Kate und Leah - Ohne Limit: Erotischer Roman (German Edition)
würden zu lachen beginnen, und das wäre nicht nett. Überhaupt nicht nett. Und so taten sie, als wäre es ganz normal, mit einem Typen in der Aufzugkabine zu stehen, der seinen stämmigen Körper in einen Latexanzug gepresst hatte. Er trug dazu eine Maske aus Federn, ein Cape und einen hohen roten Hut.
Für Kate galten zu verschiedenen Dingen so etwas wie ungeschriebene Gesetze. Frauen über fünfunddreißig sollten keine Miniröcke aus Leder tragen. Niemand sollte Strumpfhosen zu Sandalen tragen, die vorne offen waren. Niemals. Und jemand mit auch nur einer Unze Körperfett zu viel sollte keinen purpurfarbenen Latexanzug tragen. Erst recht nicht mit Federmaske, Cape und einem hohen roten Hut.
Es war, als hätte sich eine Explosion des schlechten Geschmacks über seinen Kopf ergossen. Aber er schien ganz nett zu sein, und er hielt ihnen sogar die Tür auf, als sie sich dem Aufzug näherten.
»Seid ihr zur Messe hier?«, fragte der Mann mit dem Cape.
»Messe?« Leah hörte sich ganz ruhig an, als unterhielte sie sich täglich mit Männern mit Masken und Capes.
»Die Fetmes«, kam die Antwort. »Die Sex- und Fetisch-Messe in der Ausstellungshalle. Das solltet ihr euch ansehen.« Die Antwort gab der Freund des Maskenmannes, der am Ende einer Hundeleine ging.
Kate nickte und lächelte. »Danke für die Einladung, aber unser Terminplan ist ziemlich dicht.« Sie hatte nichts dagegen, sich mal auf dem Markt der Fetische umzuschauen. Was dich anmachte, war ganz allein deine Sache – solange niemand zu Schaden kam. Sie hatte ihre eigenen Schwächen, zum Beispiel liebte sie Sex unter der Gefahr, erwischt zu werden.
»Für jeden ist was da, nicht nur für ganz Normale.«
»Oh? Sehr gut. Wir werden daran denken«, sagte Kate lächelnd.
Nach zwei weiteren Stationen wurde die Kabine immer farbenprächtiger. Zuerst stieg der Typ mit dem Wangenpiercing und der gespaltenen Zunge ein, dann kam noch eine Frau in einem Fischnetzanzug und kniehohen Stiefeln dazu.
»Die Stiefel gefallen mir sehr gut«, sagte Kate. »Wo hast du sie her?«
»Ich hab’ sie online gekauft. Ich wohne in Prarie Hawk in West Virginia, da gibt es so was nicht zu kaufen.« Sie nannte eine Webseite, und Kate nahm sich vor, sich den Namen zu merken. Dix würde es geil finden, wenn sie abends diese Stiefel trug und sonst gar nichts.
Kate und Leah schafften es bis in ihre riesige Suite, aber dort brachen sie in ein gewaltiges Gelächter aus.
»Purpurner Latex muss auf jedem Körper wie die Faust aufs Auge aussehen«, murmelte Leah schließlich, als sie wieder sprechen konnte. »Das ist einer der Gründe, warum ich nicht mehr in die Clubs gehe – ich will mir solche Verkleidungen nicht mehr antun.«
»Ich stelle es mir gerade vor.« Kate stellte sich breitbeinig vor Leah und musterte sie. »Fesch. Geheimnisvoll. Ehrlich, du würdest in Latex viel besser aussehen als der Typ im Fahrstuhl. Und das Cape? Hast du nicht immer schon eine Schwäche für Superman gehabt?« Sie begann wieder zu lachen. »Ich mach mir noch ins Höschen, wenn ich nicht aufhöre zu lachen.«
»Wenn ich Brandon dazu bringen wollte – was absolut nicht meinen Absichten entspricht –, ein Hundehalsband zu tragen, dann aber doch niemals eins mit spitzen Nieten.«
»Spitze Nieten würden auch nicht zu ihm passen. Dafür ist er zu groß. Irgendwie komme ich mir pervers vor. Ich empfinde für ihn wie für einen jüngeren Bruder. Bitte, ich will mir nicht vorstellen, wie er mit einem Hundehalsband aussieht oder in einem Latexanzug. Das halte ich nicht aus.«
»Ich auch nicht. Aber ich kann ihn mir schon als Superman vorstellen.« Leah hob ihre Brauen. »Oh, ja, mmm.«
Sobald das Lachen abgeklungen war, spazierten sie durch ihre Suite und stellten ihr Gepäck ab. Beide Schlafzimmer waren sehr geräumig. »In dieser Umgebung komme ich mir fast wie ein Bauerntrampel vor, und ich muss mich die ganze Zeit erinnern, den Mund zuzumachen, weil ich aus dem Staunen nicht rauskomme.«
Leah machte es sich auf der Couch gemütlich, und gemeinsam schauten sie hinunter auf die Brunnen und dahinter auf die Lichter des Strips. »Ja. Nicht schlecht.«
»Also, ich habe nichts zum Anziehen, weil ich mit Dix im Haus am See war. Ich habe Wäsche und Jeans und Pullis. Ich muss also einkaufen. Ob es jetzt schon zu spät ist?«
»Glaube ich nicht. Vielleicht können wir einen Latexanzug für dich finden.«
»Ha, ha. Niemand will mich so sehen. Wenn ich schon glaube, dass ich zu alt für Leder bin,
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