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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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Aber als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass er 1961 ja selbst noch ein Kind gewesen sein musste.
    Ich rief Finian an.
    Er kam sofort zur Sache. »Wer ist heute Nacht mit dir im Haus?«
    »Na, ja … niemand eigentlich.«
    »Dann kommst du entweder hierher, oder ich bleib bei dir. Du kannst es dir aussuchen.«
    »Danke. Ich sage dir später Bescheid.«
    »Übrigens habe ich auch ein bisschen darüber nachgedacht, wieso Mona in dieser Wiese gelandet ist. Ich muss nur noch ein paar Recherchen anstellen.«
    »Dann sollte ich dir vielleicht sagen, dass ich gerade die Labordaten bekommen habe. Sie hat im Mittelalter gelebt, um 1200.«
    »Das ist Musik in meinen Ohren. Passt genau in meine Überlegungen. So, und jetzt vergiss nicht: Du bleibst heute Nacht auf keinen Fall allein.«
    »Verstanden. Bis später dann.«
    Ich legte auf, und es läutete sofort wieder. Gallagher. »Bin gerade fertig mit meinen Behördenterminen. Vorhin musste ich Sie unterbrechen, als Sie etwas über Traynor und Monashee sagten. Was war das noch?«
    »Dass er wahrscheinlich nicht wusste, dass es ein Kinderfriedhof war. Er könnte also nach etwas Bestimmtem gesucht und geglaubt haben, Creans Fund müsste das sein, was er suchte.«
    »Hmm … Interessant, dass Sie das sagen. Denn er hatte jedenfalls nicht die Absicht, dort ein Hotel zu bauen.«
    »Ich … Ich verstehe nicht.«
    »Es wird eine Weile dauern, das zu erklären. Ich bin nur eine Viertelstunde von Castleboyne entfernt, und ich würde gern auch noch andere Aspekte des Falles mit Ihnen besprechen. Was halten Sie also davon, wenn ich bei Ihnen vorbeikomme?«
    Ich sah auf die Uhr. »Sie müssten aber sofort kommen.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass ich einen anständigen Kaffee kriege?«
    Ich lachte. »Klar. Sie bekommen einen Plastikbecher und können sich selbst an der Theke bedienen.«
    Ich ging in die Küche und machte Kaffee. Dann sah ich Peggy draußen parken und fing sie an der Bürotür ab.
    »Ich erwarte in Kürze einen Detective der Garda hier«, sagte ich. »Aber ich rede im Haus mit ihm, du kannst also an den Abrechnungen bleiben.«
    »Schön. Hast du Keelans E-Mail gelesen?«
    »Ich kam noch nicht dazu.«
    Ich wusste, Peggy runzelte nun missbilligend die Stirn, auch wenn ich es unter dem schwarzen Pony nicht sah.
    »Es schien ihm sehr wichtig zu sein, dass du es siehst.«
    »Also gut, ich schau es mir sofort an.«
    Ich setzte mich an den Schreibtisch und öffnete Keelans E-Mail.
     
    Habe guten Kontakt in Wetland Unit angerufen. Vorläufige Ergebnisse zeigen hohes Maß an Graspollen, wir haben es also mit Rodungsepoche zu tun, nicht mehr mit einer Zeit reinen Waldlandes. Auch Hinweis auf menschliche Besiedlung durch Spitzwegerich, der in Verbindung mit Weidelandwirtschaft auftritt (die Zisterzienser?). Es muss noch viel mehr Material untersucht werden, aber ich dachte, es interessiert dich, was sich abzeichnet.
    Sicher wirst du mir Recht geben, dass von den größeren Pflanzenresten aus nahe liegenden Gründen diese vertrockneten Beeren die bisher bedeutendsten sind: Es handelt sich um die Frucht des Ilex aquifolium - ziemlich festlich, findest du nicht?
     
    Die Pollenhinweise untermauerten die Radiokarbondatierung für Mona. Aber die Neuigkeit über den Ilex aquifolium war wirklich verblüffend: Bei den pfefferkorngroßen Kügelchen handelte es sich um konservierte Beeren der Stechpalme. Und man durfte getrost davon ausgehen, dass sie ursprünglich in Monas Mund gesteckt hatten.
    Wer immer also der Mörder von Traynor und O’Hagan war, er hatte ein Detail nachgeahmt, das niemand von uns gekannt hatte, und das nur durch ein technisch anspruchsvolles Verfahren soeben erst ermittelt worden war. Es war, als hätte Mona uns eine weitere Erinnerung daran geschickt, dass ihr Tod und der Tod der beiden Männer untrennbar miteinander verknüpft waren – und dass sie und das Kind für zwei verschiedene Rätsel standen, die dennoch zusammenhingen.

44
     
    »Nach Auskunft der zuständigen Behörden wurde nie eine Baugenehmigung für Monashee beantragt.«
    Gallagher und ich tranken an der Küchentheke Kaffee. Sein orangerotes Haar leuchtete unter einem Deckenstrahler genau über seinem Kopf noch greller als sonst. Aber sein Sonnenbrand sah weniger schlimm aus, und die Haut auf seiner Nase schälte sich nicht mehr.
    »Aber wo wollte er sein Hotel dann bauen? Er hatte doch vor eins zu bauen, oder?«
    »Nicht direkt. Er hatte eine Nutzungsänderung für ein bestehendes Gebäude

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