Kein Ort ohne dich: Roman (German Edition)
hatte. Man könne dort in atemberaubender Landschaft reiten gehen.
Sophia küsste ihn und lächelte. »Das klingt wunderbar.«
A ls Sophia am kommenden Wochenende auf der Ranch eintraf, hatte Luke bereits die Pferde in den Anhänger verladen und den Pick-up gepackt. Ein paar Minuten später waren sie auf dem Highway Richtung Westen unterwegs, und Sophia drehte am Radioknopf. Sie entschied sich für einen Hiphop-Sender und stellte ihn laut ein, bis Luke es nicht mehr aushielt und auf Country umschaltete.
»Ich hab mich schon gefragt, wie lange du durchhalten würdest«, sagte sie grinsend.
»Ich glaube nur, dass das hier besser zur Stimmung passt, mit den Pferden und allem.«
»Und ich glaube, du hast einfach nie einen Sinn für andere Arten von Musik entwickelt.«
»Ich höre auch andere Sachen.«
»Ach ja? Was denn?«
»Hiphop. Seit einer halben Stunde. Aber gut, dass ich umgeschaltet habe. Mein Tanzbein zuckt, und ich würde un gern die Kontrolle über den Wagen verlieren.«
Sie kicherte. »Schon klar. Weißt du was? Ich hab mir ges tern Stiefel gekauft. Siehst du?« Sie hob die Füße und ließ sich von ihm bewundern.
»Das hab ich schon gemerkt.«
»Und?«
»Du entwickelst dich eindeutig zum Cowgirl. Bald wirfst du wahrscheinlich Lasso wie ein Profi.«
»Das bezweifle ich«, sagte sie. »Soweit ich es sehe, spazieren nicht allzu oft Kühe durch Museen. Aber vielleicht zeigst du mir dieses Wochenende, wie es geht?«
»Ich habe mein Lasso nicht dabei. Was ich allerdings dabeihabe, ist ein zusätzlicher Hut. Einen von meinen guten. Den habe ich in der PBR -Endrunde getragen.«
Sie sah ihn von der Seite an. »Warum habe ich manchmal das Gefühl, dass du versuchst, mich zu ändern?«
»Ich mache nur ... Verbesserungsvorschläge.«
»Pass bloß auf, sonst erzähle ich meiner Mutter, was du gesagt hast. Im Moment glaubt sie mir, dass du ein netter Kerl bist, und das solltest du nicht aufs Spiel setzen.«
Er musste lachen. »Ich werd’s mir merken.«
»Also, wo fahren wir hin? Du hast gesagt, du warst als Kind schon oft dort?«
»Meine Mutter hat den Ort entdeckt. Sie war hier unterwegs, um Kunden aufzutreiben, und ist zufällig dar über gestolpert. Früher war es mal ein Ferienlager, aber die neuen Besitzer hatten die Idee, es für Reiter umzubauen, um die Zimmer ganzjährig vermieten zu können. Sie haben die Hütten renoviert und hinter jede einen Pferdestall gebaut, und meine Mutter hat sich auf den ersten Blick in den Ort verliebt. Du wirst es verstehen, wenn wir da sind.«
»Ich kann es kaum erwarten. Wie hast du überhaupt deine Mutter dazu überreden können, dich das ganze Wochenende wegfahren zu lassen?«
»Das meiste habe ich schon bis gestern erledigt, und José bekommt ein bisschen mehr Geld dafür, dass er ihr hilft. Sie wird gut klarkommen.«
»Verlässt sie die Ranch eigentlich jemals?«
»Oft. Sie versucht, all unsere Kunden mindestens einmal im Jahr zu besuchen, und die sind über den ganzen Staat verstreut.«
»Macht sie auch mal Urlaub?«
»Damit hat sie es nicht so.«
»Jeder braucht hin und wieder eine Pause.«
»Ich weiß. Und das habe ich ihr auch schon gesagt. Einmal habe ich sogar eine Kreuzfahrt für sie gebucht.«
»Und ist sie gefahren?«
»Sie hat die Reise storniert und eine Erstattung bekommen. Mit dem Geld ist sie dann nach Georgia gefahren und hat einen Bullen gekauft.«
»Zum Reiten?«
»Nein, für die Zucht. Wir haben ihn übrigens immer noch. Ein mieses Vieh. Aber er erledigt seinen Job.«
Sophia dachte über seine Worte nach. »Hat deine Mutter denn Freunde?«
»Ein paar. Und manchmal besucht sie sie auch. Eine Zeit lang hatte sie mit ein paar Frauen aus der Stadt eine Bridgerunde. Aber in letzter Zeit kümmert sie sich darum, wie man die Herde vergrößern kann, und das nimmt viel von ihrer Zeit in Anspruch. Sie möchte sie um zweihundert Paar aufstocken, aber wir haben nicht genug Weide, deshalb sucht sie nach einer zusätzlichen Stellfläche.«
»Warum? Findet sie nicht, dass sie schon genug zu tun hat?«
Luke schob seine Hände auf dem Lenkrad höher, dann seufzte er. »Im Moment bleibt uns kaum etwas anderes übrig.«
Er spürte Sophias fragenden Blick, wollte aber nicht darüber sprechen und wechselte das Thema. »Fährst du über Thanksgiving nach Hause?«
»Ja. Vorausgesetzt, mein Auto schafft die Strecke. Beim Anlassen jault es zurzeit immer so laut. Es klingt, als wür de der Motor schreien.«
»Höchstwahrscheinlich nur der
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