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Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One

Titel: Kein Sterbenswort - Kein Sterbenswort - Tell No One Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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versuchte, das alles zu erfassen. »Und was ist wirklich passiert?«
    »Das hat sie mir nicht verraten.«
    »Bist du mit ihr zum Arzt gegangen?«
    »Das wollte sie nicht.« Rebecca maß mich mit einem seltsamen Blick. »Ich raff’s immer noch nicht. Warum fragst du jetzt danach?«
    Kein Sterbenswort.
    »Ich versuche nur, meinen Frieden mit der Vergangenheit zu machen.«
    Sie nickte, glaubte mir aber nicht. Wir waren beide keine besonders guten Lügner.
    »Hast du Fotos von ihr gemacht?«, fragte ich.
    »Fotos?«
    »Von den Verletzungen. Nach dem Unfall.«
    »Großer Gott, nein. Warum hätte ich das tun sollen?«
    Eine verdammt gute Frage. Ich lehnte mich zurück und dachte darüber nach. Ich weiß nicht, wie lange ich so dasaß.
    »Beck?«
    »Ja.«
    »Du siehst beschissen aus.«
    »Du nicht«, sagte ich.
    »Ich bin verliebt.«
    »Steht dir gut.«
    »Danke.«
    »Ist er ein anständiger Kerl?«
    »Der Beste.«
    »Vielleicht hat er dich dann verdient.«
    »Vielleicht.« Sie beugte sich vor und küsste mich auf die Wange. Es fühlte sich schön an, tröstlich. »Irgendwas ist passiert, nicht wahr?«
    Diesmal entschloss ich mich, die Wahrheit zu sagen. »Ich weiß es nicht.«

13
    Shauna und Hester Crimstein saßen in Hesters protzigem Anwaltsbüro in Midtown. Hester beendete ihr Telefonat und legte auf.
    »Ich krieg aus keinem so richtig was raus«, sagte sie.
    »Sie haben ihn aber nicht festgenommen?«
    »Nein. Noch nicht.«
    »Und was soll das Ganze?«, fragte Shauna.
    »Nach allem, was ich bis jetzt gehört habe, glauben sie, dass Beck seine Frau umgebracht hat.«
    »Das ist doch völliger Blödsinn«, knurrte Shauna. »Jeder weiß, dass er damals im Krankenhaus lag. Außerdem sitzt dieser durchgeknallte KillRoy in der Todeszelle.«
    »Nicht für den Mord an ihr«, entgegnete die Anwältin.
    »Was?«
    »Kellerton wird verdächtigt, mindestens achtzehn Frauen umgebracht zu haben. Vierzehn Morde hat er gestanden, aber sie hatten nur für zwölf ausreichend Beweise und Indizien. Das hat ihnen gereicht. Wie viele Todesurteile sind denn nötig für einen einzigen Mann?«
    »Aber jeder weiß, dass er Elizabeth umgebracht hat.«
    »Korrigiere: Jeder wusste.«
    »Ich versteh das nicht. Wie kommen die überhaupt darauf, dass Beck etwas damit zu tun haben könnte?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Hester. Sie legte die Füße auf den Schreibtisch und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. »Jedenfalls noch nicht. Aber wir müssen auf der Hut sein.«
    »Wieso das?«
    »Erstens müssen wir davon ausgehen, dass das FBI jeden seiner Schritte überwacht. Telefonleitungen werden angezapft, er wird beschattet und so weiter.«
    »Na und?«
    »Was meinst du mit ›na und‹?«
    »Er ist unschuldig, Hester. Lass sie doch schnüffeln.«
    Hester sah sie an und schüttelte den Kopf. »Tu nicht so naiv.«
    »Was zum Teufel soll das heißen?«
    »Das heißt, wenn sie aufzeichnen, wie er Rührei zum Frühstück isst, kann das etwas bedeuten. Er muss aufpassen. Aber da ist noch was.«
    »Was?«
    »Das FBI wird versuchen, Beck festzunageln.«
    »Und wie?«
    »Da bin ich überfragt, aber du kannst dich drauf verlassen, dass sie alles versuchen werden. Die sind ganz wild auf deinen Freund. Und die Geschichte ist acht Jahre her. Das bedeutet, dass sie verzweifelt sind. Und verzweifelte FBI-Agenten sind üble FBI-Agenten, die die Bürgerrechte mit Füßen treten.«
    Shauna lehnte sich zurück und dachte an die seltsamen E-Mails von Elizabeth.
    »Was ist?«, fragte Hester.
    »Nichts.«
    »Du darfst mir nichts vorenthalten, Shauna.«
    »Ich bin nicht deine Klientin.«
    »Willst du sagen, dass Beck mir etwas verschwiegen hat?«
    Shaunas nächster Gedanke erfüllte sie mit etwas, das an Entsetzen grenzte. Sie dachte kurz darüber nach, wendete ihn hin und her und prüfte ihn auf Herz und Nieren.
    Es passte, und Shauna hoffte - nein, betete -, dass sie Unrecht hatte. Sie stand auf und eilte zur Tür. »Ich muss los.«
    »Was ist?«
    »Frag deinen Mandanten.«

    Die Special Agents Nick Carlson und Tom Stone nahmen auf derselben Couch Platz, auf der Beck vor kurzem nostalgische Anwandlungen gehabt hatte. Ihnen gegenüber saß Kim Parker, Elizabeths Mutter, und hatte die Hände im Schoß zusammengelegt. Ihr Gesicht war zu einer wächsernen Maske erstarrt. Hoyt Parker ging im Zimmer auf und ab.
    »Und was ist jetzt so wichtig, dass Sie mir am Telefon nichts darüber sagen konnten?«, fragte er.
    »Wir hätten ein paar Fragen an Sie«, sagte

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