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Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Katrin Sandmann 04 - Blutsonne

Titel: Katrin Sandmann 04 - Blutsonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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Hochseilartistin: Wäre das ungefährlicher? Das Leben ist nun mal lebensgefährlich. Du kannst sie nicht in Watte packen. Freu dich lieber über ihren Erfolg. Und hab unauffällig ein Auge auf sie.«
    Manfred drückte ihre Hand. »Vermutlich hast du recht. Mir sitzt diese Woche, als ich gedacht habe, ich sehe sie nie wieder, noch immer in den Knochen.« Er griff nach seiner Tasse und nahm einen großen Schluck. »Vielleicht stellt sie mich ja als Assistenten ein, wenn sie eine Detektei aufmacht.«
    »Oder als Tippse.« Roberta lachte.
    Manfred verdrehte die Augen. »Das könnte euch so passen.«
    Roberta wurde ernst. »Stimmt es, dass die Polizei weiß, wer der Henker ist?«
    Manfred nickte. »Eben auf der Pressekonferenz hieß es, es gäbe einen dringenden Tatverdacht und die Verhaftung stünde unmittelbar bevor.«
    »Und sie haben nicht gesagt, wer es ist?«
    »Nein. Aber ich weiß es.«
    »Ach?«
    »Von Katrin.« Manfred schnitt eine Grimasse.
    »Hat sie etwa …?«
    »Sagen wir mal, sie hat der Polizei auf die Sprünge geholfen. Es ist der Bruder von dem Typ, mit dem sie dieses Düsseldorf-Buch macht.«
    »Wie bitte?« Roberta ließ die Tasse sinken, die sie gerade an die Lippen gesetzt hatte. »Wie hat sie denn das schon wieder hingekriegt?«
    »Frag mich nicht.« Manfred hob abwehrend die Hände. »Das ist es ja, was mich beunruhigt, dass sie offenbar einen siebten Sinn für so was hat.«
    »Na immerhin ist die Gefahr ja jetzt gebannt.«
    »Noch nicht. Die Polizei weiß oder vermutet zumindest, dass dieser Simons der Täter ist, aber sie hat keine Ahnung, wo er steckt. Und solange der noch frei rumläuft , ist alles möglich.«

     
    *

     
    Katrin streckte sich. Dann stand sie auf und trat ans Fenster. Seit zwei Stunden saß sie jetzt am Computer und bearbeitete die Fotos einer goldenen Hochzeit. Kein Auftrag, der künstlerisch besonders anspruchsvoll war, dafür aber lukrativ. Die Feier hatte in einem der exklusivsten Restaurants von Düsseldorf stattgefunden. Hundertzwanzig Gäste, Sechs-Gänge-Menü und ein erstklassiges Musikprogramm. Ihr Auftraggeber hatte nicht mit der Wimper gezuckt, als sie ihm einen ziemlich hohen Preis für ihre Arbeit genannt hatte. Vermutlich hätte sie noch mehr verlangen können.
    Draußen war es dämmrig, so als wäre schon bald wieder Abend. Dabei war es elf Uhr vormittags. Das Telefon klingelte. Katrin drehte sich langsam um. Erst beim sechsten Klingeln hob sie ab.
    »Katrin Sandmann? Sind Sie das?«
    »Wer will das wissen?«
    »Hier ist Silke Scheidt .«
    »Oh, hallo. Ich habe Ihre Stimme gar nicht erkannt. Wie geht es Ihnen?« Katrin nahm das Telefon mit zum Schaukelstuhl.
    »Ich habe Angst.«
    Katrin dachte an Benedikt Simons. »Ist etwas passiert?«
    »Nein. Alles in Ordnung. Aber mir ist etwas eingefallen. Gestern, nachdem diese zwei Polizeibeamten da waren. Deshalb konnte ich es denen auch nicht sagen. Weil es mir erst nachher eingefallen ist. Ich hatte es vollkommen vergessen.«
    »Was hatten Sie vergessen?«
    »Ich habe ihn gesehen. Vor etwa zwei Wochen. Ich weiß nicht mehr genau, wann.«
    Katrin horchte auf. »Wen haben Sie gesehen? Benedikt Simons?«
    »Woher kennen Sie den Namen?« Silke klang mit einem Mal panisch.
    »Bitte beruhigen Sie sich! Ich kenne seinen Bruder. Deshalb hatte ich gleich den Verdacht, Sie könnten ihn meinen, als Sie mir die Geschichte von dem Masseur erzählten. Also, Sie haben ihn gesehen?«
    »Als ich abends nach Hause kam.« Silke hörte sich wieder ruhiger an. »Ich hatte meine Eltern besucht, und es war ziemlich spät geworden. Als ich aus meinem Wagen stieg, stand er plötzlich vor mir. Ich habe ihn im Dunkeln kaum erkannt. Er sah irgendwie anders aus. Aber dann hat er mich angegrinst, und ich wusste, dass er es war.« Silke stockte.
    Katrin hielt den Atem an. Hatte Benedikt an dem Abend vorgehabt, Silke umzubringen? Was war dazwischengekommen? »Was ist dann passiert?«
    »Gar nichts. Zwei Männer kamen aus der Imbissbude, die unten bei mir im Haus ist. Ich kenne die beiden flüchtig, und wir haben uns kurz unterhalten. Als ich mich umdrehte, war Simons weg. Ich bin dann schnell in meine Wohnung.«
    Katrins Gedanken hasteten in alle Richtungen gleichzeitig. Offenbar war Silke knapp einem Anschlag entgangen. Doch sie schien sich dessen nicht wirklich bewusst zu sein. »Wann genau war das?«
    »Ich weiß es nicht mehr. Ich müsste meine Eltern fragen, wann ich bei ihnen war. Aber das ist doch nicht wichtig, oder?«
    »Haben Sie ihn

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