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Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Keine Schokolade ist auch keine Loesung

Titel: Keine Schokolade ist auch keine Loesung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot
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Wells«, sagt er und lächelt mich aufrichtig an. »Wie geht es Ihnen? Ich freue mich sehr, Sie wiederzusehen.«
    »Ich freue mich auch, Eddie«, erwidere ich.
    Plötzlich überkommt mich Nervosität. Das Foyer ist tausendmal eleganter, als ich es in Erinnerung habe. Alles wurde geschmackvoll modernisiert, von Eddies dunkelgrüner Uniform bis zu den zahlreichen goldgerahmten Spiegeln, in denen ich mich selbst sehe. Das Einzige, was hier fehl am Platz wirkt, bin ich. Das liegt daran, dass ich mittlerweile deutlich älter und klüger bin als bei meinem letzten Besuch hier, denke ich. Meine Föhnfrisur ist schon längst zusammengefallen, aber meine langen blonden Haare sehen glänzend und gesund aus, und auch wenn das Kleid, das ich anhabe, ein sehr günstiges Sonderangebot war, passt es perfekt. Es betont die richtigen Stellen und kaschiert diejenigen, die ich nicht gern zur Schau stelle. Wenn meine Füße bereits pulsieren, weil ich diese hohen Schuhe nicht gewohnt bin, in die ich sie hineingequetscht habe, weiß das zumindest keiner außer mir.
    Trotzdem … was mache ich hier? Warum habe ich eingewilligt zu kommen? Sicher, Cooper hat gesagt, er braucht mich, aber er ist bewaffnet. Er könnte seine Knarre ziehen und seiner Familie befehlen, dass sie ihn in Ruhe lassen soll.
    »Mrs. Cartwright rief vorhin hier unten an und sagte, dass Sie bereits erwartet werden«, informiert Eddie mich, während er mich lächelnd zu der offenen Aufzugkabine geleitet und den Knopf für das Penthouse drückt. »Sie hat gesagt, Sie können direkt hochkommen.«
    »Danke«, sage ich mit einem flauen Gefühl im Magen. Die Aufzugtür schließt sich, bevor ich mich umdrehen und um mein Leben laufen kann … Nicht dass ich auf diesen Absätzen weit kommen würde.
    Als die Tür wieder aufgleitet – viel früher, als mir lieb ist –, empfängt mich ein atemberaubender Anblick. Das Foyer unten ist nicht das Einzige, was in diesem Gebäude modernisiert wurde: Auch das Penthouse wurde neu gestal tet. Statt in eine muffige Diele öffnet sich die Aufzugtür nun direkt in das Wohnzimmer von Coopers Eltern. Einige Wände sind herausgerissen und durch Glasscheiben zur Terrasse ersetzt worden, sodass das Erste, was man sieht, wenn man aus dem Lift steigt, der feuerrote Schein der untergehenden Sonne im Westen ist. Was nicht aus Glas ist, ist aus Edelstahl und Beton. Die Wohnung sieht aus wie ein Musterobjekt aus der Architectural Digest , und so wie ich Grant Cartwright kenne, wurde das Penthouse in der Zeitschrift präsentiert.
    Ich betrete das auf Hochglanz polierte Ebenholzparkett.
    »Heather?«
    Ich zucke zusammen, als eine schwarz gekleidete zier liche junge Frau barfuß und mit superglatten dunkel braunen Haaren hinter einer weißen Säule hervorkommt. Sie mustert mich auf eine zurückhaltende, aber nicht unfreundliche Art.
    »O mein Gott, du bist es tatsächlich. Ich bin’s, Jessica.«
    Dann, zu meiner Überraschung, zieht sie mich in ihre Arme und drückt mich an sich. Es ist, als würde eine sehr magere Katze mich umarmen … Wenn Katzen jede Menge verwischten Eyeliner und silberne Armreifen tragen und nach Zigaretten riechen würden.
    »Wie schön, dich zu sehen«, sagt sie in meine Haare. »Es ist schon eine Ewigkeit her. Du siehst toll aus.«
    »Danke«, sage ich mit leicht belegter Stimme, da ihr Kopf gegen meine Kehle drückt. »Du auch.«
    Das letzte Mal, als ich Coopers kleine Schwester Jessica gesehen habe, trug sie Zöpfe und war auf dem Weg nach draußen zu ihrer Ponyreitstunde. Damals lispelte sie, trug eine Zahnspange und eine Einstellung zur Schau, die in vielerlei Hinsicht schlimmer war als die Cassidy Uptons.
    »Cooper hat mir alles erzählt«, sagt sie, als sie mich endlich loslässt.
    »Hat er das?«
    Ich habe keine Ahnung, wovon sie redet. Cooper hat zu keiner seiner beiden Schwestern ein enges Verhältnis, weil sein Vater ihn so früh rausgeworfen hat und der Altersunterschied zwischen Cooper und den Zwillingen fünfzehn Jahre beträgt.
    »Na ja«, erwidert sie, während sie mir bedeutet, ihr in eine offene Küche zu folgen (Edelstahl und Granit). »Ich musste es ihm mehr oder weniger aus der Nase ziehen. Ich mache nämlich gerade ein Sommerpraktikum bei Marc Jacobs, und ich habe Cooper angeboten, euch sämtliche Klamotten und Accessoires, die ihr gern haben möchtet, praktisch umsonst zu besorgen. Aber er hätte mir nichts gesagt, wenn er nicht gewollt hätte, dass ich es erfahre. Es ist ja nicht so, als könnte man etwas

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