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Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition)

Titel: Kein Kuss unter dieser Nummer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Kinsella
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Anrufbeantworter.«
    » Wie bitte ?« Sie starrt mich an, begreift nicht.
    »Sie wissen schon …« Mit meiner Anrufbeantworterstimme sage ich: »›Der Teilnehmer ist nicht erreichbar. Sie können eine Nachricht hinterlassen.‹ Da hat er die Nachricht hinterlassen, und ich habe sie aufgeschrieben.«
    Sam prustet ein ersticktes Lachen hervor, doch Vicks ist sprachlos. Sie nimmt das Programm vom König der Löwen in die Hand, betrachtet stirnrunzelnd meine Notizen, dann blättert sie die Seiten durch, auch wenn sie dort nur die Biografien der Schauspieler findet. Schließlich legt sie es wieder auf den Tisch. »Sam, das bedeutet nichts. Es ändert überhaupt nichts.«
    »Es bedeutet nicht nichts.« Unnachgiebig schüttelt Sam den Kopf. »Da haben wir es doch! Genau da.« Er zeigt mit dem Daumen auf das Programm. » Das war hier los.«
    »Aber was war los?« Vor Verzweiflung fängt sie fast an zu quieken. »Verdammte Scheiße, wer ist dieser Scottie?«
    »Er hat Sir Nicholas ›Santa Claus‹ genannt.« Nachdenklich zieht Sam eine Grimasse. »Was bedeutet, dass es vermutlich jemand aus der Firma ist. Aber wo? Bei den IT -Leuten?«
    »Hat Violet damit zu tun?«, überlege ich. »Schließlich war es ihr Handy.«
    Einen Moment schweigen alle, dann schüttelt Sam fast bedauernd den Kopf.
    »Sie war nur ganz kurz hier. Ihr Vater ist ein guter Freund von Sir Nicholas … Ich kann nicht glauben, dass sie damit was zu tun haben soll.«
    »Aber wieso hat man ihr dann diese Nachrichten hinterlassen? Haben die sich verwählt, oder was?«
    »Unwahrscheinlich.« Sam rümpft die Nase. »Ich meine, wieso ausgerechnet diese Nummer?«
    Automatisch betrachte ich das Telefon, das dort auf dem Schreibtisch blinkt. Ich frage mich, ob ich wohl Nachrichten auf meiner Mailbox habe. In diesem Moment jedoch scheint mir der Rest meines Lebens Millionen Meilen weit entfernt. Die Welt besteht nur noch aus diesem Raum. Sam und Vicks lassen sich beide in Sessel fallen, und ich tue es ihnen nach.
    »Wer hatte Violets Telefon vorher?«, fragt Vicks plötzlich. »Es ist ein Firmenhandy. Sie war nur – wie lange? – drei Wochen hier. Könnte die Nummer jemand anderem gehört haben, und diese Nachrichten wurden versehentlich hinterlassen?«
    »Ja!« Begeistert blicke ich auf. »Die Leute rufen ständig verkehrte Nummern an. Und mailen an die falsche Adresse. Das geht mir selbst so. Man vergisst sie zu löschen und drückt den Namen, und die alte Nummer erscheint, ohne dass man es merkt. Besonders wenn man bei einer stinknormalen Mailbox landet.«
    Ich kann sehen, dass Sams Verstand rotiert.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, das rauszufinden«, sagt er und greift nach seinem Festnetztelefon auf dem Schreibtisch. Er drückt drei Tasten und wartet.
    »Hi, Cynthia. Sam hier«, sagt er lässig. »Nur eine kurze Frage zu dem Handy, das Violet, meiner Assistentin, zugeteilt war. Ich überlege gerade, wer es davor gehabt haben könnte. Wer hatte diese Nummer vorher?«
    Während er zuhört, verändert sich sein Gesichtsausdruck. Er macht eine scharfe Geste in Vicks’ Richtung, und sie sinkt hilflos zurück.
    »Großartig«, sagt er. »Danke, Cynthia …«
    Dem blechernen Schwall von Worten nach zu urteilen, der aus dem Hörer dringt, ist klar, dass Cynthia gern redet.
    »Ich bin etwas in Eile …« Verzweifelt rollt Sam mit den Augen. »Ja, ich weiß, das Handy hätte längst abgegeben werden sollen. Nein, wir haben es nicht verlegt, keine Sorge … ja, sehr unprofessionell. Keine Frage. Ich weiß, es ist Firmeneigentum … ich bringe es vorbei … ja … ja …«
    Endlich schafft er es, sich von ihr zu befreien. Er legt auf und schweigt drei quälende Sekunden lang, dann wendet er sich Vicks zu.
    »Ed.«
    » Nein .« Vicks atmet langsam aus.
    Sam hat das Handy genommen und starrt es ungläubig an. »Bis vor vier Wochen war das Eds Handy. Dann wurde es Violet zugeteilt. Das war mir nicht klar.« Sam wendet sich mir zu. »Ed Exton war …«
    »Ich erinnere mich.« Ich nicke. »Leiter der Finanzabteilung. Gefeuert. Verklagt die Firma.«
    »Du meine Güte.« Vicks wirkt ernstlich geschockt. Sie lässt sich gegen ihre Lehne sinken. » Ed .«
    »Wer sonst?« Die Erkenntnis scheint Sam umzuhauen. »Vicks, das ist nicht nur ein klug orchestrierter Plan, es ist eine verdammte Sinfonie in drei Sätzen. Nick wird vorgeführt, Bruce lässt ihn fallen, weil er ein feiger Hund ist. Der Vorstand braucht einen neuen Hauptgeschäftsführer, und zwar schnell. Ed verkündet

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