Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kathedrale

Kathedrale

Titel: Kathedrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andy Mangels
Vom Netzwerk:
Ungeachtet der Zweifel, die er noch immer für seine eigenen Motive hegte, wusste er plötzlich, dass Yevir die Wahrheit sprach. Er bedauerte, wie hart er mit Colonel Kira umgegangen war, als er sie wegen der Unnachgiebigkeit ihrer politischen Anführer tadelte. Diese Bajoraner sind ein bemerkenswertes Volk.
    Yevirs Worte hatten etwas in der Oralianerin zum Klingen gebracht. Ekosha streckte die Arme aus und ergriff Yevirs Hand mit den ihren. »Ich bin nicht senil genug, um zu hoffen, ein solcher Frieden brächte dem Oralianischen Weg den Respekt, den er verdient. Ich hänge jedoch auch nicht so sehr am Leben, dass ich mich ewig verstecken will.«
    Macet bemühte sich, den Jubel zu ignorieren, der in ihm aufsteigen wollte. Als geübter Kotra -Spieler müsste er den nächsten Zug eigentlich voraussehen können. Doch er kam nur auf eine weitere beunruhigende Frage. Diesmal zögerte er nicht, sie zu stellen. »Wie erarbeiten wir ein Friedensabkommen, wenn schon unsere erfahrensten Diplomaten daran scheitern?«
    Yevirs Antwort kam ohne Zögern. »Die Propheten werden uns leiten, Gul Macet.« Er lächelte zufrieden.
    »Ich hätte da einen Vorschlag«, rief plötzlich eine Stimme aus den Schatten am Fuße eines nahe gelegenen Schutthaufens. Aus dem Dunkel trat ein Cardassianer mittleren Alters, mit schlankem und durchtrainiertem Körper und zurückgekämmten Haaren. Freundlich lächelnd, trat er auf Yevir und Macet zu und streckte die Hand aus, um die ihren zu schütteln. Macet ahnte, dass er diese Gepflogenheit im Laufe seiner Jahre unter Menschen und Bajoranern aufgeschnappt hatte.
    »Gul Macet«, grüßte der Neuankömmling. »Immer wieder eine Freude. Sie wirken gut in Form. Und vertraut. Der Junge mit den schlechten Manieren heißt übrigens Mekor. Einer von Skrain Dukats Söhnen. Ich glaube, er machte vorhin seinem ehrlichen Bedauern Luft, dass sein Vater nie Zeit hatte, mit ihm in diesen schönen Park zu gehen, als es ihn noch gab.«
    Dann wandte er sich dem nur halb bekleideten Bajoraner zu. »Vedek Yevir. Es tut gut, Sie endlich persönlich kennenzulernen. Ich habe viel über Sie gelesen und muss gestehen, nicht einmal im Traum erwartet zu haben, ein Mitglied des bajoranischen Klerus je so textilfrei zu sehen. Zumindest nicht mehr, seit ich die Herrenausstatterbranche verließ. Mein Name ist Elim Garak. Und ich glaube, ich kenne die Lösung für unser Problem.«

KAPITEL 13

    »Ausweichmanöver!«, rief Vaughn, und die Flotte der Nyazen eröffnete das Feuer.
    Es waren zu viele! Die erste Salve traf die Defiant hart. Vaughn klammerte sich an die Armlehnen seines Sessels, als die Brücke erbebte und die rote Notbeleuchtung anging. T’rb fiel kopfüber zu Boden, kam aber schnell wieder auf die Beine, offenbar unverletzt.
    »Bowers, Tarnvorrichtung aktivieren!«, rief Vaughn. Er hasste es, diesen Trumpf so früh auszuspielen, aber ihm blieb keine Wahl.
    Schnell gab Bowers den entsprechenden Befehl ein. Dann einen zweiten. Schließlich schüttelte er den Kopf und sah Vaughn bedauernd an. »Tarnung ist inaktiv, Captain. Feuer erwidern?«
    »Es zählt nicht zu unseren Missionszielen, einen Krieg zu beginnen, Lieutenant«, antwortete Vaughn missbilligend.
    »Schilde auf zweiundvierzig Prozent gesunken«, berichtete Bowers.
    Shar stellte seinen umgestürzten Sitz gerade und nahm wieder an seiner Konsole Platz. »Alle dreizehn Schiffe feuerten gleichzeitig auf uns, Sir. Mit einer Art Druckdisruptor, wie es scheint.«
    »Sieben direkte Treffer«, ergänzte Bowers.
    Ein einzelner Druckdisruptor stellte keine Herausforderung für die Impulsphaserkanonen und die Schilde der Defiant dar. Doch über ein Dutzend parallel feuernder Nyazen war eine ganz andere Sache.
    Vaughn nickte seinem Wissenschaftsoffizier zu und wandte sich wieder an Bowers. »Schadensbericht.«
    »Die Ablativpanzerung hat einiges abbekommen«, sagte Bowers. »Kleiner Hüllenbruch auf Deck drei, steuerbord. Kraftfelder halten. Nog und Celeste bemühen sich bereits um Schadensbegrenzung.«
    »Alle Waffen funktionsfähig«, meldete Shar, die Antennen in sichtlicher Erwartungshaltung geneigt.
    »Wir haben noch Warp, Captain«, sagte Tenmei und sah Vaughn an, als wollte sie ihn daran erinnern, dass jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, um Waffen und Antrieb zu nutzen.
    Noch nicht , widersprach er ihr in Gedanken. Ich habe noch nicht bekommen, weshalb ich herkam.
    »Wir werden gerufen«, sagte Bowers.
    Plötzlich erschien das rechteckige Gesicht des Nyazen-Captains

Weitere Kostenlose Bücher