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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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wird. Am besten hat es mir in einem in Soho geschmeckt.«
    Sie fuhren ins Zentrum von Soho und kurvten, da der Parkplatz voll war, so lange herum, bis jemand aus einer Parkbucht bog.
    »Gott segne dich!«, rief Charlie hinter dem wegfahrenden Auto her und dirigierte seinen eigenen, neu lackierten Escort in die Parklücke. Elder registrierte, dass Charlie seine LPs unter dem Fahrersitz versteckte. Dann zog er das Autoradio heraus und schob es ebenfalls unter den Sitz.
    »Heutzutage...«, sagte er nur und schloss den Wagen ab. Er fütterte die Parkuhr mit ein paar Münzen und führte Elder in das dunkle Innere eines Pubs. Keine Musikbox, kein Fernseher, keine Videospiele und nur ein einziger Spielautomat.
    »Eine richtige Oase«, stellte Elder fest, der gedacht hatte, dass solche Pubs in London gar nicht mehr existierten.
    »Abends wird es hier ziemlich laut«, erklärte Charlie und bestellte zwei große Young’s Special. Das Bier war dunkel und schwer. »Wie mein Vermieter«, stellte Charlie fest. Sie setzten sich an die Theke und tauschten Geschichten aus den vergangenen zwei Jahren aus. Charlie hatte seinen Zigarettenkonsum eingeschränkt, das Gleiche galt für Drogen und Alkohol.
    »Anweisung des Arztes«, sagte er und klopfte sich auf die Brust. »Gefährlicher Brüllhusten und hoher Blutdruck.«
    In der Zwischenzeit war seine Schallplattensammlung von dreitausend Exemplaren auf fast fünftausend angewachsen. Die meisten hatte er gebraucht gekauft, wenige stammten aus der Zeit nach 1972.
    Die Unterhaltung war gekünstelt und unerquicklich. Sie riefen sich vergangene Ereignisse in Erinnerung und versuchten gleichzeitig, sie zu vermeiden. Sie waren sich dessen bewusst und lächelten immer wieder verlegen, wenn das Gespräch ins Stocken geriet und sie sich anschwiegen.
    »Also«, sagte Charlie schließlich, »was kann ich für dich tun, Dom?«
    Dominic Elder bestellte zwei weitere große Biere und ein paar belegte Brötchen. »Ich suche einen Holländer«, antwortete er.
    »Hm.«
    »Ich dachte, du könntest dich mal wieder als Spürhund betätigen.«
    »Es ist lange her, dass das jemand zu mir gesagt hat: Spürhund. Eine private Angelegenheit?«
    »Nein. Es ist rein dienstlich.«
    »Hm.« Charlie nippte nachdenklich an seinem Bier, dann schüttelte er den Kopf. »Ich weiß ja nicht, Dom. Ich meine, nach dem, was letztes Mal passiert ist...«
    »Diesmal arbeiten wir im Team.«
    »Mag sein, aber das habt ihr letztes Mal auch . Hat dich trotzdem nicht davor bewahrt, ins offene Messer zu laufen und... Ich weiß nicht. Ich mache mir einfach Sorgen, das ist alles.«
    »Um mich?« Elder lächelte. »Ich bin gerührt, Charlie, aber diesmal meine ich es ernst. Wir arbeiten wirklich im Team.«
    »Kein Solodurchmarsch? Ein richtiges Teamspiel.«
    »Genau.«
    »Tja, dann...« Er setzte sich gerade hin, kratzte sich an der Nase, sackte wieder in sich zusammen und starrte sein Glas an. »Also gut, kann ja nicht schaden. Ich hab natürlich nicht mehr die Augen und Ohren wie früher.«
    »Tu einfach, was du kannst.« Elder gab ihm eine der Beschreibungen des Holländers. Charlie studierte sie.
    »Holländische Pubs?«, fragte er.
    »Klappern wir bereits ab.«
    »Klubs, Restaurants?«
    »Knöpfen wir uns auch vor.«
    »Vielleicht hat er sich für seinen Aufenthalt in London ein Auto gemietet...«
    »Werden wir überprüfen.«
    Charlie nickte. Er faltete das Blatt Papier zusammen und steckte es sich in die Gesäßtasche. »Wie ich sagte, Dom. Ich werde tun, was ich kann.«
    »Wie ist eigentlich dieser Tage der handelsübliche Preis, Charlie? Ich bin nicht mehr ganz auf dem Laufenden.«
    »Das gilt nicht nur für dich. Das mit dem Geld klären wir später. Keine Sorge, für Freunde gibt es einen Rabatt. Wo kann ich dich finden?«
    Elder nannte ihm den Namen seines Hotels.
    »Bist du unter deinem richtigen Namen dort abgestiegen?«, fragte Charlie. Elder nickte und dachte: Das hätte ich besser nicht tun sollen. Ich hätte nicht meinen richtigen Namen benutzen sollen. Wie lange würde sie brauchen, ihn ausfindig zu machen? Sie musste nur sämtliche Hotels in alphabetischer Reihenfolge abtelefonieren und an der Rezeption nach ihm fragen. Einen Tag, höchstens zwei... Wenn sie es darauf anlegte, wenn sie nichts anderes zu tun hatte.
    »Noch ein Bier?«, fragte Charlie. Elder schüttelte den Kopf.
    »Ich gehe besser«, sagte er. »Ich brauche heute Abend einen klaren Kopf.«
    »Ach ja? Immer noch ganz der Alte, was. Wer ist

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