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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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zu. »Aber kein gewöhnlicher. Der Schnitt verrät: Es ist ein echter Gigliario. Gigliario hat sich diese besondere Schulterpartie als Patent schützen lassen.«
    »Wieso denn das? Die Schulterpartie erinnert mich an den Schnitt eines Sweatshirts«, sagte sie.
    »Ganz genau, das ist das Markenzeichen eines Armani von Gigliario. Da hat jemand aber eine Menge Geld.« Auf Alexandras fragenden Blick fuhr Tobias fort: »Was so ein Anzug kostet, kann ich dir nicht genau sagen, weil über die Preise nicht geredet wird. Gigliario lässt sich angeblich von einem neuen Kunden eine umfassende Bankauskunft vorlegen, außerdem Kopien der Einkommensteuererklärungen der letzten drei Jahre. Vorher nimmt er nicht mal einen Auftrag an. Interessenten können von Glück reden, wenn sie heute bestellen und in drei Jahren ihren Anzug bekommen. Einer meiner Kollegen hat mal über Gigliario schreiben dürfen, daher weiß ich überhaupt, dass es so was Exklusives …«
    »Elitäres«, warf sie ein.
    Tobias nickte. »… so was Elitäres gibt. Angeblich bekommt man allein für die Anzahlung anderswo einen kleinen Sportwagen. Aber das erzählt man sich nur hinter vorgehaltener Hand.«
    Alexandras Blick wanderte wieder zu dem Neuankömmling. »Dann muss er sich verfahren haben. Was kann so jemand in dieser Gegend zu suchen haben? Na ja, vielleicht will er die halbe Eifel aufkaufen und bar bezahlen.«
    Ehe Tobias etwas darauf erwidern konnte, wandte sich der Gast mit hochmütiger Miene an die Wirtin hinter der Theke: »Wo finde ich das Klosterhotel ›Zur inneren Einkehr‹?«
    »Wer will das wissen?«, erkundigte sich Angelika ungerührt.
    Der Mann besah sie langsam von oben bis unten. Ihm war deutlich anzusehen, was er von Angelikas enger Achtzigerjahre-Jeans und dem ausgewaschenen roten T-Shirt hielt. »Auch wenn es Sie nichts angeht: Mein Name ist Kurt Assmann. Ich bin der stellvertretende Kreisgeschäftsführer des Laurentius-Hilfswerks in Kaiserslautern. Können Sie mir also jetzt den Weg zum Klosterhotel beschreiben oder nicht?«
    »Ich kann«, sagte die Wirtin kühl. »Aber ich will nicht. Und wissen Sie auch, warum? Mir gefällt ihre eingebildete Nase nicht.« Damit drehte sich Angelika auf dem Absatz um und rauschte in die Küche.
    Kurt Assmann sah ihr noch einen Augenblick konsterniert nach, dann verließ er hocherhobenen Hauptes das Lokal.
    »Wir sollten ihn aufhalten«, meinte Alexandra. »Wenn wir schon die Gelegenheit haben, mit ihm zu reden, dann lieber sofort, bevor ihm Wildens Mitarbeiter vielleicht irgendetwas erzählen und er beschließt, mit uns besser nicht zu kooperieren.« Sie warf einen raschen Blick auf den schlafenden Kater Brown. »Komm, Tobias, es wird ja nicht lange dauern!« In Richtung Küche rief sie: »Wir sind gleich wieder da, wir müssen nur kurz mit dem Mann reden.«
    Angelikas Kopf tauchte in der Küchentür auf. Viel Spaß!«
    In diesem Moment sah der Kater auf und spitzte die Ohren. Er stellte fest, dass Alexandra nicht mehr auf dem Stuhl neben ihm saß, sprang sofort auf und setzte ihr nach. Todesmutig drückte er sich an ihre Beine und hätte Alexandra fast zu Fall gebracht, hätte Tobias nicht geistesgegenwärtig nach ihrem Arm gegriffen.
    »Pass doch auf, ich tu dir sonst noch weh!« Sie setzte sich hin und streichelte dem Kater über den Rücken. »Was ist denn in dich gefahren? Hast du gedacht, wir lassen dich hier zurück?« Sie nahm das Tier auf den Arm, und sofort rieb der Kater seinen Kopf an ihrer Wange. »Na komm, dann begleitest du uns zu diesem netten Herrn da draußen.«
    Als sie auf den Parkplatz traten, war Kurt Assmann eben dabei, in einen silbernen Geländewagen zu steigen.
    »Herr Assmann, mein Name ist Tobias Rombach. Und das ist meine Kollegin Alexandra Berger«, begann Tobias. »Sie sind doch der Assistent von Herrn Wilden, richtig?«
    Der jüngere Mann schien diese Bezeichnung nicht zu mögen. »Warum interessiert Sie das?«
    »Wir sind Gäste im Klosterhotel ›Zur inneren Einkehr‹«, erklärte Alexandra und bemerkte, dass sich Assmann bei ihren Worten unwillkürlich straffte. Dennoch musste er zu ihr aufsehen, denn er reichte ihr nicht einmal bis zum Kinn.
    Wie typisch für Wilden, sich einen Assistenten zu suchen, der noch ein paar Zentimeter kleiner war als er selbst!
    Kurt Assmann räusperte sich und setzte eine wichtige Miene auf. »Dann wissen Sie von dem tragischen Unglücksfall?«, fragte er ernst. »Ich habe mich sofort auf den Weg gemacht, als mich Frau Tonger heute

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