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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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sich auf einen der hölzernen Küchenstühle fallen.
    »Scheiße«, sagte er leise und stellte die Flasche auf den Tisch, da seine Hand zu zittern begann.
    »Tja, ich bin dir wohl eine Erklärung schuldig«, sagte Oscar. »Du solltest wenigstens wissen, warum du heute stirbst.«
    »Lass den Scheiß, Oscar. Du weißt, wie lange wir uns schon kennen. Ich kann das wiedergutmachen.«
    »Vergiss es«, sagte Oscar.
    »Ich zahle die Kohle zurück. Mit Zinsen. Ich verkaufe mein Boot, gleich morgen. Außerdem habe ich ein bisschen Geld auf die Seite gelegt. Ich zahle alles sofort zurück, Ehrenwort. Und dann sind da noch ein paar Motorräder, die ich für meinen Bruder untergestellt habe. Na ja, freuen wird es ihn wohl nicht, aber scheiß drauf. Er hat die Dinger sowieso geklaut, und …«
    Pfft, pfft machte es, als Oscar Fine seinem Gegenüber zwei Kopfschüsse verpasste. Miles Coopers lebloser Körper sackte nach vorn und landete mit einem dumpfen Poltern auf dem Küchenboden.
    Oscar verließ das Haus, ging die Straße hinunter und stieg in seinen Audi. Zwei Minuten später lag Beacon Hill weit hinter ihm.
    ***
    Oscar Fine ging vom Gaspedal, als er sich der Schranke zum Containerhafen näherte. Der Wachmann im Pförtnerhaus erkannte seinen Wagen und ließ die Schranke hochgehen. Oscar wartete, bis sie gerade weit genug oben war, dass er darunter hindurchfahren konnte, und bretterte auf das Gelände.
    So weit das Auge reichte, erstreckten sich Tausende von rechteckigen Containern, aufeinandergestapelt wie monströse Legosteine. Die orangefarbenen, braunen, grünen, blauen und silbernen Container trugen Aufschriften wie Sea Land, Evergreen, Maersk und Cosco, und ragten links und rechts so hoch auf, dass Oscar es einen Moment lang vorkam, als würde er durch eine Schlucht aus Stahl fahren. Oscar fuhr bis ans andere Ende des riesigen Geländes und hielt neben einem knapp drei Meter hohen, mit Stacheldraht versehenen Blechzaun. Er stieg aus, eine Flasche Milch in der Hand, die er sich unterwegs in einem 7-Eleven gekauft hatte, und ging zu einem Container mit der Aufschrift Evergreen, auf dem sich zwei weitere Container türmten. Er zog einen Schlüssel aus seiner rechten Jackentasche und schloss die Containertür auf.
    Einen guten Meter dahinter befand sich eine weitere, kleinere Tür, die er mit einem zweiten Schlüssel öffnete, bevor er ins Dunkel trat.
    Er fuhr mit der Rechten über die Wand und ertastete ein paar Schalter. Zwei Sekunden später war der Raum hell erleuchtet.
    Während die Außenwände des Containers aus geripptem Stahl bestanden, waren sie von innen mit mattgrün gestrichenem Gipskarton ausgekleidet. Überall hingen große moderne Gemälde. Der Boden war mit Parkett ausgelegt, und gleich hinter der Tür befanden sich ein Ledersofa, ein dazu passender Designersessel mit verstellbarer Rückenlehne und ein an die Wand montierter Plasmabildschirm. Oscars Blick fiel kurz auf die weiter hinten liegende Küchenzeile mit Aluminiumtresen, der indirekt von kleinen Halogenlampen beleuchtet wurde. Am anderen Ende des Containers befanden sich das mit allen Schikanen eingerichtete Schlafzimmer und ein elegantes Bad.
    Ein leises Geräusch drang an Oscars Ohren. Eine halbe Sekunde später strich etwas an seinem Bein vorbei.
    Der rostfarbene Kater gab ein leises Schnurren von sich, als er zu ihm hinabsah.
    »Na, Lust auf ein Schälchen Milch?«, fragte Oscar. Er klemmte die Milchflasche mit der Linken an seine Brust, drehte den Verschluss mit der rechten Hand auf und füllte den Napf des Katers zur Hälfte. Das Tier näherte sich geräuschlos und begann zu schlabbern.
    Oscar nahm die Pistole aus der Jacke, legte sie auf den Tresen und öffnete den Kühlschrank. Er stellte die Milch hinein und griff nach einer Dose Coca-Cola. Es zischte, als er die Blechlasche mit dem Zeigefinger zurückzog.
    »Und wie war dein Tag?«, fragte er den Kater.
    Er schenkte die Cola in ein geriffeltes Glas, setzte sich auf einen Barhocker und schaltete den silbern glänzenden Laptop an, der auf dem Küchentresen stand. Während er darauf wartete, dass der Bildschirm zum Leben erwachte, griff er nach der TV -Fernbedienung und machte den Fernseher an. Es lief CNN , wie meistens, wenn er sich hier aufhielt.
    Zuerst checkte er seine E-Mails. Nichts als Werbemüll. Den Arschgeigen, die solchen Mist versendeten, hätte er ebenfalls gern einen Kopfschuss verpasst. Anschließend besuchte er ein paar der Websites aus seiner Lesezeichenliste. Mit seinen

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