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Keine zweite Chance

Keine zweite Chance

Titel: Keine zweite Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Coben
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deponiert?«
    »Genau.«
    »Ist sie hinter uns her?«
    »Keiner weiß, wo sie ist«, sagte Bacard. »Und wo Seidman ist, auch nicht.«
    »Hmm«, sagte sie.

    »Die Polizei glaubt, dass diese Rachel etwas mit der Erpressung zu tun hat.«
    Lydia hob das Kinn. »Mit der ursprünglichen Entführung?«
    »Und mit dem Mord an Monica Seidman.«
    Das gefiel Lydia. Sie lächelte, und Bacard lief ein weiterer Schauer den Rücken hinab. »Und, hat sie, Steven?«
    Er schwankte. »Woher soll ich das wissen?«
    »Unwissenheit macht glücklich, oder wie war das?«
    Bacard antwortete nicht.
    Lydia fragte: »Hast du die Pistole?«
    Er erstarrte. »Was?«
    »Seidmans Pistole. Hast du sie?«
    Bacard gefiel das alles nicht. Er hatte das Gefühl, langsam den Halt zu verlieren. Er überlegte, ob er lügen sollte, doch dann sah er diese Augen. »Ja.«
    »Hol sie«, befahl Lydia. »Was ist mit Pavel? Hast du was von ihm gehört?«
    »Ihm passt das Ganze überhaupt nicht. Er will wissen, was hier vorgeht.«
    »Wir rufen ihn vom Wagen aus an.«
    »Wir?«
    »Ja. Und Beeilung, Steven.«
    »Ich fahre mit euch?«
    »So ist es.«
    »Was hast du vor?«
    Lydia legte den Zeigefinger auf die Lippen. »Psst«, sagte sie. »Ich habe einen Plan.«

    Rachel sagte: »Sie fahren weiter.«
    »Wie lange haben sie gehalten?«, fragte ich.
    »Ungefähr fünf Minuten. Sie können sich mit jemandem getroffen
und das Geld übergeben haben. Aber vielleicht haben sie auch nur getankt. Fahr hier rechts rein.«
    Wir bogen in die Centuro Road ein. In der Ferne zeichnete sich das Giants-Stadion ab. Nach knapp zwei Kilometern zeigte Rachel aus dem Fenster. »Irgendwo da drüben müssen sie gewesen sein.«
    Auf dem Schild stand METROVISTA. Der dazugehörige riesige Parkplatz erstreckte sich weit ins Marschland. Metro Vista war ein typischer Bürokomplex, von denen man in New Jersey während des Aufschwungs in den Achtzigern jede Menge gebaut hatte. Hunderte kalte und unpersönliche Büros, glatt und computerisiert mit zu vielen dunkel getönten Fenstern, durch die nicht genug Tageslicht drang.
    Die Leuchtstoffröhren surrten, und auch wenn man es nicht hören konnte, schien das Summen der Arbeitsbienen allgegenwärtig.
    »Getankt haben sie jedenfalls nicht«, murmelte Rachel.
    »Und was machen wir jetzt?«
    »Wir haben keine Wahl«, sagte sie. »Wir müssen hinter dem Geld her.«

    Heshy und Lydia fuhren nach Westen zum Garden State Parkway. Steven Bacard folgte ihnen in seinem eigenen Wagen. Lydia riss die Geldbündel auf. Es dauerte zehn Minuten, bis sie die Wanze gefunden hatte. Sie holte sie aus der Banderole.
    Sie hielt sie hoch, so dass Heshy sie ansehen konnte. »Clever«, sagte sie.
    »Oder liegt’s daran, dass wir nachlässig werden?«
    »Wir waren nie perfekt, Pu Bär.«
    Heshy antwortete nicht. Lydia öffnete das Wagenfenster. Sie streckte die Hand hinaus und bedeutete Bacard, dass er ihnen folgen
sollte. Er hob den Daumen, zum Zeichen, dass er sie verstanden hatte. Als sie an der Mautstation hielten, gab Lydia Heshy einen schnellen Kuss auf die Wange und stieg aus. Das Geld nahm sie mit. Jetzt war Heshy allein mit dem Sender. Wenn diese Rachel noch hinter ihnen her war oder die Polizei Wind von dem Ganzen bekommen hatte, würden sie Heshy verfolgen. Wenn sie ihn anhielten, konnte er die Wanze auf die Straße werfen. Sie würden sie natürlich finden, aber sie hätten keinen Beweis dafür, dass sie aus seinem Wagen kam. Und selbst wenn, machte das nicht viel. Wenn sie Heshy und seinen Wagen durchsuchten, würden sie nichts finden. Kein Kind, keine Lösegeldforderung, kein Lösegeld. Er war sauber.
    Lydia lief zu Steven Bacards Wagen und setzte sich auf den Beifahrersitz. »Hast du Pavel am Apparat?«, fragte sie.
    »Ja.«
    Sie nahm das Handy. Pavel beschimpfte sie in seiner Muttersprache, welche auch immer das sein mochte. Sie wartete und teilte ihm den Treffpunkt mit. Als Bacard die Adresse hörte, fuhr er herum. Sie lächelte. Pavel kannte die Bedeutung des Orts natürlich nicht, woher auch? Er fluchte noch ein bisschen, beruhigte sich aber schließlich so weit, dass er einwilligte, sie dort zu treffen. Lydia beendete das Gespräch.
    »Das ist doch wohl nicht dein Ernst«, sagte Bacard.
    »Psst.«
    Ihr Plan war ganz simpel. Lydia und Bacard würden direkt zum Treffpunkt fahren, während Heshy, der die Wanze bei sich hatte, ein bisschen in der Gegend herumgondelte. Wenn Lydia mit den Vorbereitungen fertig war, würde sie Heshy auf dem Handy anrufen. Erst dann

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