Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Keine Vergebung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregor Weber
Vom Netzwerk:
sie zu den anderen. Half ihr, sich hinzulegen. Frau Schnoor keuchte.
    »Bitte … nicht liegen.«
    Sie schüttelte panisch den Kopf.
    »Sie hat Asthma und alle möglichen Beschwerden. Bitte. Sie kann doch nichts tun, sie ist eine alte Frau.«
    Isa. Sei still. Du bist nicht verantwortlich.
    Das würde Tom jetzt sagen.
    Doch. War sie.
    Der Brüller starrte sie an.
    Der Zarte machte kurz »Kst«.
    Der Brüller starrte immer noch Isabell an. Sie merkte, dass sich ein Tränenschleier bildete. Lara. Lara. Tom. Lara.
    Die Augen des Brüllers waren kalt und wütend, aber es schlich sich etwas anderes hinein, als der Zarte zischte.
    »Geh da rüber.« Er machte eine Kopfbewegung in Richtung Nico Förster.
    Isabell nickte und ging langsam zu Nico.
    Der Zarte hob Frau Schnoor in eine sitzende Position und zog sie an einen der großen Pflanzenkübel, die im Kundenbereich standen. Er lehnte die alte Dame dagegen und sah sie an.
    »Danke.« Ganz schwach klang Frau Schnoor, aber ihr Gesicht sagte Isabell, dass es ihr in dieser Position halbwegs gut ging.
    Der Zarte nickte dem Brüller zu, zog seine Pistole wieder aus dem Hosenbund und stellte sich neben die Geiseln. Sein Blick wanderte zwischen ihnen, der Glasfront und dem Brüller hin und her.
    Geiseln. Geiselnahme. Isabell wurde übel.
    Der Brüller sah sie an.
    Hob den Arm mit der Pistole und richtete sie auf ihren Kopf.
    »So, Schätzchen. Damit alle mal kapieren, wie ernst wir es meinen.«
    Isabell schloss die Augen. Ihr Kinn zitterte unkontrollierbar. Sie weinte.
    Merten saß übermüdet an seinem Platz. Jana war die ganze Nacht bei ihm gewesen. In Sportklamotten, verschwitzt und mit diesem Blick, der alles versprach, stand sie abends vor seiner Tür.
    Schob ihn vor sich her in den Flur, drückte ihn an die Wand und aß seinen Mund. Schlang Mertens Zunge in sich hinein und riss ihm die Kleider vom Leib.
    Seine Knie taten ihm jetzt noch weh vom ersten hastigen und heftigen Sex auf dem Boden des Flurs. Jana schrie laut, und Merten, den Svenja immer an die Nachbarn erinnerte, wenn er mal in der Dusche sang, fand es so heiß, dass er sich dazu zwang, genauso lauthals seine eigene Lust rauszustöhnen.
    Und es wirkte. Er war noch nie so überwältigt gewesen von seinem eigenen Höhepunkt. Dass er dachte, er würde kollabieren, auf Janas Rücken zusammenbrechen, in Ohnmacht fallen. Und das waren nur die ersten zehn Minuten gewesen.
    Diesmal hatte er nicht mitbekommen, wie sie ging. Beim Aufstehen war er noch euphorisch. Roch nach ihrem Schweiß, schmeckte sie noch.
    Schon in der Straßenbahn kam die Leere. Und seit einer Stunde holte er alle zwei Minuten sein Handy raus, um zu sehen, ob Jana angerufen hatte. Als er »Svenja« auf dem Display las, musste er tatsächlich einen Moment überlegen, wer das war. Und löschte die Nachricht dann, ohne sie abzuhören.
    Er überlegte schon, ob er das Telefon einfach in seinen Spind schließen sollte, damit er sich endlich auf die Arbeit konzentrierte, aber es machte keinen Sinn. Es war eh nichts los heute.
    Bei der Kripo oben im Gebäude war allerdings ziemliches Treiben. Kurt Grewe hatte im Intranet aufgefordert, sich beim K11 sehen zu lassen, wenn man irgendetwas von Belang über Bernie und Kim zu erzählen hätte. Veränderungen im Verhalten der letzten Monate oder sogar konkretes Wissen um ernsthafte Schwierigkeiten, in die einer der beiden oder sogar beide geraten waren.
    Tja. Umfeld. Klar. Musste untersucht werden.
    Was für eine Art Probleme könnte wohl dazu führen, dass man als Polizist bei einer Verkehrskontrolle vorsätzlich erschossen wurde?
    Etwas in der Art von: Hey, ich vögle eine Frau, die wir gerade suchen, weil sie entweder Zeugin des Mordes an zwei Kollegen ist oder sogar selbst den Finger am Drücker hatte.
    So was? Waren das ernsthafte Schwierigkeiten?
    Ja?
    Worauf du einen lassen kannst, Merten Zingerle.
    Das ist genau die Art von Schwierigkeiten, die ein Leben so den Bach runtergehen lassen, wie man es immer fassungslos in Filmen sieht oder Büchern liest und sich denkt, Alter, warum wacht der Idiot nicht auf?
    Ganz einfach, Leute.
    Weil der Traum so geil ist.
    Weil er besser, viel besser, unendlich viel besser ist als alles, was Merten Zingerle in der Wirklichkeit zu erwarten hat.
    Stimmt’s etwa nicht?
    Jammert eine Frau wie Jana ihren Kerl voll, weil er einen gefährlichen Job hat?
    Kriegt eine Frau wie Jana Anfälle, weil Halbfettjoghurt aus ist?
    Liegt eine Frau wie Jana beim Sex mit geschlossenen Augen da und

Weitere Kostenlose Bücher