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KATZ oder Lügen haben schlanke Beine (German Edition)

KATZ oder Lügen haben schlanke Beine (German Edition)

Titel: KATZ oder Lügen haben schlanke Beine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Zipfel
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sicher, dass sie es schon machen würde, und lauschte dem folgenden Dialog.
    »Griaß di, hier is die Sonia. Gibst mir mal den Udo, bitte?«
    »Grummel, grummel.« Pause. Dann: »Flöt, Flöt, flöt!«
    »Udo, griaß di. Ois beinand?«
    »Grummel, grummel, flöt.«
    »Udo-Schatzerl tust mir an Gefoi’n, Schpatzerl?«
    »Flöt, flöt, zwitscher.«
    »Des is fei supa! Mei, i brauchat hoit moa’n in der Früh oan Spitz’n-Outfit, versteh’ st? Modern, aber net modisch, superschick, aber nit g’ schleckt, gell? Dein Stil hoit! Mit Krawatt’n, Hemat, etcetera, etcetera. Schicks’ es mir an die folgende Adress’n, Schpatzerl?«
    Sie gab meine Größen für Anzug, Hemd und Schuhe und dann die Büroadresse durch. Dass sie die Büroadresse kannte, war ja klar. Aber woher sie meine Kleidergrößen wusste, war mir ein Rätsel.
    »Des is fei Spitze, Udo! I verloss mi dann auf di, gell? Bussi!«
    Heilige Bügelfalte – das würde was kosten! Und dann auch noch ohne Auftrag, also nix mit Spesen! In was hatte ich mich da nur hineinmanövriert.
    Sonia musste die Sorgenfalten auf meiner Stirn bemerkt haben.
    »Keine Angst! Beim Udo habe ich jede Menge Kredit. Wir suchen uns etwas Passendes aus und dann sehen wir schon«, sagte sie.
    Ich war nicht wirklich beruhigt, tat aber so. Na ja, was hätte ich auch sonst tun sollen? Flennen? Oder den Rückwärtsgang einlegen. Nein, auf keinen Fall. Ich wollte nicht vor Sonja als Weichei dastehen. Also, Augen zu und durch.
    Sonia räumte die leeren Plastikteller und -schalen weg und schenkte uns beiden den Rest von dem köstlichen Rotwein ein, der es ganz schön in sich hatte. Zumindest für einen Biertrinker wie mich, für den schon läppische 4,8 Prozent Alkohol für einen damenhaften Schwips ausreichten. Noch ein kleiner Griff in den Humidor und die Welt war wieder rund wie ein gut genährtes Einzelkind.
    Inzwischen war ich ziemlich guter Laune. Wenn auch gewürzt mit einer gewissen Melancholie, denn ich wusste aus Erfahrung, dass guter Laune zu sein sich immer sehr schnell rächt. War natürlich diesmal auch wieder so.
    »Ein letzter Schluck«, sagte Sonia. »Ich muss leider gleich verschwinden. War aber sehr nett. Unser gemeinsames Essen, meine ich. Würde ich gerne mal wiederholen. Vielleicht ohne Gewitter, aber unbedingt mit Handtuch, das sag’ ich gleich!«
    »Nichts leichter als das. Ich werde mir eine schöne Kollektion zulegen für das nächste Mal. Aber im Ernst: Ich fand‘s auch nett!« Ich nahm mit beiden Händen meine Ohrläppchen zwischen Daumen und Zeigefinger und grinste sie an. »Und außerdem bin ich fast schon wieder trocken hinter den Ohren. Danke, für alles.«
    »Keine Ursache, Chef! Aber ...«, Sonia zögerte. Es war das erste Mal, dass ich sie herumdrucksen und so etwas wie einen Hauch zartrosa Verlegenheit auf ihren Wangen sah. Reizend, wirklich reizend! »... vielleicht darf ich Sie jetzt auch um einen Gefallen bitten?«
    »Klar, um jeden!«
    Sie verschwand kurz im Vorzimmer und kam mit einem Packen Schreibmaschinenpapier zurück. Ungefähr vierzig oder fünfzig Seiten, ziemlich eng bedruckt.
    »Die ersten Seiten meines Manuskripts. Sie wissen schon, der Krimi, an dem ich arbeite. Meinen Sie, Sie hätten Lust das Mal zu lesen?«
    Sonia schrieb also tatsächlich schon eifrig an ihrem Krimi! Ich versuchte, meine Verblüffung wenigstens einigermaßen zu verbergen und tat stattdessen so, als hätte ich das mit ihrem Buch in der Zwischenzeit nicht schon längst vergessen. Natürlich nicht, wo sind wir denn!
    »Na klar, gerne! Aber ich sage es gleich: Ich bin kein Kenner und kein Kritiker, ich kann einfach nur sagen, ob es mir gefällt. Oder nicht. Und ich werde auf jeden Fall die Wahrheit sagen. Also vielleicht doch noch mal lieber überlegen?«
    »Nee, ganz im Gegenteil. Genau das möchte ich: eine ehrliche Meinung. Ich bin nämlich faul, und wenn die ersten Seiten schon Mist sind, dann kann ich mir eine Menge Arbeit sparen.«
    Sie gab mir die Seiten. Das heißt, »geben« war nicht so recht das richtige Wort. Vielmehr »überreichte« sie mir das Päckchen, und zwar, ganz entgegen ihrer unbekümmerten Ankündigung, mit einer hoffnungsvollen Feierlichkeit, die mich ziemlich anrührte.
    »Und wie kommen Sie nach Hause?«, fragte ich. Ich stelle immer im richtigen Moment die nächstliegende Frage. Zeichnet mich aus.
    »Ich rufe einen Freund an, der soll mich abholen.«
    Sonia hatte anscheinend für vieles, wenn nicht für alles Freunde. Das war der kleine

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