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Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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dass er etwas mit den Morden zu tun hat. Sie werden es nicht glauben, Frau Sandmann, aber wir sind für unsere Aufgabe bestens ausgebildet. Natürlich sind wir dankbar für Hinweise aus der Bevölkerung, aber ansonsten machen wir unsere Arbeit am liebsten selbst. Und das aus gutem Grund. Danke für Ihren Anruf und einen schönen Sonntag noch.«
    Katrin knallte das Handy in die Tasche.
    »Alles okay?« Manfred musterte sie besorgt.
    »Nein, nichts ist okay. Könnt ihr mich nicht einfach alle in Ruhe lassen?«
    Manfred blickte wieder auf die Straße. »Ganz wie du möchtest.« Zehn Minuten später setzte er Katrin auf der Karolingerstraße ab. »Ich fahre in die Redaktion. Ich weiß noch nicht, wann ich wieder zurück bin. Sollen wir heute Abend was machen? Ins Kino gehen vielleicht?«
    »Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich heute nach allem, was passiert ist, Lust habe, ins Kino zu gehen!« Katrin knallte die Wagentür zu. Ihr Schädel hämmerte, und ihr Nacken fühlte sich an, als habe jemand Stacheldraht um ihr Rückgrat gewickelt. Sie hatte soeben die Identität eines brutalen Mörders ermittelt, doch niemand außer ihr schien die Sache ernst zu nehmen.

     
    *
    »Herr Wollenberg?« Halverstett zückte den Dienstausweis. Der Mann, der ihm die Tür geöffnet hatte, verzog das Gesicht.
    »Sind Sie für die Exhumierung meines Vaters verantwortlich?«
    Halverstett nickte. »Ich würde gern ein paar Dinge mit Ihnen besprechen.«
    Markus Wollenberg zögerte, dann trat er zur Seite. »Das war keine sehr schöne Überraschung am Sonntagmorgen.«
    »Tut mir leid, Herr Wollenberg. Wir haben den ganzen Samstag versucht, Sie zu erreichen. Leider duldet die Sache keinen Aufschub.«
    Wollenberg ging vor in ein geräumiges, makellos aufgeräumtes Wohnzimmer. »Bitte nehmen Sie Platz.« Er deutete auf das braune Ledersofa, machte es sich im Sessel bequem und lockerte seine Krawatte. Auffordernd blickte er Halverstett an. »Und?«
    »Es haben sich Ungereimtheiten ergeben, was das Ableben Ihres Vaters angeht«, begann Halverstett vorsichtig.
    »Ungereimtheiten?« Wollenberg schnaubte. »Was soll das heißen? Ich denke, er hatte einen Herzinfarkt.«
    »Das ist bedauerlicherweise nicht genau untersucht worden. Der Notarzt und die Beamten vor Ort sind davon ausgegangen, weil es am wahrscheinlichsten war. Ihr Vater ist gestürzt und hat leichte Verletzungen am Kopf davongetragen. Als es passierte, sah alles danach aus, als habe er einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall erlitten und sei infolge dessen gestürzt.«
    »Und was hat sich inzwischen geändert?«
    »Der Ort, an dem Ihr Vater starb, passt in eine Mordserie. Deshalb müssen wir sichergehen, dass dieser Todesfall nicht auch dazugehört.«
    »Der Ort? Sie vermuten, dass mein Vater ermordet wurde, weil er an einer Straßenecke starb? Ich verstehe nicht.«
    Halverstett hob beschwichtigend die Hand, als Wollenberg sich vorbeugte. »Ich erkläre es Ihnen. Sie haben vielleicht davon in der Zeitung gelesen. Der Mann wird ›der Henker‹ genannt.«
    »Oh, mein Gott.« Wollenberg wurde blass. »Aber das kann doch nicht sein! Mein Vater wurde nicht erhängt.«
    »Wir halten es für möglich, dass der Täter gestört wurde. Bisher wissen wir auch noch gar nicht, ob der Tod Ihres Vaters wirklich in die Serie gehört. Vielleicht ist es einfach ein Zufall.«
    »Der Blutgerichtsstein«, flüsterte Wollenberg. »Das meinten Sie mit dem Ort.« Es war keine Frage, und Halverstett antwortete nicht. Einen Moment lang schwiegen beide, dann fragte er: »Hatte Ihr Vater irgendwelche Feinde? Menschen, die sich aus irgendeinem Grund an ihm hätten rächen wollen?«
    Wollenberg schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Er war nicht mehr berufstätig, nehme ich an?«
    »Nein, schon lange nicht mehr. Er hatte auch so ein gutes Auskommen. Er besaß mehrere Wohnobjekte.«
    »Die Sie jetzt geerbt haben?«
    »Was wollen Sie damit sagen!?« Wollenbergs Schultern strafften sich.
    »Nichts, bitte beruhigen Sie sich. Ich sammle einfach Informationen. Er hatte also viele Mieter?«
    »Ja.«
    »Und? Da gab es doch sicher auch mal Ärger. Nörgler. Säumige Zahler.«
    »Sicher. Mein Vater hat öfter darüber gestöhnt, wie viel Arbeit diese Häuser machen, wie viel es kostet, alles instand zu halten und wie unverschämt manche Mieter sind. Aber ein konkreter Fall ist mir nicht in Erinnerung.«
    »Haben Sie die Unterlagen hier?«
    Wollenberg nickte. »Sie glauben doch nicht, dass einer der Mieter meinen Vater

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