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Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor Weber
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so simpel gestrickt.
    »Unsere neue Kiste steht im City-Parkhaus. Das ist nah am Garnisonsplatz. Ein Audi A1, silbermetallic, Kennzeichen Hochsauerlandkreis. Hier dein Schlüssel. Ebene B. Richtung Ausgang West.«
    Er nickte abwesend und zoomte ihre linke Brust mit Mertens Hand drauf ran. Lachte schon wieder.
    Sie schnaubte.
    »Erde an Vollidiot. Hast du mich verstanden?«
    »City-Parkhaus beim Garnisonsplatz, A1, silbermetallic, Kennzeichen HSK irgendwas, Ebene B, West. Babe, ey, ich bin doch nicht bescheuert. Mhmm … deine Tittis sind einfach lecker …« Er leckte mit seiner Zunge in der Luft rum. Wäh.
    Sie warf ihre Umhängetasche aufs Bett und zog die Lederjacke aus.
    Sah ihn an. Schüttelte den Kopf.
    »Sag mal, dein beschissenes Muckistudio, haben die auch Kampfsport?«
    »Nee, nicht direkt. Aber auf dem Weg hab ich ’ne Karatebude gesehen. Ich sag dir, wo.« Er speicherte und schloss den Explorer. Drehte sich um.
    »Willste nicht lieber mit mir ’ne Runde fighten?«
    Sie schnaubte.
    »Du weißt, dass ich dich wegkicke, bevor du ganz aus dem Stuhl hoch bist. Du bist nämlich hier der mit dem Brain und ich die mit den Muskeln. Halt, falsch. Ich bin die mit dem Brain und den Muskeln, und du hast einfach nur einen Führerschein. Also, wo?«
    Er zeigte ihr den Stinkefinger.
    »Wenn du so clever bist, dann find’s raus.«
    Sie riss die Umhängetasche vom Bett und warf sie in seine Richtung. Er boxte sie weg und sprang aus dem Stuhl. Flog auf sie zu und warf sie aufs Bett. Sie brachte blitzschnell ihr rechtes Knie nach oben und rammte es ihm in die Eier.
    Er heulte laut auf und warf sich zur Seite.
    Flasche.
    Sie stand auf und kramte im Schrank nach ihrem Sportzeug.
    »Ich geh laufen, Sissy.« Sie zog sich schnell aus und die Laufsachen an. »Bis später. Ach, und du hast Stallwache. Die wollen sich heute noch melden. Viel Spaß.«
    Er keuchte noch immer und zog die Beine krampfhaft gegen den Bauch, seine Hände im Unterleib vergraben.
    Sie lachte leise.
    Mann, das war es. Den Kerlen einfach mal in die Eier treten. Könnte auf ihrem Grabstein stehen.
    Odhan Celik stellte das leere Teeglas auf den kleinen Tisch neben seinem Stuhl. Er sah Schwankwitz an und lächelte. Legte ein Bein übers andere, zupfte am Aufschlag seiner Hose. Lächelte breiter. Lachte leise.
    Schwankwitz hob eine Augenbraue.
    »Kommen Sie, Schwankwitz. Nazis wollen Waffen bei einem Türken kaufen. Das ist doch komisch.«
    »Wenn Sie meinen, Herr Celik. Ist wohl orientalischer Humor.«
    Celik lachte weiter, aber seine Augen bekamen einen kalten Glanz.
    »Der Orient war schon eine Kultur, als Ihre Vorfahren noch nicht mal wussten, dass sie so früh verreckten, weil sie sich nicht wuschen. Wir haben Ihren Kreuzrittern die Vorzüge von Seife beigebracht. Durch uns haben sie Essen kennengelernt, das nicht nur den Körper stärkt, sondern auch die Seele reinigt. Und nicht zuletzt haben sie bei uns gelernt, dass man eine Frau nicht einfach grunzend besteigt, sondern sie glücklich machen kann und soll. Und dass man trotz all dieser Feinheit ein gnadenloser Krieger sein kann.«
    Schwankwitz lächelte süffisant. Celik beugte sich vor.
    »Eine differenzierte Sicht auf die Welt hat noch keinem geschadet. Aber Ihre Leute kann man nicht differenziert betrachten. Ich kann eine solche Menge Waffen und Munition nicht in die Hände von planlosen Totschlägern legen. Überzeugen Sie mich davon, dass diese Männer in der Lage sind, so ein Vorhaben geplant und organisiert durchzuführen. Und vor allem so, dass ich nicht in den ganzen Scheiß mit reingezogen werde.«
    Schwankwitz trank seinen Tee aus. Er sah zur Decke. Dann sah er Celik an.
    »Gut. Ich habe Respekt vor Ihnen. Sie sind ein sehr kluger und durchsetzungsfähiger Mann. Und wir brauchen Sie. Nachdem Herr Perschel«, er streifte den Rocker mit einem abschätzigen Blick, »uns für dieses Geschäft nicht mehr zur Verfügung steht, wir aber im Rahmen der Gesamtorganisation in der Pflicht stehen, diesen Teil der Operation hier abzuwickeln, bleiben ja nur Sie.« Schwankwitz nahm seine Brille ab, putzte sie pedantisch und setzte sie wieder auf. »Ich muss sagen, dass ich in Sie auch größeres Vertrauen habe, was die reibungslose Organisation der Sache angeht. Gut. Die eigentliche Gruppe wird aus etwa sechs Leuten bestehen. Zwei davon sind derzeit hier. Versteckt. Die Leute sind alle gut ausgebildet, glauben Sie mir. Ein Teil lebt schon seit einigen Jahren im Untergrund, andere haben alles fürs Abtauchen

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