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Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman

Titel: Kein Anschluss unter dieser Nummer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Hepburn
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Christy und lächelte ebenfalls. Sie mochte diesen Jungen. »Ich glaube, meine Mom wollte, dass ich in einem großen, gläsernen Bürohochhaus arbeite, in dem es einen hauseigenen Friseur gibt … entweder das, oder dass ich mich mit einer Schar Kinder in der Vorstadt niederlasse.«
    »An beidem ist nichts auszusetzen«, erwiderte der junge Mann ruhig. Dann fiel ihm offenbar etwas ein. »Hey, ich habe schon von Ihnen gehört - sind Sie Miss Universum?«
    »Wie bitte?« Christy sah ihn verständnislos an.
    »Ja genau, Sie sind es! Sie sind die Frau, von der Mom mir immer erzählt, sie hätte das gesamte Universum unter Kontrolle! Miss Universum!«
    Darauf fiel Christy keine Antwort ein.
    »Sie hatten keine Ahnung, dass Mom Sie Miss Universum nennt, stimmt’s?«
    Christy schüttelte den Kopf.
    Er sah sie verlegen an. »Na ja, wie dem auch sei. Wissen Sie eigentlich, dass ich so ziemlich den kompletten Fahrplan dieser Station auswendig kenne und Ihnen sogar die aktuellen Angebote in den Speisewagen nennen kann?«
    »Nein, aber ich bin froh, das zu hören!« Christy kicherte.
    »Also, wo müssen Sie hin?«
    »Nach New Brunswick.«

    »Folgen Sie mir.« Er führte sie durch die Menge der zunehmend verärgerten Leute und durch ein Drehkreuz, das Christy zuvor nie aufgefallen war, direkt in einen Zug hinein. »Bitte sehr! Er fährt in dreißig Sekunden los. Neunundzwanzig, achtundzwanzig …« Er sprang hinaus und zählte weiter, während er davonging.
    »Vielen Dank!«, rief Christy ihm nach und registrierte erleichtert, dass der Zug im Unterschied zu heute Morgen nahezu leer war. »Sie sind ein echter Gentleman, Pietro!«
    Pietro Dallaglio salutierte wie ein Zinnsoldat und war im nächsten Moment nicht mehr zu sehen.
    Christy setzte sich und schloss die Augen, und in diesem Moment setzte sich der Zug auch schon mit einem beruhigenden Ruckeln in Bewegung. Sie schüttelte den Kopf. Ist im Leben wirklich alles irgendwie miteinander verbunden? , fragte sie sich. Wenn man einfach nur sein Handy ausschaltete und sich einmal umschaute?
     
     
    20.45 Uhr
     
    »Hey Annie, du bist mit dem Kombi hier! Weiß Mom das?« Christy und ihre Schwester küssten sich auf dem Bahnhof von New Brunswick zur Begrüßung auf beide Wangen, eine Gewohnheit, die sie zum Spaß mit ihren Freundinnen während er Highschoolzeit angenommen und beibehalten hatten. Annie stand neben der Fahrertür des riesigen lilafarbenen Kombis ihrer Mutter. Sie sah entzückend aus in ihrem Minikleid und den Pumps. Sie stieg wieder ein.

    »Sehr witzig«, grinste Annie, »bei meinem war der Tank fast leer, deshalb bin ich nach Hause gefahren, um mir Moms Wagen zu holen. Steig ein.« Offenbar hatte Annie das Kriegsbeil begraben - zumindest für den Augenblick.
    »Du beliebst zu scherzen!«, stieß Christy entrüstet hervor und blieb neben der Fahrertür stehen. »Du wirst nicht fahren! Ich fahre immer!«
    Annie wurde die Antwort erspart, weil in diesem Moment ihr Handy klingelte. Deshalb schenkte sie ihrer Schwester statt Worten nur einen ihrer typisch frechen Blicke.
    »Antonio? Oh, hey, Baby!«, rief Annie und begann rasend schnell auf Italienisch in den Hörer zu plappern, während sie vor Aufregung auf dem Sitz herumhüpfte.
    Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, stieg Annie wieder aus und drückte ihre Schwester mit vor Freude glänzenden Augen.
    »Mom hat ihn mit nach Hause genommen, damit er sich für heute Abend umziehen kann, und jetzt ist er auf dem Weg ins Hotel. Oh, Christy, ich kann es kaum erwarten, ihn wiederzusehen. Also los, du fährst. Ich bin zu aufgeregt!«
    »Na endlich!«, rief Christy, konnte sich jedoch ein Lächeln nicht verkneifen, als sie ihre Schwester so glücklich strahlen sah. Annie drückte ihr den Schlüssel in die Hand und tippelte eilig auf die Beifahrerseite.
    Während der Fahrt beschlich Christy ein leises Gefühl von Resignation, das sie mit vernünftigen Argumenten zu bändigen versuchte. Also gut, sie hatte Will verloren -
nicht, dass sie ihn je gehabt hätte. Und sie hatte das Apartment verloren. Soviel stand fest. Aber weder im einen noch im anderen Fall konnte sie etwas tun - schwer zu verdauen für einen Kontrollfreak. Allerdings hatte ihr dieser Tag deutlich gemacht, dass man nicht immer alles unter Kontrolle haben konnte.
    Immerhin hatte sie einen neuen Auftrag an Land gezogen, und ihre Schwester war überglücklich. Für den Moment genügte das. Sie würde ihr Bestes geben, um sich auf der Party zu amüsieren, beschloss

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