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Kein Blick zurueck

Kein Blick zurueck

Titel: Kein Blick zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Horan
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Architekten«, hatte Frank lächelnd geantwortet.
    Als sie von der Eingangshalle ins Arbeitszimmer traten, das auf der Vorderseite des Wright’schen Hauses lag, hatte die plötzliche Weite aus Raum und Licht Mamah überrascht, die »Überraschung«, die er zuvor angedeutet hatte. Doch erst als sie das Studio betraten, dessen Wände über zwei Stockwerke in die Höhe strebten und wo mit Hilfe eiserner Ketten eine Galerie angebracht war, war sie sich sicher, dass sie Frank Lloyd Wright beauftragen würden, ein Haus für sie zu entwerfen.
    Mamah stellte fest, dass sie aus dem Fenster schaute. »Wenn du eines seiner Häuser sehen würdest«, sagte sie zu Mattie, den Faden wieder aufnehmend, »würdest du nicht mehr lachen, wenn er den offenen Kamin als eine Art Familienaltar bezeichnet. Der Kamin ist der Mittelpunkt des Hauses.«
    »Er ist der Mittelpunkt dieses Dilemmas «, murmelte Mattie. »Die Wertevorstellungen dieses Mannes sind geradewegs zu seinen abstrakten Fenstern hinausgeflogen.«
    »Ich weiß, wie es klingt. Und ich sehe das Verführerische darin, Mattie. Wenn ich Frank Lloyd Wrights Arbeit zu schätzen weiß, bin ich ein Mensch von Gewicht und Substanz. Ich bin nicht völlig blöd. Ich habe Frauen gesehen, deren Puls höher schlägt, sobald er einen Raum betritt. Auf Männer wirkt er ebenso aufregend. Er hat eine besondere Art, in einem Energien zu wecken.«
    »Hast du irrtümlicherweise die Arbeit mit dem Mann verwechselt?«
    »Ich bin mir sicher, dass ich das nicht getan habe.«
    Matties Stimme wurde zögernd, und sie fingerte am bestickten Rand des Lakens herum. »Wie lange seid ihr schon…« »Intim?« Mamah wandte den Blick ab. Als sie ihn ihrer Freundin wieder zuwandte, erkannte sie die Frage in ihren Augen. »Martha ist Edwins Kind, Mattie.« Mamah merkte, wie ihr Gesicht brannte.
    »Es tut mir leid, Mame. Ich will es nicht noch schlimmer machen, als es ist.«
    Im Zimmer war es kühl, als Mamah wieder zurückkam. Sie brachte eine Schale voll Suppe mit.
    »Es ist unangenehm«, sagte Mattie, »schließlich kenne ich Edwin sehr gut.«
    »Ich weiß. Es ist furchtbar. Hasst du mich?«
    »Nein, aber du machst mir Angst. Ich schätze, das hast du schon immer getan.«
    »Warum?«
    »Damals am College hielt ich dich für verwegen – ständig verstricktest du dich in Diskussionen über das Frauenwahlrecht und all solche Dinge. Ich war viel zu sehr damit beschäftigt,einen Mann zu finden, um mich für irgendwelche Zukunftsaussichten starkzumachen. Dir schien das egal zu sein.«
    »Es ist nicht so, dass ich nicht hatte heiraten wollen. Ich mochte Männer.«
    »Mochtest sie? Du warst jede zweite Woche in einen anderen verknallt.«
    »Nur am College. Nicht in Port Huron. Bis dahin waren meine Aussichten ziemlich geschrumpft, wenn du dich bitte erinnern willst. Doch ja, mir gefiel die Aufmerksamkeit am College. Dir nicht? Es war so ein schönes Gefühl.«
    »Oh, ich war damals auf der Suche nach einer soliden Basis. Und du? Du warst auf der Suche nach etwas anderem.«
    »Nun, willst du mir das jetzt vorwerfen? Es ist wundervoll, sich begehrt zu fühlen. Tatsächlich liegt ein Gefühl von Macht darin.«
    Mattie rührte langsam in ihrer Suppe. »Siehst du nicht, was passiert ist? Du wolltest dich wieder verlieben. Dieses Gefühl spüren, dass ein Mann, den du kaum kennst, dir in die Augen sieht und der einzige Mensch zu sein scheint, der dich jemals wirklich verstanden hat.«
    »Ich liebe diesen Mann mehr, als ich es mir je hätte erträumen können. Er liebt mich. Seine Ehe ist seit vielen Jahren tot.«
    Mattie kniff die Augen zusammen. »Hast du Edwin verlassen?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Bist du nach Boulder umgezogen, ohne mir etwas davon zu sagen, meine Freundin? Wolltest du aus diesem Grund, dass ich eine Pension für euch suche?«
    Mamah schüttelte trostlos den Kopf. »Ich weiß es nicht. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich hier bin und versuchen muss, die Sache zu klären. Nach zwei Jahren der Trennungkann man geschieden werden. Vielleicht sollte ich mir eine Arbeit suchen.«
    »Was passiert, wenn du Edwin verlässt und dieser Mann seine Familie unter keinen Umständen aufgibt?«
    Mamah lehnte sich zurück und kreuzte die Arme. »Dann lebe ich zumindest ein wahrhaftiges Leben.«
    Mattie legte den Löffel zur Seite. »Was ist mit den Kindern?«
    »Das ist der Teil – «
    »Wie viele hat er?«
    »Sechs.«
    Mattie ließ sich in ihr Kissen zurückfallen. »Bist du bereits in den

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