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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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Kräften bemühte, fiel es ihr sogar verdammt schwer. Mehr denn je fühlte sie sich wie Daniels persönliches Experiment, denn der präsentierte sie mit sichtlichem Stolz.
    Es blieb nicht ohne Effekt.
    Obwohl die Anwesenden sich redlich Mühe gaben es zu verbergen, starrten sie im Grunde pausenlos zu ihnen hinüber. Tina versuchte die Mienen zu interpretieren und fand jede Menge Belustigung – wie herrlich, sie gab den Clown des Abends! Ungläubigkeit war ebenfalls weit verbreitet. Sicher, die anwesenden Mädchen wirkten viel erwachsener, versierter und
entspannter
. So, wie die den Prof fixierten, kannten die meisten ihn näher –
viel
näher. Prompt wurde Tina so rot wie selten zuvor in ihrem Leben. Es entging ihm nicht.
„Entspann dich!“
, seufzte er entnervt.
    „Aber siehst du das nicht?“
    „Was denn?“
    „Sie glotzen uns an!“
    „So soll es sein.“
    Weit lehnte sie sich zu ihm hinüber und wisperte verschwörerisch. „Nicht, wie du es willst! Die lachen mich aus! Und dich auch!“
    Daniel blieb empörend gelassen. „Meinst du? Sehe ich ganz anders.“
    Also, Tina konnte sich nicht helfen, ihrer Meinung nach mutierte der Abend soeben zum größtmöglichen Reinfall. Mehr um sich abzulenken, vernichtete sie ihren Wein – sie hatte sich ja bestens für ein Besäufnis präpariert. Augenblicklich sorgte Daniel für Nachschub. Behielt er dieses Tempo bei, stand ihrer Alkoholvergiftung nichts mehr im Weg.
    Schon, um den ewigen Blicken auszuweichen, lehnte Tina sich erneut zu ihm hinüber. „Klärst du mich endlich auf, warum du mich unbedingt lächerlich machen musst? Das ist totale Scheiße!“
    Mit einem sanften Lächeln bestellte er noch einen Wein. Dabei war ihr aktueller nicht einmal zur Hälfte vernichtet. Er selbst nahm noch ein Bier, dazu einen Whisky und musterte sie fragend. „Wollen wir uns setzen?“
    Und
wie
sie wollte! Am besten in die dunkelste Ecke neben den Klos, dorthin sah niemand sehr häufig. Ihr Nicken fiel euphorisch aus und sein Lächeln wurde breiter. „Locker bleiben!“
    Dankend nahm er die Getränke in Empfang und ging, womit Tina allein und schutzlos zurückblieb. Verzweifelt versuchte sie, wenigstens nicht allzu sehr zu humpeln. Was mit dem verdammten Gips reine Utopie darstellte. Tapfer ignorierte sie alle Blicke und jedes Kichern, die ihr so zahlreich und wenig ermutigend folgten. Diese dämlichen Tussis! Waren bestimmt alles BWLerinnen.
    Entschädigt wurde sie kurz darauf ein wenig, als Daniel die Getränke auf einen der niedrigen Tische stellte und ihr auf das Sofa half. Immer noch mit diesem Lächeln, das sie in jeder anderen Situation alles vergessen ließ. Nur heute wollte nicht einmal das funktionieren.
    „Also, warum tust du das?“, fuhr sie ihn an, sobald er neben ihr saß. „Ist das deine späte Rache?“
    Unschuldiger hätte der Blick nicht ausfallen können. „Was soll das jetzt heißen?“
    „Siehst du das nicht?“ Stöhnend blickte Tina zu drei Mädchen, die sich besonders begeistert über ihr Erscheinen zeigten, denn die lachten pausenlos.
    Daniels Blick folgte ihrem, wobei der sich nicht die geringste Mühe gab, das zu tarnen.
    „Sieh genau hin!“ Kopfschüttelnd betrachtete er Tina. „Du musst noch viel lernen.“
    Dann nickte er zu den enthusiastischen Mädchen. „Sarah, Alisha und Tamara. Niemand hat Ambitionen, sich mit ihnen abzugeben. Eine schnelle Nummer ist das höchste der Gefühle. Allein auf sich gestellt, würden sie garantiert nicht gackern. Übrigens ist jede von ihnen bereits gnadenlos bei mir abgeblitzt. Wenn du sie für eine Weile beobachtest und über das hirnverbrannte Dauerkichern hinwegsiehst, dann wirst du ...“ Mit verengten Augen blickte er angestrengt zu ihnen hinüber. „Jetzt!“, sagte er plötzlich. „Sieh hin!“
    Als Tina der Aufforderung folgte, erkannte sie es sofort. Eines der Mädchen, das gerade nicht sprach oder kicherte, warf ihnen einen Blick zu. Der signalisierte garantiert keine Belustigung, sondern Wehmut in Daniels und Hass in Tinas Richtung. Was die dachte, stand fest.
    Weshalb sitzt DU dort, wenn ICH hier stehe? Ich sehe viel besser aus, verdammt! Bei dem Desaster hilft auch kein Friseurbesuch oder ein bisschen Make-up!
    Womit sie den Nagel auf den Kopf traf.
Tina
wusste das, die Mädchen ebenfalls, nur Prof Higgins schien es noch nicht gerafft zu haben. Möglicherweise sollte sie es einfach genießen, falls überhaupt möglich, denn dieser seltsame Traum würde ganz schnell im grauenvollen

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