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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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hätte gar nicht gewußt, was er mit all den Schweifhaaren im Maul anfangen sollte.
    »Willst du einen Kaffee?« fragte Laney.
    »Ja, gerne.«
    Penelope und Laney setzten sich in den Schatten, während Wally weiterübte.
    Penelope erzählte ihrer Freundin von Cassies geplantem Besuch und ihrem letzten Film.
    »Hey, Süßer«, brüllte Laney, nachdem Penelope geendet hatte.
    »Soll ich dir ein Zaubererkostüm besorgen?«
    »Wovon redet ihr überhaupt?«
    »Stormys neuem Film. Ich glaube, er wird dir gefallen. Stormy kommt zu Besuch, und wir machen ein Storm-Williams-Filmfestival.«
    »Soll mir recht sein«, sagte Wally und zog den Revolver. »Bumm!« sagte er.
    Alexander blickte Penelope erwartungsvoll an. Seine Ohren zuckten hoffnungsvoll. »Ich gehe wohl besser«, sagte Penelope. »Es sieht so aus, als würde sich Alex gleich wieder in die Hose machen.« Bei seinem ersten Ritt war Alex so aufgeregt gewesen, daß ihm ein kleines Malheur passiert war. Na, vielleicht nicht ganz so klein. Nach ihrer Rückkehr nach Hause hatte Mycroft versucht, Alex’ Hälfte der Satteltasche zu vergraben.
    »Wenn ihr zurückkommt, ist der Brunch fertig.«
    »Hört sich gut an«, sagte Penelope. »Bis später, Wally.«
    Durch die Wüste zu reiten war eine von Penelopes Lieblingsbeschäftigungen. Sogar ihr kleiner Zoo respektierte die Feierlichkeit solcher Momente, wenn sie die Zivilisation hinter sich zurückließen.
    Diese verhexte Angelegenheit der letzten Nacht konnte Penelope nicht die Freude daran verderben, durch die ursprüngliche Landschaft zu reiten. Der Tag war hell und klar, der Himmel wolkenlos und die Luft frisch wie an einem kalten Wintermorgen. Ein großer Eselhase starrte sie an, als sie vorbeiritten, und streunte weiter, als Alex kurz bellte. Alex duckte sich schnell wieder in seine Satteltasche zurück.
    Chardonnay kletterte den gewundenen Pfad mühelos hinauf. Vogelstimmen erfüllten die Luft mit schwungvollen Melodien. Penelope beugte sich im Sattel vor und klopfte Chardonnays Nacken. »Ist das nicht einfach toll?« rief sie glücklich.
    Erst als sie Chardonnay wieder den Pfad hinunterlenkte, erinnerte sie sich plötzlich an das, was ihr den ganzen Tag keine Ruhe gelassen hatte.
    Jemand hatte sie letzte Nacht angerufen.
    »Halt dich mit deinem doofen Kater von Herbert Fletcher fern«, hatte sie eine Frauenstimme gewarnt.
    Genau das hatte Penelope natürlich ganz und gar nicht vor.

 
     
    »Moment mal!«
    Nachdenklich hielt Penelope Chardonnay an. Als Char sich nach den Blättern eines kleinen Baumes reckte, zog sie Penelope automatisch zurück. Char schüttelte ungeduldig den Kopf. Was hast du gegen einen kleinen Snack?
    Penelope hatte die Warnung verstanden. Halt dich mit deinem blöden Kater von Herbert Fletcher fern.
    Das hatte die Frau gesagt. Hatte sie ein »Sonst…« hinzugefügt? Wohl nicht. Wie auch immer, das »Sonst« war ziemlich deutlich herauszuhören gewesen. Es war keine Warnung. Es war eine Drohung. Und das machte Penelope wütend.
    Hoch über den Hügeln von Empty Creek sah Penelope das Panorama der Wüstengemeinde. Ein roter Ballon tauchte hinter dem Crying Woman Mountain auf. Dem folgte ein anderer und dann noch einer, bis der Himmel mit einem Dutzend oder mehr bunter Ballons geschmückt war – rot und grün und blau –, die friedlich dahinschwebten. Sie sahen aus wie die Weihnachtsdekoration an einem blauen Himmel.
    Von weitem machte die kleine Stadt einen friedlichen Eindruck. Aber nun hatte jemand Empty Creek verraten, Louise Fletcher umgebracht, Penelope gewarnt und Mycroft blöd genannt. Jemand da unten war ein Mörder.
    Hatte sie den Anruf nur geträumt?
    Penelope drehte sich im Sattel um und blickte auf Mycroft hinunter. »Hat gestern nacht das Telefon geklingelt, Mike?«
    Mycroft gähnte.
    Selbst wenn Mycroft hätte sprechen können, konnte Penelope nicht viel Hilfe von ihm erwarten. Er konnte immer schlafen, selbst wenn einer dieser heftigen Wüstenstürme, die ganz plötzlich aufkommen konnten, das Haus durchrüttelte. Erwachte dann manchmal auf, blickte sich interessiert um und fragte: Hab’ ich irgendwas verpaßt? Das Bimmeln des Telefons in der Nacht würde Mycroft überhaupt nicht stören.
    Eigentlich konnte Mycroft sprechen. Und das tat er ständig. Er verfügte über ein breites Vokabular, mit dem er eine Vielzahl von Gefühlen, Bedürfnissen und Wünschen ausdrücken konnte. Es war nicht seine Schuld, daß die Menschen noch nicht gelernt hatten, die Katzensprache richtig zu

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