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Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor Weber
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einen knappen Ledertanga, glänzende Lackstiefel und hatte ein Tablett in der Hand. Celiks Mann ließ sie rein, schloss sofort wieder die Tür.
    »Ivanka, Baby …« Perschel gab den stolzen Besitzer.
    Die Nutte lächelte ihn an, schwang überraschend elegant die Hüften und stellte das Tablett so auf dem Schreibtisch ab, dass Celik ihren Hintern praktisch im Gesicht hatte.
    Der sah angewidert zu Perschel.
    »Whis-chi, Maiki, und Wassär und Eis«, ließ sie mit rauchiger Stimme und viel russischer Sääle hören.
    »Danke, mein Engel … Wir bedienen uns selbst.« Perschel sah Celik an. Ivanka war sichtlich aus dem Konzept.
    »Abärr Maiki, bedien isch eusch gäärrne, weißt du dooch.« Sie wackelte mit ihrem Hintern vor Celiks Gesicht.
    »Zisch ab, verdammt.« Was dachte die Kuh eigentlich? Nur weil er mit ihr zusammenlebte …
    Ivanka schob beleidigt ab, aber was sie für einen Ausdruck des Missvergnügens hielt, geriet dank Botox zu einem irgendwie verzerrten Pornoblick. Die Tür fiel zu.
    Perschel hob die Flasche Jim Beam und sah Celik fragend an.
    Der schnaubte verächtlich.
    »Wenn ich überhaupt mal etwas trinke außer einem Glas sehr guten Wein oder Champagner, dann Raki. Oder einen Single Malt. Aber dieses Zeug kannst du ohne mich saufen.«
    Perschel zuckte mit den Schultern, warf Eis ins Glas und goss sich ein. Er wollte sich nicht provozieren lassen, aber es fiel ihm zusehends schwerer.
    Celik trommelte mit den Fingern auf der Sessellehne.
    »Jetzt sag, was du so dringend zu sagen hast.«
    Perschel lehnte sich zurück, versuchte, Stärke zu demonstrieren.
    »Die Kunden sind in der Stadt. Sie haben das Geld. Und sie wollen das Geschäft abschließen.«
    Celik starrte ihn an. Lehnte sich weit vor und hob einen Zeigefinger.
    »Jetzt pass gut auf. Ich will genau wissen, wer die Typen sind und wie du an so einen Kunden kommst. Du bist raus aus allem. Ich habe dich zerkaut, geschluckt und den Rest ausgespuckt. Der Rest ist dieses Puff. Nein, ich rede jetzt!«
    Perschel trank wütend einen Schluck Whisky.
    »Wie also kommst du an Leute, die so was kaufen wollen? Ich muss wissen, wer die sind, um das Risiko abzuschätzen.«
    Perschel drehte das Glas in seinen Händen. Er beherrschte seine Wut, weil er sicher war, ein gutes Blatt zu haben.
    »Ich denke, entscheidend ist nicht, wer sie sind, sondern was sie vorhaben.« Er sah Celik in die Augen. »Und sie haben Probleme. Etwas ist … schiefgelaufen, und jetzt stehen sie unter Druck. Das könnte sich günstig auf die Abwicklung auswirken.«
    Celik legte den Kopf schief. Sein Blick wurde schärfer. Er sprach gefährlich leise.
    »Mike. Versuch keine krummen Dinger mit mir. Für die Sache letztes Jahr hätte ich dich ohne Weiteres umlegen können. Du bist mir immer noch was schuldig.«
    Perschel nickte.
    »Ich weiß. Aber diese Sache dürfte für dich weit übers Geschäftliche hinaus von großem Interesse sein.« Er trank einen Schluck. »Von sehr großem Interesse, Odhan.«
    Sie saß auf dem Sofa, ein Glas Weißwein in der Hand.
    »Leider kein Bier mehr. Ich komme im Moment nicht zum Einkaufen.«
    Er war echt süß. Aufgeregt. Zuvorkommend. Alles, was der Neandertaler nie war. Und alles, was sie sonst nicht sonderlich antörnte bei Typen. Hatte die Plane, die vom Gerüst um das Haus hing, wie einen Vorhang für sie aufgehalten. War nervös vor ihr die Treppe hochgegangen, hatte die Tür aufgeschlossen, war schnell vorgegangen, als könnte er jetzt noch irgendetwas wegräumen. Die Spuren seiner Freundin beseitigen. Dabei sah man der Wohnung sofort an, dass hier kein Mann alleine wohnte.
    Er war käseweiß vom Klo zurückgekommen, hatte versucht, das zu überspielen. Halbherzig weitergegessen, aber es nach zwei Gabeln gelassen. Sein Herz ausgeschüttet. Über seine Freundin. Über die toten Kollegen. Vor allem über die Frau.
    Sie hatte sich alles angehört und kein Bedauern empfunden, nur das sichere Gefühl, dass sie hier die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Sie hatte sich verständnisvoll gegeben und seine Hand genommen. Und befürchtet, dass er gleich heulen würde. Tat er aber nicht. Immerhin.
    Jetzt saß sie auf dem Sofa, mit dem Weißwein in der Hand. Er hatte Kerzen und Teelichter im Raum verteilt und Musik aufgelegt. Coldplay . Ging ja noch. Sie hätte sich über Kuschelrock nicht wirklich gewundert bei ihm. Und war dann im Bad verschwunden.
    Sie hatte dem Neandertaler noch im Restaurant eine SMS geschrieben, er musste Bescheid wissen, sonst drehte

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