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Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold

Titel: Kater Serano ermittelt 01 - Katzengold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Anlauff
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Liebermann und zog sich den Korbsessel heran. »Du vermisst sie beide. Geht mir genauso.«
    Serrano wandte ihm das Hinterteil zu, was Liebermann, nach allem, was er für ihn getan hatte, ein wenig unhöflich fand.
    »Aber im Vergleich zu mir geht es dir gut«, sagte er deshalb. »Deine Goldene ist zwar tot, doch du hast sie wenigstens gefunden. Ich die meine nicht. Und die andere hat sich zurückgezogen. Du hast bald ein Grab, an dem du trauern kannst, und morgen kann ich dir sogar sagen, woran sie gestorben ist. Ich dagegen habe nur einen Ameisenhaufen. Komm mit!«
    Er drückte die Zigarette aus und ging ins Wohnzimmer. Endlich bewegte sich Serrano.
    Liebermann zeigte trübe auf die Pinnwand. »Hier«, sagte er. »Eine Plane, die zusammen mit einem Faltboot auf dem Auto meiner Goldenen lag. Jetzt liegt sie im Keller eines Mädchens, das ich liebe. Und das Faltboot in meinem eigenen. Kannst du mir das erklären?« Während Serrano sich die Pfoten putzte, fiel Liebermann ein, dass er Nils am Sonnabendmorgen aus Nicos Haus hatte kommen sehen. Vermutlich war er auch irgendwann hineingegangen. Nachdem er die Plane vor Liebermanns Haus gefunden hatte? Und statt sie mit hinauf in Nicos Wohnung zu schleppen, hatte er sie in ihrem Keller zwischengelagert und dann vergessen? Blieb das Boot. Und noch etwas. Etwas, das ihm während des Streitgesprächs mit Nico wegen der Plane aufgestoßen war. Irgendetwas, das sie gesagt hatte, hatte einen Gedanken skizziert. Er würde wiederkommen, die Frage war nur, wann.
    Auf dem Tisch blinkte sein Handy. Jemand hatte während seines Besuchs im Keller versucht, ihn zu erreichen. Lustlos schaltete Liebermann die Mailbox ein und stellte den Lautsprecher ein, damit Serrano mithören konnte.
    Uwe hatte den alten Olbinghaus angerufen und teilte mit, dass jener den Mittwochabend zu Hause zugebracht hätte.
    Der zweite Anruf kam von Arnie. Serrano sprang auf, als Liebermann aus seiner zurückgelehnten Stellung nach vorn schnappte, um besser zu verstehen.
    »Wegen der Fotos«, brummte Arnie. »Die taugen nichts. Vom Dunklen ins Helle fotografiert, ich würde sagen, von draußen, wegen des Drecks auf den Bildern. Die kommen von der Scheibe. Hab sie dir gemailt, kannst es selbst sehen. Tschüs.«
    Liebermann schaltete das Handy aus und versank in Grübelei.
    Vor Jahren hatte er sich von Thekla in die Ausstellung eines amerikanischen Künstlers schleppen lassen, der dadurch bekannt geworden war, dass er ausschließlich durch verschmierte Schaufenster fotografierte. Eiferte Nico ihm nach? Er ließ den Computer hochfahren. Vom Sofa her beobachtete ihn der Kater.
    Arnie hatte die Schlieren eingekreist. Es waren keine Staubflocken. Er ging alle Bilder noch einmal durch. Serrano tänzelte lautlos heran. Als er den Schreibtisch erreichte, stellte er plötzlich den Schwanz auf.
    »Die hier kennst du, was?«, sagte Liebermann ruhig. »Die wohnen im Haus deiner Liebsten. Aber ich bezweifle, dass sie Katzen umbringen.«
    Er nahm einen Stift und notierte sich eine Frage an Nico auf seinem vorletzten Post-it-Zettel. Den letzten widmete er dem neuen Malbuch von Vincent, Ralphs Sohn. Dann legte er die Hände in den Schoß. Langsam erschien ihm das Viertel, das ihn so wohlwollend aufgenommen hatte, wie eine Sphinx, die nur diejenigen passieren ließ, die in der Lage waren, ihr Rätsel zu lösen.
    So wie auch der Fall Olbinghaus eine Sphinx war. Die eine wie die andere schien es darauf angelegt zu haben, ihn am Weitergehen zu hindern. Na gut. Er würde ihnen zeigen, mit wem sie es zu tun hatten! Entschlossen griff Liebermann nach der Weinflasche.

Freitag
    Uwes Morgendepression war noch nicht verklungen, als Marion ihm einen Zettel auf den Tisch knallte. Er schob ihn weg. Sie rückte ihn wieder zurecht.
    Endlich gab Uwe auf.
    »Was ist das?«
    »Das Liebesnest von Stefan Berlich. Ich habe einen Abend lang überlegt und einen Morgen lang telefoniert. Jetzt bist du dran.«
    »Versuchen Sie nicht, mich zu beeindrucken, Mademoiselle!«
    »Wozu sollte ich? Und nenn mich nicht Mademoiselle! Bring mir einen Döner mit.«
    »Nein.«
    »Du kommst an x Dönerbuden vorbei!«
    »Aber an keiner, die sauberes Fleisch anbietet.«
    »Du sollst ihn ja auch nicht essen!«, sagte Marion kalt.
    Uwe kaufte ihr eine Falafel beim Libanesen um die Ecke. So weit kam es noch, dass er zweifelhaftes Fleisch kaufte, nur weil sie eine Adresse rausgekriegt hatte. Er gab die Falafel mit den besten Grüßen unten am Eingang ab.
    »Für mich?«,

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