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Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition)

Titel: Kein Mann für jeden Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alice Peterson
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Pfotenabdrücke auf ihrer Kleidung. Unter Einsatz all ihrer Kräfte schleudert sie für Basil einen zerkauten blauen Ball über die Wiese. Basil saust hinterher, als gelte es, eine Goldmedaille zu gewinnen.
    Später im Laden verschlafen Ruskin und er fast den ganzen Tag.
    Seit Mari vor vier Jahren das erste Mal unter der großen Eiche erschienen ist, hat sie Walter, Samantha, Brigitte, Ariel und mich wie ein Magnet angezogen.
    Sam ist so alt wie ich, verheiratet und hat drei Kinder.
    Die Halbfranzösin Brigitte arbeitet als Restaurantkritikerin.
    Ariel, der mit sechsundzwanzig das jüngste Mitglied unserer Gruppe ist, lebt mit seinem Lebensgefährten Graham zusammen und hat sich – wie ich – schon in tausend Jobs versucht. Doch seine wahre Leidenschaft gehört der Musik, sodass er zurzeit Kurse in zeitgenössischer Musik in einer Schule in Hammersmith gibt. Meistens kommt Arial mit dem Rad. Pugsy, seine schwarze Mopshündin, sitzt dann brav in einem am Lenker angebrachten Hundekorb.
    Walter ist Rentner und über siebzig. Er hat früher als Fensterputzer gearbeitet.
    Als ich die Gruppe erreiche, begrüßen wir uns und tauschen Neuigkeiten aus. Walter scheint schlechte Laune zu haben.
    »Ich fühle mich beschissen«, vertraut er uns an. »Mein nagelneuer Sony-Fernseher funktioniert nicht. Ich muss gegen ihn treten, damit er läuft. Und dabei war er verdammt teuer.«
    »Das ist nicht in Ordnung«, sagen wir wie aus einem Mund.
    »Skandalös!«, ruft Brigitte.
    »Du solltest in den Laden gehen und sofort nach dem Geschäftsführer verlangen«, rät Ariel.
    Er trägt heute hautenge Jeans und ein weißes T-Shirt. Mir fällt auf, dass er wieder einmal die Haarfarbe gewechselt hat. Sein kurz geschnittenes Haar ist jetzt blond, sodass seine braunen Augen betont werden. Ariel hat eines dieser Gesichter, die man problemlos völlig unterschiedlich stylen kann. Einmal habe ich ihm gesagt, er sei so wandlungsfähig wie Madonna.
    Ich erzähle der Gruppe von den mittlerweile dreizehn Anfragen von Wochenendheimfahrern. Heute Morgen waren noch drei weitere in meinem elektronischen Briefkasten.
    »Dann ziehst du also doch nicht weg?«, fragt Sam, die einige Tage nicht da war und erst auf den neuesten Stand gebracht werden muss.
    »Nein, ich bleibe.«
    »Gott sei Dank«, stößt Ariel hervor. »Pugsy hätte dich sicher vermisst«, fügt er hinzu und betrachtet seine Hündin, die selbstvergessen im Gras herumschnüffelt.
    »Keiner von uns wollte, dass du gehst«, sagt Sam.
    Sie hat flammend rotes Haar, ein ansteckendes Lachen und eine Figur, die mich dazu animiert, öfter ins Fitnessstudio zu gehen. Ihre Diät besteht darin, sich um ihre Familie zu kümmern und außerdem halbtags in einem Architekturbüro als Sekretärin zu arbeiten. Sam ist das Herrchen von Hardy, dem Zwergschnauzer, in den der Airedale Spike verschossen ist.
    »Ich hätte dein hübsches Gesicht vermisst«, sagt Walter.
    Er war nie verheiratet, flirtet aber gern. Seit er die Fensterputzerei aufgegeben hat (die Leiter wurde ihm zu schwer), führt er in Hammersmith Hunde aus. Im Moment kümmert er sich nicht nur um Spike, sondern auch um einen Rettungshund namens Gusto. Selten sieht man Walter ohne seinen khakifarbenen Rucksack, der mit Hundezubehör vollgestopft ist.
    »Ich fand es sowieso eine ziemlich dumme Idee, dass du weggehen wolltest«, fügt Brigitte mit ihrem stark französischen Akzent hinzu.
    Mari, die es nicht leiden kann, außen vor gelassen zu werden, stimmt ihr zu. »Ich auch. Außerdem kann man von einer schönen Aussicht auch nicht leben.«
    Ich erinnere sie lieber nicht daran, dass sie eigentlich für den Umzug war – zumindest, solange ich nicht gegangen wäre, ehe sie Ersatz für mich gefunden hätte.
    »Dann erzähl doch mal von den dreizehn Anfragen«, fordert Sam mich auf. »Was sind das für Leute?«
    Ich berichte, dass ich mich an diesem Abend mit einem gewissen Roy Haddock treffen wolle, und alle lachen.
    »Ich kannte mal einen Mr Trout«, grinst Walter.
    »Roy«, sinniert Mari, »was für ein Name! Er klingt, als sei der Typ total fett.«
    »Mit Bierbauch«, ergänzt Sam.
    »Mensch, was seid ihr nur für Snobs!«, fährt plötzlich jemand dazwischen.
    Wir drehen uns um und stehen einem Mann in Cargohosen, T-Shirt und mit dunkelblauer Mütze gegenüber, der einen Scottie an der Leine führt. Er kommt mir irgendwie bekannt vor, dann fällt es mir wieder ein: Es ist der Mann, den ich vor ein paar Tagen schon einmal gesehen habe! Er ist groß,

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