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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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zur Küchentür.
    »Du weißt, in die Küche darfst du nicht mit hinein. Warte hier, ich bringe dir etwas ganz besonders Leckeres.«
    Kater Brown setzte sich hin und fuhr sich mit der Zunge über den Bart. Jetzt würde es nicht mehr lange dauern. Hm, etwas ganz besonders Leckeres hatte der Mann ihm versprochen! Geduldig wartete der Kater, den Blick starr auf die Küchentür gerichtet. Endlich wurde sie geöffnet, und der Mann trat wieder zu ihm.
    »Hier«, sagte er, bückte sich und stellte ihm einen Teller hin.
    Die Fleischbrocken waren von einer dunklen Soße bedeckt und rochen noch verlockender als sonst. Wie schlau, dass er auf das Futter von den Menschen gewartet hatte! So gut rochen Mäuse nicht – und sie schmeckten auch nicht so lecker.
    »Guten Appetit«, wünschte der Mann ihm noch, sah ihm einen Moment beim Fressen zu und ging dann davon.
    Weil Kater Brown so sehr mit dieser ungewohnten Köstlichkeit beschäftigt war, entging ihm der seltsame Glanz in den Menschenaugen.
    Entschlossen klopfte Alexandra an die Tür zu Saal II und drückte die Klinke hinunter. Im hell erleuchteten Raum saßen Wildens ehemalige Mitarbeiter im Halbkreis zusammen. Vor ihnen hatte sich Assmann aufgebaut, fuchtelte mit den Armen und redete auf sie ein. Alexandra hörte Begriffe wie »Motivation«, »Teamarbeit« und »Wir-Gefühl«, ehe Kurt Assmann zu ihr und Tobias herumfuhr.
    »Was soll denn das?«, fragte er ungehalten. »Wir sind hier in einer Dienstbesprechung!«
    »Und wir suchen einen Mörder«, entgegnete Alexandra ruhig. Sie hatte nicht vor, sich von Assmann unterkriegen zu lassen, und war entschlossen, ihm das auch zu zeigen. »Ihre dienstliche Besprechung muss ein paar Minuten warten, aber ich weiß ja, wie sehr gerade Sie, Herr Assmann, daran interessiert sind, dass Herrn Wildens Mörder schnellstmöglich überführt wird.«
    »Ja, natürlich bin ich daran interessiert«, erwiderte er und wirkte mit einem Mal sehr kleinlaut.
    Alexandra lächelte in die Runde. »Es dauert hoffentlich nicht lange. Frau Tonger, Ihrer Aussage nach haben Sie Herrn Wilden gegen einundzwanzig Uhr fünfundvierzig aus seinem Zimmer kommen sehen.«
    Die Sekretärin nickte verhalten und musterte Alexandra skeptisch.
    »Ist Ihnen irgendetwas Ungewöhnliches an ihm aufgefallen?«
    »Ähm …« Yasmin Tonger schüttelte den Kopf. »Wenn Sie nicht etwas konkreter werden können, dann weiß ich gar nicht, was ich mir unter Ihrer Frage vorstellen soll.«
    »Einem der Mönche ist etwas an Herrn Wilden aufgefallen, das gar nicht typisch für ihn ist«, erklärte Tobias. »Aber es ist so, wie meine Kollegin sagt: Wenn wir Ihnen verraten, was das war, werden Sie die Aussage unter Umständen bestätigen, weil Sie sich einbilden, es auch bemerkt zu haben.«
    Wieder schüttelte die Frau den Kopf. »Nein, ich glaube, mir ist nichts Besonderes aufgefallen. Ich kann mich jedenfalls an nichts Außergewöhnliches erinnern.«
    »Herr Hellinger«, wandte sich Alexandra an den nächsten Mitarbeiter. »Ihnen ist Wilden im Korridor entgegengekommen, als Sie auf dem Weg zu Ihrem Zimmer waren. Was ist Ihnen aufgefallen?«
    »Nur, dass Herr Wilden den Wagenschlüssel in der Hand hielt … und vielleicht noch, dass er ziemlich zielstrebig an mir vorbeigegangen ist. Aber ich fand daran nichts ungewöhnlich, denn es war bereits Viertel vor zehn durch. Ich nahm an, dass er noch was aus seinem Wagen holen wollte und sich beeilen musste, um vor dem Beginn der Nachtruhe zurück in seinem Zimmer zu sein.«
    Alexandra notierte sich etwas auf dem Ausdruck, den Bruder Andreas ihr ausgehändigt hatte. »Frau Maximilian?«
    Die Buchhalterin kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Ich hatte gerade meine Zimmertür aufgeschlossen, als Herr Wilden um die Ecke kam.«
    »Hat er etwas gesagt?«
    »Er hat mir eine gute Nacht gewünscht. Nicht von sich aus, ich habe es zuerst gesagt. Aber von ihm kam dann ein ›Gute Nacht‹ zurück. Doch eigentlich ist daran ja nichts Ungewöhnliches, oder?«
    Tobias nickte und warf einen Blick in den Ausdruck. »Herr Leybold, Sie sind Ihrem Chef im Gang zum Foyer begegnet, also unmittelbar bevor er das Haus verließ.«
    »Ja, so sieht’s aus«, bestätigte der Mann. »Ich hatte mir zuvor am Empfang noch eine von diesen Broschüren geholt und darin geblättert, als er mir entgegenkam. Im ersten Moment war er mir gar nicht aufgefallen, aber dann sah ich ihn und nickte ihm zu. Er hat zurückgenickt, und dann war er auch schon an mir vorbeigegangen.«
    »Und

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