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Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Kein Kanadier ist auch keine Lösung

Titel: Kein Kanadier ist auch keine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joy Fraser
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dem Gesicht. Sie fühlte ihre Knie weich werden und nahm das Angebot, sitzen zu bleiben, dankbar an.
     
    Am nächsten Morgen erwachte sie von etwas Heißem und Hartem, das sich gegen ihre Schenkel presste. Plötzlich war er in ihr und liebte sie langsam und träge, als hätten sie so früh am Morgen noch keine Energie für anstrengende Übungen. Kein „willst du auch?“ oder „darf ich?“ ließ er vorher hören. Sie genoss es und liebte jeden Augenblick, in dem seine Haut die ihre berührte. Sie schwebte einen Meter über dem Boden, noch nie waren sie und ihr Körper derart begehrt worden.
    Nach dem Frühstück fuhren sie ins Büro, wo sie den Kollegen vorgestellt wurde. John hatte ihr die Autotür offen gehalten und nichts von seiner Galanterie eingestellt. Sie begann zu glauben, dass es keine Masche war, sondern seine ureigene Art.
    Connie, die rothaarige Sekretärin, lächelte freundlich und führte sie herum, nachdem John sich in sein Büro begeben hatte, wo ein dringender Anruf auf ihn wartete. Sie trug ein enges grünes Strickkleid und hohe Stiefel. Die Farbe des Kleides ließ ihre grünen Augen aufleuchten und noch grüner erscheinen.
    „ Meine ehrfürchtige Gratulation“, sagte sie. Die Art, wie sie dabei grinste, verriet, dass sie nicht den Job meinte.
    „ Zu was?“, fragte Sandra sicherheitshalber.
    „ Zu dem Fisch, den du dir da geangelt hast.“
    Sandra stutzte. War das eine Art, so über den Chef zu sprechen? Da musste mehr dahinter stecken. Sie beschloss, dem Tratsch nicht auszuweichen, sondern ihn sich anzuhören.
    „ Was ist daran so besonders? Wir haben uns eben verliebt.“
    Connie schüttelte ihre roten Locken.
    „ Ein Mann wie John verliebt sich nicht. Er nimmt und wirft weg.“ Sandras Wangen fingen an zu glühen. „Aber keine Sorge“, fügte sie hinzu und drückte Sandras Arm, „ich kann sehen, dass eine Verwandlung mit ihm vorgeht. So hat er sich noch nie benommen. Die Art, wie er dich ansieht ...“
    „ Wie sieht er mich denn an?“
    „ Respektvoll. Und das ist neu. Ich glaube, jetzt hat es ihn erwischt.“
    Sandra spürte, wie ihre anfängliche Vorsicht gegenüber Connie wich. Die Frau schien John gut zu kennen und auch zu mögen.
    „ Das hoffe ich. Sollte es ihm einfallen fremdzugehen, muss ich ihn leider entmannen.“
    Connie ließ ein schallendes Lachen hören. Sie öffnete die Tür zum nächsten Büro und das Thema war gestorben.
     
    In der Nacht träumte Sandra von Connie, sich und John. Sie waren alle zusammen in ihrem großen Bett und John machte sich gerade daran, Connies Bluse aufzuknöpfen, als Sandra zusammenzuckte und heftig atmend erwachte. Sie hörte Johns Atem dicht unter ihrem Ohr. Er hatte einen Arm und ein Bein über sie geschwungen und sie konnte sich kaum bewegen. Vorsichtig versuchte sie seine Tentakel von sich zu lösen. Er nahm die Bewegung wahr und rollte sich auf die andere Seite. Sandra rutschte weiter an den Rand ihrer Seite, wo noch immer mindestens ein Meter Platz gähnte. Sie weigerte sich, über den Traum nachzudenken, ihm irgendeine Wertung zu geben. John hatte sie körperlich bedrängt und das hatte sie zum schlechten Träumen veranlasst. Sie war es gewohnt, allein zu schlafen, und brauchte ihren Freiraum.
    Die Uhr auf dem Nachttisch zeigte, dass nur dreißig Minuten vergangen waren, als John erneut an ihrem Rücken klebte. Wie er ihre Nähe suchte, war zwar süß, aber sie konnte so einfach nicht schlafen. Sie schob ihn weg und flüchtete weiter Richtung Abgrund.
    Mitten in der Nacht erwachte sie erneut. John hing halb auf ihr und schnarchte. Sie stand auf, ging um das Bett und legte sich auf seine Seite.
    Als er am Morgen erwachte, wollte er wissen, wieso sie die Seiten getauscht hatten. Sie erzählte es ihm und er lachte.
    „ Sorry, Honey, das mache ich nicht mit Absicht. Ich kuschle eben gern.“
    „ Schon gut. Ich finde es schön, wenn du mich nach dem Sex hältst, aber wenn du eingeschlafen bist, muss ich leider etwas abrücken.“
    „ Okay. Damit kann ich leben. Ich hoffe nur, ich werde dich nicht jede Nacht ums Bett scheuchen.“
     
    Der Winter war da, doch viel Schnee gab es nicht. Das milde Klima des Südens von British Columbia hielt, was es versprach. An den Wochenenden fuhr John gern mit ihr in die nahen Berge, um im Schnee zu toben. Sie liebte es, auf dem Snowmobile durch die Wälder zu fahren oder einfach nur spazieren zu gehen und verfroren in einer gemütlichen Hütte heißen Tee zu schlürfen, vor dem Kamin die Füße

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