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Keine Zeit für Vampire

Keine Zeit für Vampire

Titel: Keine Zeit für Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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das?«
    Er lächelte, wobei seine frischen Lachfältchen deutlich hervortraten. Mir wurden die Knie ganz weich. Nikola sah schon mit dem Erscheinungsbild eines Dreißigjährigen unverschämt gut aus, doch jetzt, nachdem er optisch etwa fünfzehn Jahre gealtert war, war er schlicht und einfach unwiderstehlich. Am liebsten hätte ich ihm sofort die Kleider vom Leib gerissen und mich auf ihn gestürzt. »Es hängt mit meinem geistigen Alter zusammen.«
    »Wie bitte?«
    Wir setzten unseren Weg fort.
    »Ich habe viel über dieses Phänomen nachgedacht. Damals beklagte sich meine Frau, dass ich immer jung erscheinen würde, während sie langsam alterte. Dann bemerkte sie plötzlich eines Tages, dass ich nicht mehr so jung aussähe. Das hat mich ins Grübeln gebracht, und schließlich kam ich zu der Schlussfolgerung, dass ich mein Aussehen verändern konnte, je nachdem, ob ich mich jünger oder älter fühlte. Ich nenne das mein geistiges Alter. Es entspricht meinem gefühlten Alter und ist unabhängig von meiner tatsächlichen Lebenszeit.«
    »Also, wenn das so ist, dann bin ich geistig fünfundzwanzig Jahre alt. Eine unheimliche Vorstellung, denn mit fünfundzwanzig war ich total verkorkst. Nikola …« Ich brachte ihn zum Stehen, indem ich ihm die Hand auf die Brust legte. »Entschuldige bitte. Ich hätte nicht so zickig sein und dich dazu veranlassen sollen, dein Aussehen zu verändern. Das war unfair von mir. Ganz ehrlich, du hast mir genau so gefallen, wie du warst. Selbst wenn ich mir damit Spott einhandeln sollte – pass dein Aussehen ruhig wieder an das Alter an, das dir am liebsten ist.«
    »Wenn du darauf bestehst«, entgegnete er, zog mich an sich und küsste mich, obwohl uns alle, die über den Platz gingen oder daran vorbeifuhren, beobachten konnten. Sein Mund war sündhaft heiß und so was von lecker, dass ich beinahe alle Vorsicht in den Wind geschlagen und ihn mitten auf dem Platz besprungen hätte. Glücklicherweise bewies Nikola mehr Geistesgegenwart als ich und beendete rechtzeitig den Kuss, bevor ich diesem Drang nachgeben konnte.
    Das hat nichts mit Geistesgegenwart zu tun, Herzchen. Ich hatte bloß länger Zeit zu lernen, meine Begierden unter Kontrolle zu haben. Allerdings wird diese Beherrschung auf eine harte Probe gestellt werden, wenn wir nicht innerhalb der nächsten Stunde ein verschwiegenes Plätzchen für uns finden. Dann kann ich für nichts mehr garantieren.
    Keine Sorge, wir haben ja das Hotelzimmer um … äh … dich zu füttern. Ähm. Ich sage dir das nur ungern, Nikola, aber dein Aussehen hat sich nicht zurückverwandelt. Du hast immer noch Lachfältchen, und auch deine Haare sind ein bisschen grau.
    »Du wolltest, dass ich das Alter annehme, mit dem ich mich wohlfühle. Das habe ich getan«, erklärte er unbekümmert und legte mir im Weitergehen die Hand auf den Rücken.
    »Nach links«, sagte ich und wies ihm die Richtung. Dabei beobachtete ich ihn aus dem Augenwinkel. Eigentlich hatte ich protestieren und ihm versichern wollen, dass er nicht meinetwegen dauerhaft älter aussehen müsse, aber verflixt noch mal, mit dieser Optik sah er einfach supersexy aus.
    Er grinste und ich verfluchte wieder einmal meine Unfähigkeit, meine Gedanken für mich zu behalten.
    »Warum treffen wir deine Cousine in einem Hotel? Du hast doch gesagt, dass du bei ihr wohnst.«
    »Ja, also …« Ich hüstelte. »Das Bett in dem Zimmer, in dem sie mich einquartiert hat, quietscht. Darum dachte ich mir, dass wir es im Hotel komfortabler hätten.«
    »Es quietscht?« Seine Augen weiteten sich, nahmen ein blasses Blau an und schimmerten vor Hitze.
    »Ganz recht. Ein Hotelzimmer ist da besser.« Ich versuchte, zu ignorieren, dass ich knallrot anlief, und konzentrierte mich die nächsten drei Häuserblocks stattdessen voll und ganz darauf, einfach nur weiterzulaufen und dabei nicht daran zu denken, Nikola abzulecken.
    Oder ihn zu berühren.
    Oder mich an seinem nackten Leib zu reiben.
    Herzchen, wenn du nicht damit aufhörst, an derartige Dinge zu denken, werde ich dich gleich hier, mitten auf der Straße, beschlafen. Leider gibt es hier ja keinen begrünten Straßenrand, auf dem wir uns vergnügen könnten.
    Tut mir leid. Ich werde mich bemühen, nicht daran zu denken, wie sehr ich mich danach verzehre, deine Brust zu berühren und deinen Bauch und deine Beine und … und … du liebe Güte Nikola! Hör auf, an so etwas zu denken! Das wird mir zu viel! Moment mal … mit einem Lederriemen?
    Jawohl. Er fixiert

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