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Kein böser Traum

Kein böser Traum

Titel: Kein böser Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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noch einmal.

49
    Zwei Krankenwagen trafen ein. Der eine raste mit Jack davon, bevor Grace auch nur einen Blick auf ihn werfen konnte. Zwei Sanitäter verarzteten sie, stellten Fragen, während sie sich um sie bemühten, doch die Worte drangen nicht bis zu ihr durch. Man schnallte sie auf eine fahrbare Trage und rollte sie zum Krankenwagen. Inzwischen war auch Perlmutter eingetroffen.
    »Wo sind Emma und Max?«, fragte Grace.
    »Auf dem Revier. In Sicherheit.«
    Eine Stunde später lag Jack im OP. Mehr wollte man ihr nicht sagen. Er wurde operiert.
    Ein junger Arzt schleuste Grace durch eine Untersuchung nach der anderen. Sie hatte mehrere gebrochene Rippen. Der Arzt legte ihr einen elastischen Verband an und gab ihr eine Spritze. Allmählich ließen die Schmerzen nach. Ein Orthopäde untersuchte ihr Knie und schüttelte einfach nur den Kopf.
    Perlmutter kam ins Zimmer und stellte eine Menge Fragen. Grace beantwortete die meisten. Bei einigen Themen blieb sie absichtlich vage. Sie wollte der Polizei eigentlich nichts vorenthalten, doch andererseits – wollte sie es eben doch.
    Perlmutter blieb ebenfalls reichlich ungenau. Der Name ihres Peinigers jedenfalls lautete Eric Wu. Er war vorbestraft, hatte im Gefängnis gesessen. In Walden. Das überraschte Grace kaum. Auch Wade Larue hatte in Walden gesessen. Es fügte sich alles zusammen. Das alte Foto. Jacks Band Allaw. Die Jimmy-X-Band. Wade Larue. Und ja, sogar Eric Wu.
    Perlmutter beantwortete die meisten ihrer Fragen ausweichend. Sie drang nicht weiter in ihn. Scott Duncan war ebenfalls anwesend. Er hielt sich jedoch im Hintergrund und sagte kein Wort.
    »Woher haben Sie gewusst, dass Eric Wu mich entführt hat?«, fragte Grace.

    Diese Frage schien Perlmutter kaum in Verlegenheit zu bringen. »Kennen Sie Charlaine Swain?«
    »Nein.«
    »Ihr Sohn Clay geht auch auf die Willard-Schule.«
    »Okay, richtig. Bin ihr schon begegnet.«
    Perlmutter berichtete ihr von Charlaine Swains eigener leidvoller Begegnung mit Eric Wu. Und zwar ausführlich. Und mit Absicht, dachte Grace, damit er auf den Rest nicht näher eingehen muss. Perlmutters Handy klingelte. Er entschuldigte sich und trat in den Korridor hinaus. Grace war mit Scott Duncan allein.
    »Was denken die?«, fragte sie.
    Scott kam näher. »Man nimmt an, dass Eric Wu für Wade Larue gearbeitet hat.«
    »Wie kommen die denn darauf?«
    »Sie wissen, dass Sie heute Morgen auf Larues Pressekonferenz gewesen sind. Das ist Anhaltspunkt Nummer eins. Wu und Larue haben nicht nur zur gleichen Zeit in Walden eingesessen, sondern waren sogar drei Monate lang Zellengenossen.«
    »Anhaltspunkt zwei«, schloss Grace messerscharf. »Und worauf, glauben sie, war Larue aus?«
    »Auf Rache.«
    »An wem?«
    »Einmal an Ihnen. Sie haben gegen ihn ausgesagt.«
    »Ich habe in seinem Prozess ausgesagt, nicht gegen ihn. Ich kann mich an nichts, was damals geschehen ist, erinnern.«
    »Trotzdem. Es gibt eindeutig eine Verbindung zwischen Eric Wu und Wade Larue – wir haben die Telefonlisten des Gefängnisses überprüft. Die beiden haben ständig miteinander telefoniert  – und was Sie mit Larue verbindet, ist auch klar.«
    »Aber selbst wenn Larue sich an mir rächen wollte, warum sollte er dann Jack entführen? Warum nicht mich?«
    »Die Polizei meint, Larue wollte Sie treffen, indem er Ihrer Familie Schaden zufügte. Er wollte Sie leiden sehen.«

    Sie schüttelte den Kopf. »Und das groteske Foto? Wie glauben Sie, passt das in diesen komischen Mix? Ganz zu schweigen von dem Mord an Ihrer Schwester? Oder der Sache mit Shane Alworth oder Sheila Lambert? Oder Bob Dodd, der in New Hampshire erschossen wurde?«
    »Klar, die Theorie hat viele Löcher«, sagte Duncan. »Aber die sehen das alles nicht mit unseren Augen. Meine Schwester ist vor fünfzehn Jahren ermordet worden. Was soll das mit der Gegenwart zu tun haben, fragen die sich. Dasselbe gilt für die anderen. Und Bob Dodd ist für die von irgendwelchen Gangs aus dem Verkehr gezogen worden. Die halten sich vorerst an das einfache Strickmuster: Wu kommt aus dem Knast. Er entführt Ihren Mann. Vielleicht hätte er sich noch andere geschnappt, wer weiß?«
    »Und weshalb hat er Jack nicht umgebracht?«
    »Wu hat ihn gefangen gehalten, bis Wade Larue entlassen wurde.«
    »Was heute geschehen ist.«
    »Richtig. Heute. Dann greift sich Wu die Ehefrau. Er war mit Ihnen auf dem Weg zu Larue, als Sie ihm entkommen sind.«
    »Damit Larue … uns selbst töten konnte?«
    Duncan zuckte mit

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