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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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einem Abtritt. Nikola schlug die Tür hastig wieder zu und widmete sich der vorletzten.
    »Diese armen, wilden Tiere. Was für eine Tragödie. Denen kann niemand mehr helfen. Ich dachte, du wärest tot«, sagte David und sah Nikola dabei über die Schulter, wie er das Schloss aufdrückte. »Ben erwähnte etwas davon, dass du nicht mehr unter den Lebenden weilen würdest.«
    »Laut Io war das die falsche Vergangenheit.« Er öffnete die Tür einen Spaltbreit und atmete erleichtert auf, als ihm ein vertrauter Duft in die Nase stieg. Es roch nach warmer, schläfriger Frau. Seiner warmen, schläfrigen Frau. Sie lag auf der Seite, mit dem Rücken zur Tür. »Io! Bist du verletzt?«
    Augenscheinlich nicht. Er eilte an ihre Seite und untersuchte geschwind ihre Körperteile. Arme und Beine schienen unversehrt, ebenso ihr Gesicht. Offenbar machte sie wirklich nur ein simples Nickerchen.
    »Wach auf, Herzchen.«
    Doch sie wollte ihm nicht recht gehorchen. Also nahm er sie auf die Arme und richtete sich auf. Das Bedürfnis, sie in Sicherheit zu bringen, war größer als seine Neugier darauf, zu erfahren, wo man sie hingebracht hatte und wer hinter ihrer Entführung stecken mochte.
    »Ist sie in Ordnung?«, erkundigte sich David und folgte Nikola hinaus in den lang gezogenen, schmalen Gang.
    »Ich gehe davon aus, denn ich habe keine Verletzungen an ihr feststellen können.«
    »Wurdet ihr auch von de Marco gefangen genommen?«
    »Das kann ich nicht mit Gewissheit sagen. Wir haben einen Mann angetroffen, der lispelte und uns mit einer Art klobiger Feuerwaffe angegriffen hat, die Io als Elektroschocker bezeichnete. Wir waren gerade auf der Suche nach meinem Bruder, als wir ihm begegneten, weshalb ich mir nicht sicher bin, wer verantwortlich sein könnte für … könntest du sie mir mal abnehmen, bitte?«
    Nikola drückte dem verdatterten David Ios warmen, geschmeidigen Körper in die Arme. Dann hielt er kurz inne und sah den jungen Mann eindringlich an. »Wag es nicht, dich daran zu erfreuen, wie warm sich ihr Leib in deinen Armen anfühlt. Wag es nicht, ihre samtige, sommersprossige Haut zu bewundern. Wag es nicht, ihre Brüste, Schenkel oder sonstige Teile von ihr anfassen zu wollen. Sie ist mein Weib.«
    Der Therion besaß tatsächlich die Frechheit, zu grinsen. »Mann, dich hat es wirklich schwer erwischt. Wie der Vater, so der Sohn, was?«
    »Io ist mit meiner Schwiegertochter nicht zu vergleichen. Weder hockt sie sich auf Armlehnen noch zaust sie mit ihrer Hand mein Haar. Allerdings ist sie gelegentlich bereit, auf meinem Schoß zu sitzen, was mir großes Vergnügen bereitet. Wenn du jetzt so freundlich wärst und aus dem Licht der Glühbirne treten würdest, dann werde ich dieses Schloss demontieren und uns befreien.«
    Das Schloss war genauso alt wie die an den Zellentüren, und nach weniger als einer Minute konnte er bereits die immer noch schlafende Io zurückverlangen und gemeinsam mit David eine schmale, hölzerne Treppe erklimmen.
    Die drei platzten in ein Zimmer, wo sie auf zwei überrascht aussehende Personen trafen, die an einer langen, mit reichlich Essen und Trinken gedeckten Tafel saßen.
    Nach einem Blick auf die beiden Tafelnden übergab Nikola David noch einmal Ios köstlichen Leib. »Würde es dir etwas ausmachen, sie noch einmal für mich zu halten?«
    »Das würde es tatsächlich, denn mit diesem Mann da habe ich noch eine Rechnung offen«, entgegnete David und gab Io zurück. Seine Stimme klang vor Aufregung ganz rau, und in seinen Augen glomm ein Unheil verkündendes Leuchten.
    »Was zum Teufel haben die beiden hier oben zu suchen?«, erboste sich Rolf. Er schlug sich gerade den Bauch mit einer Truthahnkeule voll und spuckte beim Sprechen kleine, fettige Stückchen aus dem Mund. Er stieß seinen Stuhl zurück und sprang auf. »Wie seid ihr aus euren Zellen gekommen? Verflucht noch mal, du hast mir doch versichert, dass sie unmöglich ausbrechen könnten!«
    Der Lispelnde, der sie vorhin außer Gefecht gesetzt hatte, erhob sich ebenfalls. Allerdings waren seine schreckgeweiteten Augen auf David gerichtet und nicht auf Rolf. Davids Körper begann wieder zu schaudern und zu wogen und nahm erneut Löwengestalt an.
    »Hast du das gesehen, Herzchen?«, fragte Nikola Io und schüttelte sie ein wenig, um zu überprüfen, ob sie möglicherweise aufwachen würde. »Faszinierend. Ich muss unbedingt ausgiebige Forschungen darüber anstellen, wie so etwas vonstattengeht. Du kannst mir dabei

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