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Keine Lady ohne Tadel

Keine Lady ohne Tadel

Titel: Keine Lady ohne Tadel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eloisa James
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kann dir gar nicht sagen, wie oft ich mich mit Miles und Lady Randolph Childe an einem Tisch wiedergefunden habe. Miles hat sich solch schwierigen Situationen stets gewachsen gezeigt, und wenn er es konnte, dann kann Stephen es erst recht!«
    Arabella prustete los. »Das wird ja ein interessantes Dinner! Mr Fairfax-Lacy wird eine recht schwierige Aufgabe zu meistern haben. Sie, Helene, möchten ihn Ihrem Ehemann präsentieren, während du, Esme, den Marquis mit ihm beeindrucken willst. Hmmm … soll ich nicht Bea bitten, für ein wenig Ablenkung zu sorgen und mit Lord Godwin zu flirten?«
    »Zu solchen Mitteln müssen wir nicht greifen«, beeilte sich Helene zu sagen. »Und wisst ihr was: Ich habe das eigenartige Gefühl, dass Bea möglicherweise eine Neigung zu Mr Fairfax-Lacy gefasst hat. Sie sieht ihn immer so merkwürdig an.«
    Esme lachte. »Damit wären wir ja unser drei, die den armen Mann zum Opfer erkoren haben. Arabella, glaubst du nicht, dass du auch eine Verwendung für Mr Fairfax-Lacy finden könntest?«
    »Mit ziemlicher Sicherheit nicht, Darling.« Arabella nahm sich einen perfekt braun gebackenen Ingwerkeks. »Der arme Mann muss doch zu Tode erschöpft sein. Und ich mag müde Männer nicht. Obwohl es andererseits eine belebende Erfahrung für ihn sein muss«, fuhr sie ein wenig unlogisch fort. »Er war ja auf dem besten Weg, sich zu einem alten Stockfisch zu entwickeln. Aber heute Morgen sah er richtig aufgekratzt aus. Was natürlich Ihr Verdienst ist«, sagte sie lobend zu Helene.
    Helene hatte ein schlechtes Gewissen. An ihr lag es wohl kaum, wenn Stephen einen aufgekratzten Eindruck machte, auch wenn das ganze Haus das glaubte. Esme strahlte sie ebenfalls anerkennend an. Helene fühlte sich wirklich schuldig.
    »Ich bin richtig stolz auf Helene«, sagte Esme. »Du kannst dir nicht vorstellen, Arabella, wie grausam sie von Rees behandelt worden ist. Aber trotzdem hat sie bisher niemals rebelliert.«
    »Aber jetzt, da Sie rebelliert haben«, wandte sich Arabella an Helene, »was erwarten Sie da für sich? Möchten Sie die Verbindung mit Mr Fairfax-Lacy aufrechterhalten? Immer vorausgesetzt, dass Esme auf ihren zweifelhaften Anspruch verzichten wird.«
    »Ich würde meinen Anspruch nicht als zweifelhaft bezeichnen«, verteidigte sich Esme. »Nur als unerwartet.«
    »Nein«, gestand Helene. »Ich will nicht mit ihm befreundet bleiben.«
    »Hab ich’s doch gewusst!«, entfuhr es Esme. »Ich habe euch nämlich beobachtet. Sonst hätte ich ihn nicht für mich in Beschlag genommen, das kann ich dir versichern.«
    »Stephen Fairfax-Lacy ist der ideale Ehemann«, konstatierte Arabella. »In so etwas irre ich mich nie. Alle meine Ehemänner waren ideale Gatten.« Sie verschlang den letzten Krümel des Kekses und fügte nachdenklich hinzu: »Abgesehen natürlich von ihrem allzu frühen Ableben.«
    »Ich muss euch etwas sagen«, begann Helene unglücklich.
    »Ich will doch hoffen, dass es sich um intime Details handelt«, sagte Arabella. »Es gibt nichts Vergnüglicheres, als die Leistungen eines Mannes im Bett zu erörtern. Das ist schon lange meine Lieblingsbeschäftigung, und sie macht mir möglicherweise mehr Spaß, als in besagtem Bett zu liegen.« Sie wirkte leicht bestürzt. »Eigentlich überraschend.« Sie nahm sich einen neuen Keks. »Nun ja, das sind eben die Vorzüge des Alters.«
    »Du bist nicht alt, Tante Arabella!«, sagte Esme mit Nachdruck. »Du bist noch nicht einmal fünfzig!«
    »Ich schlafe überhaupt nicht mit Mr Fairfax-Lacy!«, platzte Helene heraus.
    Arabella fiel der Unterkiefer herunter. Dann klappte sie den Mund schnell wieder zu.
    »Das habe ich mir bereits gedacht«, sagte Esme befriedigt. »Ihr macht nämlich nicht gerade den Eindruck eines rasend verliebten Pärchens.«
    Helene wurde rot. »Wir passen einfach nicht zueinander.«
    »Das ist mir auch einmal widerfahren«, erzählte Arabella. »Ich will euch ja nicht mit Einzelheiten langweilen, meine Lieben, aber nach seinem dritten Anlauf habe ich um Waffenstillstand gebeten. Dass wir unsere Waffen niederlegen«, betonte sie mit frechem Grinsen. »Also, wer hätte das gedacht? Fairfax-Lacy hat auf mich gar nicht den Eindruck gemacht, als ob er kein Steh–«
    »Nein!«, rief Helene, entsetzt über den Fehlschluss, den Arabella gezogen hatte. »Es lag wirklich nur an mir. Ich kann einfach nicht …« Sie verstummte.
    Zu ihrem Entsetzen hatte sie Tränen in den Augen. Wie konnte sie ihr Versagen ausgerechnet den zwei erfahrensten

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