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Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band

Titel: Kater Konstantin - drei Bücher in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Wippersberg
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hatte.
    Aber er hatte nicht mehr viel Zeit. Er war nämlich berühmt geworden. Seit sein Buch erschienen war und die Leute begriffen hatten, dass er die Geschichte wirklich selber erlebt hatte, brachten alle großen Zeitungen, alle Illustrierten seitenlange Berichte über den sprechenden Kater. Kaum ein Tag verging, an dem Konstantin nicht interviewt und von allen Seiten fotografiert wurde.
    Eine Zeit lang gefiel es Konstantin, sein Bild jeden Tag in einer anderen Zeitung zu sehen. Aber bald langweilte es ihn, jedem dieser Zeitungsschreiber immer wieder seine Geschichte zu erzählen. Viel lieber hätte er mit Uschi und Philipp gespielt.
    Und eines Tages erschien dann ein Mann vom Fernsehen bei Herrn Fliederbusch.
    „Ich möchte den berühmten Kater Konstantin sprechen”, sagte er.
    Konstantin war zufällig zu Hause.
    Der Mann lud ihn ein, an einer Fernsehshow teilzunehmen.
    „Fernsehshow, was ist denn das schon wieder?”
    „Was Fernsehen ist, das weißt du?”
    „Ich bin doch nicht von gestern”, antwortete Konstantin – und erinnerte sich an sein Erlebnis mit dem Fernsehapparat bei Steinmanns. „Fernsehen kennt doch jedes kleine Kind!”
    „Und eine Fernsehshow, das ist eine Unterhaltungs-sendung im Fernsehen. – Also: Ich soll dich einladen, an so einer Show teilzunehmen.”
    Herr Fliederbusch war ganz begeistert von dieser Idee. Konstantin jedoch wollte wissen, was denn bei einer Show alles geschieht.
    „Da gibt es einen Showmaster”, begann der Herr vom Fernsehen, „zu Deutsch einen Schaumeister.”
    „Ist das ein Meister im Schauen?”, fragte Konstantin. „So wie ein Tischlermeister ein Meister im Tischlern ist?”
    „Nein”, der Mann lachte. „Der Showmaster plaudert ein bisschen mit den Leuten, erzählt ein paar Witze und stellt die Künstler vor, die teilnehmen.”
    „Was für Künstler?”
    „Zum Beispiel berühmte Sänger oder Tänzer oder andere Leute, die gerade sehr bekannt sind.”
    „Tanzen kann ich nicht”, sagte Konstantin, „dafür singe ich umso schöner. Kein anderer Kater singt so schön wie ich.” Und gleich ließ er ein lang gezogenes „Miiiiiaaauu!” hören, dann sang er „Weeeeeeeeaauu!”, und das klang so schauerlich, dass der Herr vom Fernsehen sich die Ohren zuhielt.
    „Nein, bitte nicht singen!”, seufzte er. „Am besten wird sein, du erzählst unseren Fernsehzuschauern deine Geschichte. Der Showmaster wird dir ein paar Fragen stellen …”
    „Ich denke nicht daran!”, unterbrach ihn der Kater. „Meine Geschichte habe ich schon sechsundsiebzigmal erzählt. Ich finde sie selber schon so langweilig, dass ich beim Erzählen einschlafe. Wer sie kennen lernen will, der soll mein Buch lesen.”
    Da schlug der Fernsehmann vor: „Du kannst ja vielleicht ein Stückchen aus dem Buch vorlesen. Das ist zwar nicht so hübsch wie erzählen, aber besser als gar nichts.”
    Und weil Fliederbusch ihn so sehr bat, willigte Konstantin schließlich ein.
    Vierzehn Tage später war es dann so weit.
    Konstantin hatte seine Brille blank geputzt. Herr Fliederbusch hatte seinen besten Rock aufgebügelt und angezogen. So erschienen die beiden im Fernsehstudio.
    Der Kater hätte ja schon am Nachmittag zu einer Probe kommen sollen. Aber dazu hatte man ihn nicht bewegen können.
    „Ich kann lesen, mit meiner neuen Brille sogar ganz ausgezeichnet. Da brauche ich nicht lange zu proben. Wenn die anderen nicht ordentlich singen oder tanzen können, dann sollen sie nur proben. Ich tu's nicht.”
    Jetzt am Abend waren sie eine Stunde zu früh gekommen.
    Zunächst fanden sie sich gar nicht zurecht im Fernsehstudio. So vieles gab es hier, was sie noch nie gesehen hatten.
    Von der Decke baumelten zahllose Scheinwerfer, die nacheinander ein- und wieder ausgeschaltet wurden.
    Herr Fliederbusch interessierte sich vor allem für die riesigen Kameras, die man kreuz und quer durch den Raum fahren konnte.
    Männer in weißen Arbeitsmänteln liefen umher und erteilten Anweisungen: Jeder Scheinwerfer, jede Kamera, jedes Mikrofon, jedes auch noch so kleine Gerät musste vor der Sendung ausprobiert werden.
    Den Kater Konstantin interessierten die Musikinstrumente am meisten.
    Im Studio war gegenüber den Zuschauerreihen eine Bühne aufgebaut. In der Mitte führte eine breite Treppe zu einer Tür nach oben. Der Platz links von der Treppe war für die Musikkapelle reserviert.
    Die Musiker selber waren nicht da, aber ihre Instrumente hatten sie stehen lassen.
    Konstantin schlich näher, ohne dass Herr

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