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Keine große Affäre

Keine große Affäre

Titel: Keine große Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Imogen Parker
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»Und das einzige Lokal, das mir
da einfällt, ist MacDonald’s.«
    »Zwei Kinderwagen. Ich kann sowieso
nicht mitkommen«, sagte Alison. »Ich fange am Montag wieder an zu arbeiten.«
    »Oh... Du wirst uns fehlen«, sagte
Lia. »Bleibt es dann bei der Orangerie?« fragte sie Ginger.
    »Ist mir recht. Ich gehe gern zu Fuß.
Ich vermisse mein Fahrrad sehr«, fuhr sie fort. »Ich kann es gar nicht
abwarten, bis er groß genug für den Kindersitz ist. Die kriegt man jetzt mit
Sicherheitsgurt und allem.«
    Aus irgendeinem Grund mußten sie alle
lachen, als sie sich Ginger und Guy zusammen auf dem Fahrrad vorstellten.
    »Wie macht sich deine Kinderfrau?«
fragte Ginger Alison.
    »Justine? Sie ist ein Engel. Ich
glaube, wir haben großes Glück gehabt. Ben scheint sie zu mögen, und mein Leben
ist vollkommen verwandelt... Sie verbringt Stunden damit, biodynamisches Gemüse
zu pürieren und nach und nach in seine Ernährung einzuführen. Sie führt
Tagebuch darüber... Es ist einfach fantastisch. Ehrlich Ginger, ich würde es
mir noch mal überlegen, das Angebot deiner Eltern nicht doch anzunehmen«,
schwärmte Alison.
    »Hmm, aber der Unterschied liegt
darin, daß ich Guy nicht verlassen will.« Als sie Alisons Gesicht sah, fügte
sie hastig hinzu: »Entschuldige, das sollte nicht so klingen, als ob... Ich
wollte damit nur sagen, daß mir meine Arbeit nicht so viel Spaß macht wie dir,
und deshalb bin ich nicht gerade begeistert von dem Gedanken, zurückzugehen. Na
ja«, fuhr sie fort und wurde wieder fröhlicher, »da muß ich jetzt noch nicht
dran denken.«
    Dann fragte sie aus heiterem Himmel:
»Findet ihr, ich sollte im Fernsehen auftreten?«
    »Was meinst du denn damit?« fragte
Alison, die immer noch an Kinderfrauen und die Arbeit dachte und sich fragte,
ob Ginger über einen neuen Karriereschritt nachgrübelte.
    »Mir ist ein Fernsehauftritt angeboten
worden, in einer dieser schrecklich scheinheiligen Vormittagstalkshows. Ein
Freund von mir ist Researcher, und sie planen eine dieser Diskussionen über die
Frage >Alleinerziehende Mutter — Ist die Prügelstrafe zu milde für sie?<«
    Alison und Lia mußten beide über die
tiefe, ernste Kommentatorenstimme lachen, die sie angenommen hatte, um ihren
Standpunkt klarzumachen. Ginger war eine phantastische Imitatorin.
    »Ich finde, du wärst richtig gut im
Fernsehen«, schaltete Lia sich ein.
    »Natürlich«, sagte Alison, die zur
Vorsicht mahnen wollte. »Aber die Frage ist doch, wäre der Fernsehauftritt auch
gut für sie? Ich meine, was springt für dich dabei raus, Ginger? Sie laden ganz
sicher irgendeinen gräßlichen Tory-Fürsten ein, der dich von oben herab
behandelt, jemanden wie...« Sie dachte einen Moment nach.
    »Wie meinen Vater«, beendete Ginger
den Satz für sie.
    »Ähm, ja.«
    »Deshalb reizt mich die Idee ja so. Es
würde ihn unbeschreiblich ärgern.«
    Alison lachte. »Na ja, wenn du das
aushältst, dann wärst du sicher eine weit bessere Sprecherin für alleinstehende
Mütter als viele dieser Opfer, die sie sonst auf den Bildschirm bringen würden.
Du hast dich bewußt entschieden, das durchzuziehen, du kommst gut damit
zurecht, und es macht dir sogar Spaß... Ist es nicht so?« fragte Alison.
    »Oh ja. Mehr als alles andere bisher.
Ich habe zwar damit gerechnet, daß ich mein Baby lieben würde, aber ich hätte
nie geahnt, wieviel Spaß ich mit ihm haben würde«, strahlte Ginger.
    Sie würde zum Fernsehstar, wenn sie
auf dem Bildschirm so aussähe wie jetzt, dachte Alison. Ihr schelmisches
Gesicht lachte, und ihre Augen funkelten vor Stolz.
    »Du mußt uns Bescheid sagen, wenn es
soweit ist«, sagte Lia.
    »Ja«, sagte Alison. »Das ist die
einzige Morgensendung, die ich um keinen Preis verpassen möchte.«
    »Oh, ich weiß nicht, ob ich das
könnte, wenn ich wüßte, daß ihr zuseht«, sagte Ginger plötzlich verlegen.
    »Und die anderen zwei Millionen
Zuschauer stören dich nicht?« fragte Lia.
    »Eigentlich nicht. Das ist wie bei der
Weihnachtsaufführung in der Schule. Alles war in bester Ordnung — bis zu dem
Abend, als meine Eltern im Publikum saßen.« Ginger trank den Rest ihrer Cola
und stand auf. »Das erinnert mich an etwas«, sagte sie, knallte ihre Dose auf
den Tisch und zog mit den Zähnen den Ärmel zurück, um auf die Uhr zu sehen.
»Ich muß mich beeilen. Ich hab die Wohnung noch nicht saubergemacht, und mein
Vater kommt zum Lunch.« Sie wendete den Kinderwagen und stürzte wie immer in
halsbrecherischem Tempo davon.
    »Hast du

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