Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kein Schatten ohne Licht

Kein Schatten ohne Licht

Titel: Kein Schatten ohne Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Guenter
Vom Netzwerk:
in diesem. Und vor allem nicht mit dir.“
    „ Aber wir werden hier doch glücklich sein! Das kann ich dir versprechen!“, widersprach Luzius sofort.
    „ Ich will hier aber gar nicht glücklich werden. Warum verstehst du es nicht einfach? Ich will nach Hause zu meiner Familie. Zurück zu meinem normalen Leben. Das hier ist nicht meine Welt, verstehst du? Such dir doch irgendjemanden, der total auf diesen Fantasystil steht! Es wird genug Menschen geben, die unglaublich gern mit dem Teufel selbst zusammen wären!“
    „ Aber warum willst du das denn nicht?“
    Melica musterte ihn ungläubig. „Hast du vor, die Menschheit zu unterwerfen?“
    „ Ja.“ Luzius schien sich nicht ganz sicher zu sein, was sie hören wollte, denn nachdem sich ihr Gesicht verschlossen hatte, schüttelte er schnell den Kopf. „Nein, ich meine... nein, natürlich nicht? Ich... ich weiß es nicht.“
    „ Du weißt nicht, ob du die Menschen versklaven möchtest oder nicht?“, fragte Melica fassungslos.
    Luzius kratzte sich verlegen am Handgelenk. „Mir bedeuten die Menschen nichts. Ich kann sie in Frieden leben lassen. Jedoch hat mich Diana einzig und allein aus der Hölle befreit, damit ich mir die Menschheit untertan mache. Eigentlich müsste ich es also tun.“
    „ Eigentlich? Das heißt, du hast die Wahl?“
    „ Diana hat viel für mich getan. Ohne sie hätte ich nicht entkommen können. Ich bin es ihr schuldig.“
    Der Teufel hatte also Anstand. Großartig. „Du willst also rund 7 Milliarden Menschen unter deine Kontrolle bringen, weil du Diana etwas Gutes tun möchtest?“
    Luzius schüttelte hart den Kopf. „Natürlich nicht! Dianas Glück ist mir egal. Doch sie musste einen Zauber wirken, um mich zurückzuholen. An Zauber sind immer Bedingungen geknüpft. Es ist ein Vertrag entstanden, mit Aufgaben für mich und auch für sie. Wenn sie all ihren Pflichten nachkommt, bleibt mir gar nichts anderes übrig, als ihr ihre Wünsche zu erfüllen.“
    Verwirrt verzog Melica das Gesicht. „Was muss Diana denn noch tun? Ich meine... was könntest du dir denn wünschen?“
    „ Weltfrieden“, antwortete Luzius ohne zu zögern.
    Ein großes Loch tat sich vor Melica auf und drohte, sie einzusaugen. Sie spürte, wie sie nach vorne gezogen wurde, merkte, wie sie mit jeder Sekunde weiter davongerissen -
    Luzius Lachen hinderte sie daran, ihren Gedanken zu Ende zu denken. „Du hättest dein Gesicht sehen sollen!“, prustete er los und strahlte sie aus leuchtenden Augen an. „Einfach großartig! Wenn ich so etwas wie Frieden wollte, dann würde ich ihn mir holen!“
    Melica wusste nicht, ob sie sich lieber enttäuscht oder beleidigt fühlen sollte. Weshalb sie sich für eine Mischung aus beidem entschied. „Tut mir leid, dass ich keine Ahnung habe, wie es bei euch Fantasiegestalten so abläuft!“, entgegnete sie patzig.
    „ Euch Fantasiegestalten“, wiederholte Luzius mit einem leisen Lächeln. „Das klingt ziemlich abwertend, findest du nicht?“
    „ Warum? Es ist das, was du bist. Niemand glaubt, dass du tatsächlich existierst. Für die meisten bist du also nicht mehr als eine Fantasiegestalt.“
    „ Zumindest das sollte sich ändern, sobald ich meine Hälfte des Vertrages erfüllt habe“, antwortete Luzius ruhig. „Tatsächlich ist das sogar ein Grund mehr, Diana diesen Gefallen zu tun.“
    Das konnte nicht sein Ernst sein! Alle Farbe wich aus Melicas Gesicht. Sollte nun tatsächlich sie die Schuld am Ende der gesamten Menschheit tragen? Nur aufgrund einer solch unbedachten Bemerkung?
    „ Schau mich doch nicht so entsetzt an! Ich habe gelogen. Eigentlich habe ich meine Entscheidung schon lange getroffen. Auch ohne dich. Ich muss Diana helfen. Ich habe gar keine andere Wahl. Diana hat ihre Verpflichtungen vollständig erfüllt. Alles, was ich tun kann, ist es noch ein wenig hinauszuzögern.“
    Stellte man sich Melicas Probleme einmal als einen Beutel voller Luftballons vor, so wäre in dieser Sekunde irgendjemand Großes absichtlich und mit voller Wucht auf diesen Beutel gefallen. So, dass all die kleinen Luftballons platzten und nichts als unbrauchbaren Müll zurückließen. Zwei Luftballons allerdings hätten überlebt, beide ungefähr gleich groß. Und tiefschwarz. Luzius wollte die Welt zerstören und sie heiraten. Melica konnte wirklich nicht sagen, was ihr davon mehr Angst machte.
    „ Mir gefällt unser Gesprächsthema allerdings nicht. Lass uns über etwas anderes sprechen“, sagte Luzius und gab Melica damit

Weitere Kostenlose Bücher