... Deck­schicht ... äh ... zer­läuft. Wie es sich
für einen ech­ten Gent­le­man ge­hö­ren wür­de. Für die­sen Stand gibt es üb­ri­gens
noch mehr Kri­te­ri­en. Soll ich dir viel­leicht ei­ne Lis­te ma­chen?“
    In­des
schluchz­te Jas­mi­ne in das Ta­schen­tuch. Tan­ner, kei­nes­wegs so be­ein­druckt, wie
sie wohl er­war­tet hat­te, schau­te zu Ly­dia, die ihm, amü­siert über Jus­tins
Ne­cke­rei, fröh­lich zu­blin­zel­te. War es nicht hübsch, die bei­den so hei­ter zu
se­hen? Er hät­te die Stim­mung gern ge­teilt, doch er wuss­te, wie rasch Jas­mi­nes
Trä­nen sich zu ei­nem pracht­vol­len hys­te­ri­sche An­fall aus­wei­ten konn­ten, denn er
hat­te es im Lau­fe der Jah­re oft ge­nug mit an­se­hen dür­fen. „Weißt du, was zum
Kuckuck hier ei­gent­lich vor­geht?“, frag­te er ge­dämpft.
    „Ja, ich
weiß es. Jas­mi­ne ist ges­tern Nacht über den Saum ih­res Ge­wan­des ge­stol­pert und
ge­gen den Tür­pfos­ten ge­prallt, wie sie mir er­zähl­te. Aber wir fan­den, es sei
wohl nichts ge­bro­chen.“
    „Der
Tür­pfos­ten ist noch heil? Wie schön.“
    „Jus­tin!
Lass es!“, knurr­te Tan­ner. „Jas­mi­ne, geht es dir wirk­lich gut? Du hät­test
es mir sa­gen sol­len. Wir hät­ten einen Tag län­ger im Gast­haus blei­ben und wenn
nö­tig einen Arzt ru­fen kön­nen. Hast du große Schmer­zen? Ich se­he jetzt, dass
dei­ne Wan­ge so­gar ge­schwol­len ist.“
    „Es tut gräss­lich
weh.“ Jas­mi­ne schnief­te. „Und nun sagst du auch noch, dass ich häss­lich
aus­se­he. Wie kann Pa­pa den­ken, dass du mich hei­ra­ten willst?“
    Wie­der
schau­te Tan­ner zu Ly­dia, die­ses Mal hil­fe­fle­hend, wäh­rend er im Stil­len
über­leg­te, ob es selbst bei die­sem Re­gen nicht vor­zu­zie­hen wä­re, auf dem
Kutsch­dach zu rei­sen, nur um Jas­mi­nes La­men­to nicht mehr hö­ren zu müs­sen.
    Ly­dia
beug­te sich zu Jas­mi­ne und flüs­ter­te ihr et­was zu, wor­auf­hin die ih­re Au­gen
weit auf­riss, dann aber mit ver­knif­fe­ner Mie­ne zu­rück­zuck­te und Ly­dia wü­tend
an­fun­kel­te.
    Ly­dia
wink­te ihr mit ei­nem Fin­ger, nä­her zu kom­men, flüs­ter­te er­neut et­was und nick­te
be­deu­tungs­voll, als Jas­mi­ne sie ent­setzt und fra­gend an­sah, dann aber eben­falls
nick­te. Es schi­en, als wä­ren die bei­den zu ei­ner Über­ein­kunft ge­kom­men, die
al­ler­dings für Ly­dia er­freu­li­cher sein muss­te.
    „Es ist
al­les gut“, ver­kün­de­te Ly­dia ge­las­sen, setz­te sich auf­recht hin und
fal­te­te die Hän­de ge­sit­tet im Schoß, ein Bild da­men­haf­ter Ge­las­sen­heit.
    Und wie um
Ly­di­as Wor­ten Nach­druck zu ver­lei­hen, lä­chel­te Jas­mi­ne mun­ter, ent­schul­dig­te
sich ar­tig, weil sie ei­ne sol­che Gans ge­we­sen sei, und ver­kün­de­te dann, sie
wer­de nun die Au­gen schlie­ßen und ver­su­chen, für den Rest der Fahrt zu
schla­fen, da sie ja ei­ne un­ru­hi­ge Nacht ver­bracht ha­be.
    Wor­auf­hin
Ly­dia aber­mals einen mat­ten Blick zum Him­mel schick­te, was Tan­ner be­merk­te,
weil er heu­te Mor­gen ein­fach sei­nen Blick nicht von ihr lö­sen konn­te.
    Ly­dia in­des
wand­te sich, ge­nau wie am Abend zu­vor, nach­dem Flynn aus dem Pri­vat­sa­lon
ge­wor­fen wor­den war, an Jus­tin und bat ihn mit ru­hi­ger Höf­lich­keit, ihr doch
über Wig­gles­worth und Bru­tus zu er­zäh­len.
    So, wie sie
ges­tern das The­ma Flynn hat­te fal­len las­sen, ließ sie heu­te das The­ma ge­kränk­te
Jas­mi­ne fal­len.
    Was nicht
hieß, dass Tan­ner es nicht wie­der her­vor­kra­men wür­de, wenn sie erst Mal­vern
Hall er­reicht hat­ten.

17. Kapitel

    ls sie ein rei­zen­des Dorf durch­quer­ten,
das, wie

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