(K)ein Mann fuer die Liebe
seinen Mantel aus, wickelte ihn sich schützend um die Hand und schlug die Scheibe ein. âDu zuerstâ, sagte er dann und streckte die Hand aus.
âDafür müsste ich dich anfassenâ, gab sie schnippisch zurück.
âEgal, ich spüre sowieso nichts mehr.â
Noch immer hielt er ihr die Hand hin. Zögernd griff sie zu und lieà sich von ihm helfen. Vorsichtig, um sich nicht zu verletzen, stieg sie durch das Fenster und lieà sich auf den Boden gleiten. âColeâ, rief sie. âKomm zur Vordertür, ich mache dir auf.â Doch er antwortete nicht.
Mit steifen Fingern schob sie den knarrenden Riegel der Eingangstür zurück, doch von Cole keine Spur. Mit letzter Kraft lief sie um das Haus herum und fand ihn in der Schneewehe direkt unter dem Fenster. Er war zusammengebrochen.
âKomm schon, du musst noch einmal stark seinâ, bat sie verzweifelt, und tatsächlich brachte sie ihn dazu, aufzustehen und sich ins Haus zu schleppen.
Als sie ihn ansah, seine blutleeren Lippen, die flatternden Lider, wusste sie, dass sie all ihre Kräfte ein letztes Mal sammeln musste. Wortlos lehnte sie ihn an die Wand, befahl ihm, sich nicht zu rühren, nahm die störende Skibrille ab und entzündete alle Gasflammen am Herd, um den Raum zu erwärmen. Dann trat sie wieder zu ihm und betrachtete seine vollkommen durchnässte Kleidung. âZieh das ausâ, wies sie ihn an.
Mühsam hob er die Hand, doch sofort lieà er sie wieder sinken. âWenn du willst, dass ich mich ausziehe, musst du mir erst einen Drink spendierenâ, murmelte er und brachte sogar ein schwaches Lächeln zustande.
Kurzerhand streifte sie ihm die Fäustlinge ab, zog ihm den Mantel und das Jackett aus und knöpfte sein Hemd auf. Sie sah seinen muskulösen Körper, den breiten, kraftvollen Brustkorb, und in einem anderen Moment hätte sie sich zweifellos einem Gedankenspiel hingegeben. Jetzt aber stand ihr nicht der Sinn danach, Cole Rees zu bewundern. Energisch rieb sie seine eiskalte Haut, dann zog sie die eigene warme Jacke aus und legte sie ihm um. âBesser?â
âViel besserâ, flüsterte er.
Einmal tief durchatmend lieà sie sich auf die Knie nieder, um ihm die Hose auszuziehen.
Er protestierte, lieà seine Hand durch ihr Haar gleiten und zwang sie, ihn anzusehen.
âKeine Zeit für falsches Schamgefühlâ, sagte sie.
âIch wusste, dass du es bistâ, murmelte er. âIn dem Moment, als du mich am Arm festgehalten hast, war es mir klar.â
âWunderbar. Dann genieÃe es jetzt, dass ich dich anfasse.â
Er fluchte und schimpfte unflätig, und ihr wurde wieder klar, was sie mit diesem Mann auf jeden Fall nicht machen wollte. Niemals.
Wütend wehrte er ihre Hände ab und versuchte, die Schnalle seines Gürtels selbst zu lösen. Doch erfolglos.
âLass mich dir helfenâ, bot sie freundlich an, nahm seine Finger und führte sie, immer darauf bedacht, ihn möglichst wenig zu berühren.
âDas reichtâ, stieà er schlieÃlich hervor.
Sofort stand sie auf, trat einen Schritt zurück und wandte sich um, damit er sich nicht beobachtet fühlte. âIm Aufenthaltsraum sind bestimmt warme Decken, vielleicht sogar ein Arbeitsoverall.â Während sie sprach, hielt sie ihre Hände über die Gasflamme und genoss die wohlige Wärme. Als sie hinter sich ein Geräusch hörte, drehte sie sich um.
Cole lehnte mit geschlossenen Augen an der Wand. âGib mir eine Minuteâ, bat er.
âDu willst doch jetzt etwa nicht schlappmachenâ, erwiderte sie betont munter. âDir ist doch wohl klar, dass ich es sofort ausnutzen werde, wenn du bewusstlos bist. Ich nehme deine Kreditkarte und kaufe im Internet ein, sobald wir wieder Strom haben.â
âDann bestelle für mich eine trockene Hose mitâ, war sein einziger Kommentar.
âWenn du jetzt zusammenbrichst, muss ich dir die restliche Kleidung auch noch ausziehen. Wo bleibt deine Würde?â, versuchte sie es anders.
âDu musst es anders sehenâ, gab er zurück, seine Stimme nur noch ein Murmeln. âWenn ich bewusstlos bin, kann ich mich wenigstens nicht danebenbenehmen.â
Dann glitt er wortlos an der Wand hinunter und sackte in sich zusammen.
Behutsam, um ihn nicht zu verletzen, bettete Jolie ihn auf eine der Decken und legte weitere über seinen eiskalten
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