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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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sagte ich.
    »Du hast es erfasst«, erwiderte er, und diesmal sah ich, wie sein groteskes Maul sich bewegte. Also war er tatsächlich derjenige, der mit mir sprach: »Sam mit Namen, Gebäudeschutz mein Metier. Das hier ist der Job, den ich tagsüber mache. Manchmal springe ich auch an anderen Stellen in der Stadt ein.«
    »Nett, dich kennen zu lernen, Sam«, sagte ich und fühlte mich, wie Alice sich gefühlt haben muss, als sie sich in einem Gespräch mit einem weißen Kaninchen und einem Kartenspiel wiederfand.
    »Ich hätte denen schon lange, bevor unser Hübscher dich erspäht hat, sagen können, dass du was ganz Besonderes bist. Genau gesagt bist du ihm aufgefallen, weil du mich angeguckt hast. Er kam gerade vorbei, um mir guten Tag zu sagen, aber du hast ganz erstaunt geguckt, als du vorbeigingst. Na, egal. Was wird denn jetzt, Schatz? Kommst du zu uns?«
    »Ich weiß es noch nicht. Ich muss noch darüber nachdenken.« Dann fiel mir auf, dass ich auf dem Gehsteig stand und mich mit einem Wasserspeier unterhielt. »Ah, Sam, sag mal, was sehen die Leute denn eigentlich, wenn ich hier so stehe und mit dir rede?«
    »Keine Sorge, Süße. Solange ich mit dir in Interaktion bin, bist du in Sicherheit, weil du in meinem ›Keiner soll mich sehen‹-Feld drin bist. Es sei denn natürlich, es kommt zufällig so einer wie du vorbei.«
    »Gut zu wissen«, sagte ich und nickte. »Nun, Sam, es war nett, dich kennen zu lernen. Ich nehme mal an, wir sehen uns noch, selbst wenn ich den Job nicht annehme.«
    »Ach, was, du nimmst ihn. Das seh ich dir doch an der Nasenspitze an.«
    Ich wünschte mir, ich wäre mir auch so sicher gewesen. Aber ich fand es eigentlich fragwürdig, jemanden, der sich mit steinernen Dämonen unterhielt, Entscheidungen treffen zu lassen, die vielleicht sein ganzes Leben veränderten.
    Ich wusste, das alles würde sehr viel einfacher werden, wenn ich endlich mal aufwachte. Sonst kam ich garantiert zu spät zu meinem Vorstellungsgespräch. Doch leider zeigte ich keine Anzeichen dafür, aus diesem Traum zu erwachen. Normalerweise wachte ich in Nächten, in denen ich im Traum Katastrophenszenarien durchlitt und wichtige Ereignisse des nächsten Tages in bizarr verdrehter Form vorwegnahm, jede halbe Stunde auf, um auf die Uhr zu sehen und mich zu vergewissern, dass ich nicht verschlief. Aber wenn ich jetzt immer noch schlief, dann hatte ich einen besseren Schlaf als sonst.
    Das bedeutete, dass dies alles real sein musste. Zur Abwechslung wünschte ich mir, zu Fuß nach Hause laufen zu können. Ich brauchte die Zeit zum Nachdenken. Außerdem wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, mir New York in dem Wissen, das ich gerade erworben hatte, anzusehen. Ich wollte mir all die verrückten Dinge noch einmal ansehen, die mich die ganze Zeit beunruhigt hatten. Jetzt, wo ich Sam kennen gelernt hatte, brauchte ich keine Angst mehr vor dem gelegentlich an der Grace Church sitzenden Dämon zu haben. Doch ich war mir sicher, dass es noch andere Dinge gab, die ich vorher in meinem Kopf noch zu entschuldigen versucht hatte und die mir jetzt vollkommen sinnvoll erscheinen würden.
    Doch ich konnte unmöglich in meinen guten Schuhen nach Hause laufen. Wenn ich dabei nicht die Schuhe ruinierte, dann auf jeden Fall meine Füße. Ich erwischte den Ml 03er Bus auf der Park Row. Die Busfahrt kostete genauso viel wie die U-Bahn, aber sie bot mir ebenso wie das Laufen die Möglichkeit, in eine andere Stimmung zu kommen. An der Haltestelle Fourteenth Street stieg ich aus und ging nach Hause. Als ich beim Betreten des Gebäudes auf die Uhr schaute, registrierte ich erstaunt, dass es erst kurz nach Mittag war. Mir war es so vorgekommen, als hätte ich den ganzen Tag in diesem Konferenzraum verbracht, dabei war ich kaum mehr als eine Stunde dort gewesen.
    Es war ein seltsames Gefühl, tagsüber allein zu Hause zu sein, und ich war zu unruhig, um in der Wohnung herumzusitzen. Ich zog mir Jeans, Turnschuhe und ein Sweatshirt an, dann ging ich hinunter und lief über den Union Square. Manchmal löste der Markt im Herzen der Stadt bei mir Heimweh aus, doch er fühlte sich auch wie ein beruhigendes Stück Heimat an. Ich konnte mit den Bauern reden, die dort ihre Erzeugnisse verkauften, und wusste dabei tatsächlich mal, wovon ich redete. Ich wusste, dass alles dort real war. Der einzige Zauber, der mit diesem Markt verbunden war, war das Wunder, durch welches Sonne, Wasser, Saatgut und Erdboden sich in Früchte und Gemüse

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