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Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition)

Titel: Keine wie sie (keine wie ...) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kera Jung
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sie sich maßlos darüber, dass dieser grünäugige Dämon angehender Arzt und sie seine Laborratte war.
    Dabei ging ihr Gewicht sichtlich zurück, und niemand ahnte, welche Mühen und Entbehrungen sie das kostete. An ausufernder Fresssucht hatte Tina nie gelitten, ihre Vorliebe für süße Dinge überstieg nicht das übliche Maß. Eher zierten derzeit ihre Hüften und Oberschenkel die Spuren des ständigen Sitzens beim Büffeln für das Highschooldiplom.
    Doch so gar nichts zu essen kam
Mord
gleich!

Die wenigen Dinge
,
die dieser Idiot ihr noch gestattete, besaßen faktisch keinen Wert!
    Was das Essen erst spannend und zum Genuss machte – Fett und Zucker – gab es nämlich nicht. Bereits drei Tage nach Beginn der Folter, fand sie nachts vor Hunger keinen Schlaf mehr. Dies wiederum schlug sich in ihrem Gesicht ziemlich unvorteilhaft mit dunklen Augenringen nieder. Nach zwei Wochen, pünktlich zur Gipsabnahme, besaß sie das Aussehen eines gut gereiften Zombies.
    An sich nichts Erwähnenswertes. Tina, die sich außerhalb der Sicherheit ihres Elternhauses unentwegt durchbeißen musste, verfügte über einen eisernen Willen. Was sie sich auch vornahm, wurde strikt durchgehalten. So war es und so würde es immer bleiben. Eine Eigenschaft, die Vera Hunt an ihrer Tochter vergötterte – aber das nur am Rande.
    Wie so häufig gestaltete sich die Reaktion des grünäugigen Dämons namens Professor Higgins beispiellos.
    Der zeigte sich nicht not amused oder etwa besorgt, weil Tina wirklich mies aussah, und zwar auf die ungesunde Art. Nein! Dieser dämliche Idiot wurde
sauer!
„Wenn du nicht ordentlich schläfst, siehst du total Scheiße aus!“
    In diesem Moment büßte sie ein wenig ihre Contenance ein. Der ewig knurrender Magen wirkte dabei durchaus unterstützend. „
Ach, echt?
“, fauchte Tina und wurde wie immer ignoriert.
    „Nimm die dämliche Brille ab und lass mich mal sehen!“
    Es war Abend. Nach wie vor schwebte die drohende Trainingseinheit für den morgigen Tag im Raum und für heute stand noch ein Besuch im
PITY
an.
    Tina litt grauenhaften Hunger. Dieser ewige Aufpasser ging ihr zunehmend auf den Geist. In Lichtgeschwindigkeit näherte sie sich ihrem totalen Ende. Und nur, weil es sich hierbei um Daniel handelte, landete er nicht im hohen Bogen vor der Tür. Selbst Streiten gestaltete sich derzeit zu anstrengend, weshalb sie wortlos die Brille abnahm und die Augen schloss, damit er das Drama begutachten konnte.
    Nach einer Weile ertönte seine tadelnde Stimme, welche erst seit Neustem existierte. Bereits mehrfach hatte Tina den Idioten darauf hingewiesen, wie dämlich er sich anhörte, was ihn leider nicht interessierte. „Das bekommen wir nicht mal mit Make-up abgedeckt!“
    Da dem nichts folgte, schlug sie die Lider auf. Ein böser Fehler, die Erlaubnis des Profs fehlte nämlich noch. „Augen zu, Hunt!“, knurrte es.
    Endlich platzte Tina der Kragen und sie starrte ihn wütend an. Nun, jedenfalls das, was sie ohne Brille ausmachen konnte.
    „Es reicht, Grant! Wenn du eine Barbie willst, kauf dir eine! Dürfte auf die Dauer erheblich billiger werden! Ich habe die Schnauze voll! Ich gehe!“
    In der nächsten Sekunde stand sie. Einige Male knickte das unmuskulöse Bein weg, außerdem nahm sie auf dem Weg beinahe den Schreibtisch und kurz darauf die Bettkante mit. Die violetten Hämatome würden wochenlang ihren Schenkel zieren. Ihre Brille hatte Tina ganz vergessen.
    Mit zusammengebissenen Zähnen schaffte sie es glücklich bis zur Tür, riss diese auf und erstarrte. Nach einigen angestrengten Atemübungen fuhr sie zu ihm herum. „Ich wohne hier!“
    „Ist mir bekannt.“
    Da sonst nichts geschah, wurde Tina direkter. „
Du
musst gehen!“
    „Vergiss es!“
    Das Blut flutete ihren Kopf und prompt machte sich aus ungefährer Richtung der Couch ein erschöpftes Stöhnen bemerkbar. Der grünäugige Dämon-Prof konnte nicht ausstehen, wenn sie rot anlief. Hinter Glotzen und Augenringen rangierte das auf Platz drei der unerwünschten Dinge.
    „Sei nicht so verdammt zickig!“ Diesmal ertönte die Stimme neben ihr. Wie konnte sich ein Mensch nur so lautlos bewegen? Kurz darauf wurde ihr die Brille aufgesetzt und dann erblickte Tina sein dämliches Gesicht, das überhaupt nicht dämlich aussah, sondern einfach göttlich.
    Widerstandslos ließ sie sich zur Couch führen. „Vielleicht ist es besser, wenn du heute nicht mitkommst und dich ausschläfst.“ Als Tina verächtlich schnaubte, wurde der Prof

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