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Kein Zurueck nach Oxford

Kein Zurueck nach Oxford

Titel: Kein Zurueck nach Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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bei dir.«
    »Aber du musst doch arbeiten!«
    »Schon, aber ich nehme mir ein paar Stunden frei. Mir fällt sicher eine Entschuldigung ein.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache.« Und weg war er.
    Der Gedanke daran, dass Paul gleich bei ihr sein würde, heiterte sie ein wenig auf. Bis er kam, würde sie sich auf ihr rosafarbenes Sofa setzen und kein schlechtes Gewissen dabei haben. Sie sah sich im Zimmer um. Es sah aus wie immer, allenfalls ein wenig staubiger. Sogar die Zimmerpflanzen blühten noch. Andrews Couchüberwurf hing über der Rückenlehne. Sie faltete ihn auseinander und breitete ihn über den Samtbezug. Er hatte Recht: Auf dem Sofa lagen eine Menge Tierhaare. Sie würde mit der Kleberolle arbeiten müssen.
    Auf dem Couchtisch lag der Knotenring. Kate nahm ihn, betrachtete ihn und steckte ihn an den Finger. Er war zu groß, und er gefiel ihr nicht. Sie streifte ihn wieder ab. Ohnehin wusste sie nicht, wie sie ihn zusammensetzen müsste, wenn er wieder einmal auseinanderfiel. Und genau genommen war es ihr auch egal.
    Es klingelte an der Tür. Paul?
    Während sie zur Tür ging, überlegte sie, warum er seinen Schlüssel nicht benutzte. Doch vor der Tür stand Harley.
    »Geht’s dir gut?«, erkundigte er sich.
    »Prima. Komm rein, Harley. Ich bin gerade angekommen und wollte eben Kaffee machen. Trinkst du eine Tasse mit?«
    »Klar.«
    Wenn sie mit Harley in die Küche ging, würde sie eine weitere unsichtbare Schwelle überschreiten. Bald wäre sie wieder in der Lage, sich im ganzen Haus zu bewegen, ohne auf Schritt und Tritt an Andrew erinnert zu werden.
    »Müsstest du nicht in der Schule sein?«, fragte Kate. Sie saßen am Küchentisch, aßen im Laden gekaufte Plätzchen und hinterließen Kaffeepfützen auf der sauberen Oberfläche. Egal, dachte Kate. Es war ihr Tisch, und wenn sie ihn unordentlich haben wollte, dann war das okay. Doch da sie Unordnung hasste, nahm sie schließlich ein Tuch und wischte die Pfützen weg.
    Harley blickte sie überrascht an. »Heute ist Sonntag«, sagte er. »Sonntags ist nie Schule.«
    »Stimmt ja!« Sie hätte es wissen können, aber sie hatte den Überblick über die Wochentage verloren. Heute war Sonntag. Morgen musste sie nach Birmingham. Sie hatte nicht viel Zeit für das, was sie tun wollte.
    »Ich habe dein Auto draußen gesehen und wusste, dass du da bist«, fuhr Harley fort. »Du hast super eingeparkt.«
    »Wenigstens einmal!«
    »Wie lange bleibst du?«
    »Bis morgen Mittag. Aber morgen Abend komme ich zurück.« Dabei fiel ihr ein, dass sie dann bei Nacht, allein und im Dunkeln zu Hause ankommen müsste. »Vielleicht hänge ich aber auch noch eine Nacht dran und komme erst Dienstag.« Das war besser. Tageslicht. Menschen.
    »Kann ich dann Dave zurückbringen?«
    »Wenn du willst, kannst du ihn sofort holen. Ich würde ihn gern begrüßen.«
    Die Erwähnung von Dave rief ihr Susannah ins Gedächtnis. Seit Kate nach Hause gekommen war, hatte sie ihre Katze nicht gesehen. Plötzlich befürchtete sie, das Tier könne davongelaufen sein, als die vielen Polizisten da gewesen waren. Kate ging zur Küchentür und rief nach ihr. Keine Antwort. Sie würde sich im Haus umsehen müssen. Es widerstrebte ihr, die Küche zu verlassen, doch sie zwang sich dazu.
    Sie fand Susannah im Arbeitszimmer. »Schlaues Kätzchen«, sagte Kate zärtlich. »Hier bist du vermutlich am wenigsten gestört worden.«
    Susannah saß auf einem Stapel Papier, den Kate als mehrere Kapitel von Izannas Geheimnis wiedererkannte. Offenbar um es sich gemütlicher zu machen, hatte sie einige Seiten zerkaut und mit ihren Krallen durchlöchert. Susannah starrte sie aus bösen Bernsteinaugen an. Draußen war Wind aufgekommen. Er ratterte an den Fenstern und heulte im Kamin. Susannah peitschte mit dem Schwanz und maunzte Kate an.
    »Du glaubst wohl, ich bin an diesem Wind und Regen schuld, nicht wahr, Susie? Du denkst, ich könnte es besser machen. Tja, ich fürchte, das geht nicht. Ich kann nichts besser machen. Für niemanden.« Sie nahm die Katze auf den Arm und drückte sie an sich. Wenn sie Susannah bei sich hatte, würde es wohl gehen.
    »Hast du heute schon etwas zu fressen bekommen, Liebes?«, murmelte sie in das weiche Fell. »Komm, wir suchen dir etwas besonders Leckeres aus.«
    Susannah wehrte sich einen Moment und hieb ihre Krallen in Kates Schulter. Als sie jedoch bemerkte, dass sie auf dem Weg in die Küche waren, wo das Futter aufbewahrt wurde, gab sie ihren Protest auf.
    Wenige Minuten später war

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