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Kein Blick zurueck

Kein Blick zurueck

Titel: Kein Blick zurueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Horan
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und einem frischen Nachthemd auf.
    »Komm jetzt, Liebste.« Er hob sie aus der Wanne. »Wir kriegen dich wieder hin.«
    PASTOR TADELT DUMMHEIT VERWANDTER SEELEN
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    Die »Dummheit verwandter Seelen« war gestern Abend Gegenstand der Diskussion mit Reverend Frederick E. Hoskins in der Pilgrim Congregational Church. Er sprach über die Frau, die ihres hart arbeitenden Ehemannes überdrüssig und ihres häuslichen Lebens müde wurde.
    Mamah erinnerte sich von einem Besuch in der Pilgrim Church durchaus noch an Hoskins. Sie hatte ihn aufgeblasen gefunden, ein Typ wie Billy Sunday, der sich selbst für amüsant hielt, in Wahrheit jedoch ein verbissener, zorniger Mann war. Und doch schien er die Menschen wahrhaftig zu berühren.
    »Sie versucht, sich glauben zu machen, dass sie aufgrund des Geplappers in ihrem Club viel von einem größeren, erfüllteren Leben und ihrem ›Bereich‹ versteht. Zufällig kommt ein Knappe des Weges. Die beiden fangen an zu denken, wie gut sie einander verstehen, und sprechen es auch aus. Sie sehen einander wie alte Glucken lange schweigend und schwer atmend in die Augen. Was für wunderbare Dinge sie miteinander entdecken, und wie anders die Welt mit den Augen des anderen aussieht. So leben sie wochen- und monatelang mit dieserSchwärmerei, bis es eines Tages einen Schlag tut und beide in denselben Pfuhl stürzen, in den schon Tausende andere vor ihnen gestürzt sind.«
    Mamah stöhnte. Keine Frage. Die Rede war von ihr.
    Als Frank sie mit dem Artikel in der Hand antraf, riss er ihn ihr aus der Hand und zerknüllte ihn. »Mamah«, sagte er. »Tu dir das nicht an.« Er presste seine Finger in ihre Schultern. »Bitte.«
    »Siehst du nicht, wie hoffnungslos alles ist?«
    »Du darfst nicht klein beigeben!« Er stürmte mit wild rudernden Armen durchs Zimmer. Es war das erste Mal, dass er sie anschrie. Sie fühlte sich eingeschüchtert. »Ich brauche dich jetzt. In dieser Situation musst du zeigen, aus welchem Holz du geschnitzt bist.«
    Sie starrte ihn an, erschüttert von seiner Wut. »Es ist wegen der Kinder«, sagte sie. »Sie werden sie mir wegnehmen.«
    »Du verlierst nicht deine Kinder, weil irgendein Idiot einen Zeitungsartikel schreibt oder irgendein Prediger von Seelenverwandtschaft daherredet. Kann eine einzige Woche zunichtemachen, wer du für deine Kinder ihr ganzes Leben lang gewesen bist? Wie seltsam, dass ich es bin, der dir diese Dinge sagt. Dir. Hast du vergessen, was du früher zu mir gesagt hast? Man kann seine Kinder nicht behalten, ohne ein eigenes Leben zu haben. Das hast du einmal zu mir gesagt. Du sagtest: ›Sie werden es wissen. Dein eigenes Unglück wird der Grundstock für das Unglück deiner Kinder sein. Und eines Tages werden sie dich dafür verantwortlich machen.‹ Ich habe dir geglaubt, als du das sagtest.«
    »Ich habe von meiner eigenen Mutter gesprochen. Wie sie Selbstlosigkeit zu ihrem Beruf machte, anstatt… ich hätte mir niemals träumen lassen…«
    »Ich weiß, dass du leidest. Schau, die Menschen erleben in ihrem Leben furchtbare Dinge. Die Familie meiner Mutter wurde jahrelang verfolgt, ehe sie in die Staaten kam. Und weißt du, was das nach einer Weile aus ihnen gemacht hat? Tatsächlich hat es sie stärker gemacht. Ich habe dir vom Wahlspruch der Familie erzählt: ›Wahrhaftigkeit im Angesicht der Welt.‹ Es benötigt einige harte Schläge, um eine solche Haltung zu entwickeln.
    Ich war noch nie wie andere. Nicht wie andere Väter, nicht wie andere Geschäftsmänner. Ich habe noch nie in ein gesellschaftliches Raster gepasst. Und weißt du, was? Ich möchte es auch nicht.«
    Frank schien sich nach einem inneren Kompass auszurichten. Das hatte weder mit Arroganz noch mit Angeberei zu tun. Hier sprach der kluge, furchtlose Mann, in den sie sich verliebt hatte.
    »Bedeutet dieser Schlamassel nun, dass wir uns ihren Regeln beugen? Dass wir sagen: ›Wir sind schlecht, wir verdienen es nicht, glücklich zu sein‹?« Er warf ihr einen durchdringenden Blick zu. »Ich halte uns nicht für schlechte Menschen, Mamah. Der Gedanke an meine Kinder verursacht mir Höllenqualen. Selbst der an sie. Aber das bedeutet nicht, dass ich jetzt umkehre.
    Wir werden hier weggehen. Wasmuth bemüht sich darum, in Florenz etwas zu organisieren. In der Zwischenzeit gehen wir nach Paris. Die Stadt ist groß und anonym. Dann nach Italien. Wasmuth sagt, dort könne man untertauchen.«
    Er trat ans Bett und zog sie hoch. »Lass uns frühstücken gehen.«
    »Werden sie uns

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