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Kein Entkommen

Kein Entkommen

Titel: Kein Entkommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linwood Barclay
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schüttelte den Kopf. »Nein. Aber irgendwie kam es mir so vor, als hätte der Fahrer hier herübergesehen.«
    Jan nahm zwei Kopfschmerztabletten und spülte sie mit einem Schluck Wasser hinunter. Sie warf einen Blick auf die Digitaluhr am Armaturenbrett. »Noch vier Minuten«, sagte sie. »Geht die Uhr richtig?«
    Ich nickte. »Aber vielleicht geht ihre ja falsch. Ich gebe ihr auf jeden Fall noch ein paar Minuten. Nur zur Sicherheit.«
    Ich kippte den halben Eistee auf einen Zug hinunter. Du meine Güte, ich fühlte mich völlig ausgedörrt. Wir warteten weitere fünf Minuten, beobachteten schweigend die Straße.
    »Da ist ein Pick-up«, sagte Jan. Aber der Wagen war grau und fuhr weiter.
    »He, sieh mal da.« Ich deutete in nördliche Richtung.
    Es war der blaue Buick. Er schlich im Schritttempo über den Asphalt, vielleicht zweihundert Meter entfernt.
    Ich öffnete meine Tür.
    »Was hast du vor?«, fragte Jan. »Steig sofort wieder ein.«
    Doch ich marschierte bereits über den Parkplatz. Ich wollte den Wagen aus der Nähe sehen. Mir sein Kennzeichen notieren. Aber ich brauchte es mir gar nicht aufzuschreiben. Diktieren ging ja auch. Ich griff in die Jackentasche und zog meinen Digitalrecorder heraus.
    »David!«, rief Jan mir hinterher. »Komm zurück!«
    Das Aufnahmegerät in der Hand, lief ich den Randstreifen entlang. Der Buick war noch etwa hundert Meter entfernt, doch als ich mich näherte, sah ich, wie der Fahrer beschleunigte.
    »Komm schon, du Arschloch«, zischte ich, als der Wagen näher kam.
    Ich fasste das Kennzeichen ins Auge. Verdammt, ich hatte vergessen, dass es völlig verdreckt war. Als der Wagen vorbeidonnerte, warf ich einen Blick auf das hintere Nummernschild, doch es war ebenfalls verschmutzt. Immerhin waren die Ziffern 5 und 7 zu erkennen. Atemlos sprach ich die Zahlen in das Aufnahmegerät. Ein paar Sekunden später war der Buick hinter der nächsten Biegung verschwunden.
    Ich schaltete den Recorder aus, steckte ihn wieder ein und ging zum Wagen zurück.
    Ich ließ mich in den Sitz fallen und schüttelte den Kopf. »Scheiße. Es war derselbe Wagen, jede Wette. Unser Treffen ist aufgeflogen. Irgendjemand muss Wind davon bekommen haben.«
    Deshalb überraschte es mich auch nicht sonderlich, dass um 17:20 Uhr immer noch keine Frau in einem weißen Pick-up aufgetaucht war.
    »Das war’s dann wohl«, sagte ich.
    »Es tut mir leid«, sagte Jan. »Ich weiß, wie wichtig dir die Sache war. Willst du noch ein bisschen warten?«
    Ich starrte noch fünf Minuten durch die Windschutzscheibe, ehe ich den Motor startete.
    Auf dem Nachhauseweg verschlimmerten sich Jans Kopfschmerzen. Sie stellte ihre Sitzlehne zurück und schlief fast die ganze Zeit. Kurz vor Promise Falls wachte sie auf und bat mich, sie erst nach Hause zu bringen, bevor ich Ethan abholte.
    Als ich schließlich mit Ethan zu Hause eintraf, hatte Jan sich schlafen gelegt. Also brachte ich ihn allein zu Bett.
    »Ist Mommy krank?«, fragte er.
    »Nur müde«, sagte ich.
    »Geht es ihr morgen wieder gut?«
    Ich runzelte die Stirn. »Morgen?«
    »Wir fahren doch zu den Achterbahnen«, erwiderte er. »Hast du’s vergessen?«
    »Oh, sieht fast so aus«, sagte ich. Plötzlich fühlte ich mich ebenfalls hundemüde.
    »Ich habe Angst vor den ganz großen«, sagte er. »Muss ich mit denen fahren?«
    »Quatsch«, sagte ich. »Nur mit den Karussells, die dir gefallen.« Ich gab ihm einen Kuss auf die Stirn. »Wir wollen einfach Spaß haben, okay?«
    Ich küsste ihn nochmals und sagte gute Nacht, bevor ich in unser Schlafzimmer ging. Ich wollte Jan fragen, ob sie es wirklich für eine so gute Idee hielt, ins Five Mountains zu fahren, doch sie schlief tief und fest. Leise zog ich mich aus, löschte das Licht und schlüpfte neben ihr unter die Decke.
    Ich tastete nach ihrer Hand und verschränkte meine Finger mit den ihren. Obwohl sie schlief, erwiderte sie instinktiv den sanften Druck meiner Hand.
    Es war wunderbar, ihre Wärme zu spüren. Am liebsten hätte ich ihre Hand nie wieder losgelassen.
    »Ich liebe dich«, flüsterte ich, bevor ich zum letzten Mal neben meiner Frau einschlief.

TEIL 2

7
    »Wo ist mein Sohn?«, fragte ich.
    Ich saß im klimatisierten Empfangsbereich der Five-Mountains-Zentrale, die sich hinter dem auf Kolonialstil getrimmten Straßenzug direkt hinter dem Haupteingang befand. Anwesend waren die Geschäftsführerin des Parks, eine Frau von Mitte dreißig mit kurzem blonden Haar, die sich mir als Gloria Fenwick vorgestellt

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