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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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sehen, okay?«
    »Woher hast du die Liste?«
    »Erkläre ich dir ein andermal. Ich muss jetzt Schluss machen.«
    »Okay«, sagte Sam. »Lass uns das durchziehen.«
    »Bis bald, Sam.« Ich legte auf.
    Eine halbe Stunde später war Dad zurück. Er schleppte seinen Werkzeugkasten, eine Tischsäge und ein paar antike Holzleisten, die er offenbar schon seit Ewigkeiten in seiner Garage aufbewahrte, herein.
    Während er oben zu werkeln begann, setzte ich mich mit Moms Laptop an den Küchentisch und begann, die Online-Telefonbücher zu checken. Tattinger war kein sehr häufiger Name. In den gesamten Vereinigten Staaten gab es nur knapp drei Dutzend Einträge – und nur fünf für »M. Tattinger«. Selbige fünf lebten in Buffalo, Boise, Catalina, Pittsburgh und Tampa.
    Ich rief eine Nummer nach der anderen an.
    In Buffalo und Boise bekam ich sofort jemanden an die Strippe – einen Mark Tattinger und einen Miles Tattinger.
    Aber ich war auf der Suche nach einem Martin Tattinger. Ich fragte beide, ob sie mit einem Mann dieses Namens verwandt waren.
    Beide antworteten mit Nein. Und von einer Thelma oder Constance Tattinger hatten sie ebenfalls noch nie gehört.
    In Catalina und Pittsburgh ging niemand ans Telefon, und der Anschluss in Tampa existierte nicht mehr.
    Ich nahm mir vor, es später noch einmal zu versuchen. Anschließend versuchte ich herauszufinden, welche Schule Jan Richler und Constance Tattinger besucht hatten – ich ging davon aus, dass sie bereits in der ersten Klasse zusammen gewesen waren. Ich rief mir eine Google-Map der Gegend auf, wo die Richlers lebten, und notierte mir die Namen der umliegenden Grundschulen sowie die dazugehörigen Telefonnummern.
    Als ich die erste Nummer wählte, fiel mir siedend heiß ein, dass wir August hatten. Aber da zu meinen Freunden auch zwei Lehrer zählten, wusste ich allerdings, dass vor Ferienende häufig schon Pädagogen anwesend waren, um das neue Schuljahr vorzubereiten.
    Bei der ersten Schule erreichte ich eine stellvertretende Rektorin, die mir allerdings sagte, dass es ihre Schule in den Achtzigern noch gar nicht gegeben hatte. Sie war erst in den Neunzigern gebaut worden.
    Während ich die Nummer der nächsten Schule wählte und darauf wartete, dass jemand abhob, versuchte ich mich an das Gespräch mit den Richlers zu erinnern. Gretchen hatte erwähnt, dass die ehemalige Lehrerin ihrer Tochter am Boden zerstört gewesen war, als sie von dem tödlichen Unfall erfahren hatte.
    Sie hatte auch ihren Namen erwähnt, doch ich wusste ihn nicht mehr genau. Stevenson oder so ähnlich?
    Eine Frau meldete sich; der Stimme nach war sie schon ein bisschen älter. »Diane Johnson, Sekretariat.«
    Ich sagte, wie froh ich sei, jemanden anzutreffen, und erklärte ihr, dass ich auf der Suche nach Informationen über eine gewisse Constance Tattinger sei, die 1981 für kurze Zeit an dieser Schule gewesen sei.
    »Wer sind Sie denn?«, fragte sie.
    Ich zögerte einen Moment, da inzwischen so gut wie jeder meinen Namen aus dem Fernsehen kannte und sogar auf CNN über Jans Verschwinden berichtet worden war. Aber wahrscheinlich konnte sie auf ihrem Display sowieso sehen, mit wem sie sprach.
    »Mein Name ist David Harwood«, sagte ich. »Ich bin nicht in Rochester zur Schule gegangen, aber ich bin auf der Suche nach Constance oder ihren Eltern. Es geht um einen Trauerfall in der Familie.« Ich betonte das Wörtchen ›Trauerfall‹ und hoffte, dass Diane Johnson nicht nachhaken würde.
    »An den Namen kann ich mich nicht erinnern«, sagte sie. »Aber ich habe auch erst 1981 hier angefangen.«
    »Ich glaube, sie hat nur die erste Klasse besucht«, sagte ich. »Ihre Eltern sind anschließend weggezogen. Sie war mit einem Mädchen namens Jan Richler befreundet.«
    »Oh, den Namen kenne ich«, sagte Diane Johnson. »In der Halle hängt eine Gedenktafel, die an sie erinnert. Sie ist bei einem Unfall ums Leben gekommen.«
    »Ja, genau.«
    »Sie wurde vor das Auto ihres Vaters gestoßen, richtig? Von einer Spielgefährtin, wenn ich mich recht erinnere.«
    »Ja«, sagte ich. »Von Constance Tattinger. Der Frau, nach der ich suche.«
    »1981«, sagte sie. »Das ist lange her.«
    »Allerdings«, sagte ich. »Und das macht es umso schwieriger, eine Spur von den Tattingers zu finden.«
    »Aber wie soll ich Ihnen weiterhelfen, Mr Harwood?«
    »Gibt es zufällig noch alte Unterlagen, denen man entnehmen könnte, wohin die Tattingers gezogen sind?«
    Im Hintergrund begann es zu schrillen. Als der

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