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Kein Blick zurueck

Kein Blick zurueck

Titel: Kein Blick zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Horan
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›Was ist los?‹ Sie sagte: ›Ich liebe es, die Dinge zu tun, gegen die Sie predigen.‹ ›Du meinst Ehebruch?‹ ›O nein, nein!‹ ›Du trinkst keinen Whiskey, nicht wahr?‹ ›O nein!‹ ›Was ist es dann?‹ ›Nun‹, seufzte sie und sagte, ›ich liebe es, zu tanzen.‹«
    Mattie war hilflos vor Lachen. »Du weißt, das wird kein gutes Ende nehmen.«
    Mamah überflog den Artikel bis zum Ende. »Wie recht du hast, hier steht es. Wie es scheint, war sie bei einer Tanzveranstaltung und ging mit einem verheirateten Kerl nach Hause, dessen Frau gerade nicht da war; sie starb in dessen Haus, weil er den Schlauch für den Gasherd mit einem Gartenschlauch verbunden hatte.«
    »Nicht besonders klug, der Kerl, würde ich sagen.«
    »Es ist dieses ganze ›Sünder in der Hand eines zornigen Gottes‹-Getue, das ich nicht ertragen kann«, sagte Mamah. »Wir lachen darüber, aber manche Menschen lesen diese Zeitung und glauben tatsächlich daran.«
    »Oh, in Gottes Namen. Gib mir die Zeitung.«
    Mamah reichte Mattie das Blatt.
    »Zwei Rollen Toilettenpapier der Marke ›Weiße Rose‹ im Ausverkauf bei Crittenden zu fünfzehn Cent. Ich bin entschlossen, das zu glauben. Wilsons Eisenwarenladen veranstaltet einen kleinen Puzzle-Wettbewerb nur für Mädchen.« Mattie blätterte weiter. »Hmmm… das Programm von Chautauqua heute Abend ist wie für dich geschaffen. Sie spielen Opernarien auf dem Grammofon und zeigen mit dem Stereoptikon dazu Bilder der Sänger. Klingt wundervoll.«
    »Ich weiß nicht.«
    »Ah, hier haben wir es. ›Die Alumni der Michigan University schwimmen und feiern am Samstag in Eldorado Springs. Eine Gemeinschaftsveranstaltung des Rocky Mountain Clubs und des Frauenclubs der Universität.‹« Mattie legte die Zeitung beiseite und sah Mamah an. »Na also. Du hast keine Ausrede, Trübsal zu blasen.«
    »Ich habe nicht Trübsal geblasen, oder?«
    »Nun, in Anbetracht der Umstände könnte es schlimmer sein. Was ich sagen will, ist, dass du genau das tust, was du schon immer getan hast, Liebling. Du grübelst zu viel. Gehaus dem Haus und lenke dich ab. Die Kinder kannst du jederzeit hier lassen.«
    »In Ordnung«, sagte Mamah. »In Ordnung.«
Kapitel 13
    Im Juli trafen die ersten Briefe Edwins in der Pension ein. Auf Briefpapier von Wagner Electrics verfasst, sagten sie alle das Gleiche. Ich liebe dich. Ich verzeihe dir. Wir können das alles bewältigen.
    Kurz nach dem Vierten kam Matties Mann Alden aus San Francisco zurück und brachte Feuerwerkskörper mit. Am sechsten Juli feierte er seinen eigenen Unabhängigkeitstag, indem er Leuchtkugeln und grellgelbe Sternräder entzündete, die mitten auf der Straße zwitscherten wie Pirole. Die Kinder liefen auf dem Rasen kreischend durcheinander, und die Nachbarn jubelten. Mamah stellte fest, dass Alden in Boulder als eine Art romantische Figur gesehen wurde, ein »schneidiger Bergwerks-Mann«, falls so etwas existierte.
    In der Woche, die er zu Hause verbrachte, aß Mamah mit ihm und Mattie zu Abend. Eines Abends, als Mattie sich früh zurückgezogen hatte, bot Alden Mamah in einem gemütlichen Zimmer ein Glas Wein an.
    »Nur einen Tropfen«, sagte sie.
    Alden redete und redete und unterhielt sie mit Geschichten über die wilden Kerle, denen er in Jamestown und anderen Minensiedlungen begegnet war.
    »Kolumbien!«, rief er nach ein paar Gläsern Whiskey. »Das ist das nächste Neuland.«
    »Du meinst, in Südamerika?«
    »Ja, das meine ich tatsächlich. Dorthin geht ein Mann heutzutage, wenn er in meinem Beruf arbeitet.«
    »Hast du das Mattie gegenüber schon erwähnt?«
    »Noch nicht.« Er lachte. »Sie hat andere Dinge im Kopf.« Mamah erkannte, dass er es ernst meinte, und ihr ging auf, dass das Eheleben der beiden sich wohl schwieriger gestaltete, als es nach außen hin den Anschein hatte.
    »Aldens Stimme trägt weit, wenn er etwas getrunken hat«, sagte Mattie am nächsten Tag. »Mach dir keine Sorgen. Er wird nicht nach Kolumbien davonlaufen. Er würde es nicht aushalten, so lange von uns getrennt zu sein.«
    Sie sah riesig aus an diesem Morgen, ihr Bauch war zu einer gewaltigen Wölbung angeschwollen. »Ich kann nicht einmal mehr meine Füße sehen«, jammerte sie.
    »Ich kann sie sehen. Sie sehen schwanger aus.«
    »So werden sie jedes Mal, wenn ich schwanger bin«, seufzte Mattie. »Erinnerst du dich noch an die Zeit in Port Huron? Wir schworen uns, lieber als altjüngferliche Lehrerinnen zu enden, als Hausfrauen zu werden.«
    »Wir hätten es

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