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Keltengrab: Thriller (German Edition)

Keltengrab: Thriller (German Edition)

Titel: Keltengrab: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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natürlich, mache ich.«
    Nach allem, was Finian und ich herausgefunden hatten, und was Richard nun enthüllte, war klar, dass der Eingang der Klosterkirche nur so strotzte vor moralischen Ermahnungen und Warnungen bezüglich Sex und Fortpflanzung. Die Frage war: Wenn man die Abwehr übernatürlicher Mächte einmal beiseite ließ, auf wen zielten all diese ausdrucksstarken Bilder?
    Die schwangeren Mädchen, denen sich die Nonnen über die Jahrhunderte gewidmet hatten, dürften wohl selten in der Grange Abbey gewesen sein. Und da sie den Versuchungen des Fleisches bereits erlegen waren, kamen sie als Kandidaten für diese Lektionen kaum in Frage … Waren womöglich die Nonnen selbst das Ziel? Aber wieso? Machte sich jemand Sorgen, ihre eigenen Mutterinstinkte könnten geweckt werden, wenn sie ständig Babys zur Welt bringen halfen und sie dann zur Adoption weggaben? Und dann die Postulanten: Vielleicht glaubte man, sie in einem illustrierten Führer über die Gefahren des sündigen Geschlechtsverkehrs aufklären zu müssen.
    Richard stand auf und gab mir die Ausdrucke.
    »Interessant, wie wenige dieser Zustände selbst heute behandelbar sind. Wir können ohne Frage etwas gegen Syndaktylie tun, wenn man früh genug damit anfängt. Oder auch gegen Hypertelie.«
    »Was ist das?«
    Er zeigte auf den Cynocephalus. »Das, worunter der arme Kerl hier leidet. Die vorderen Schädelknochen entwickeln sich in einer Weise, dass weit auseinander stehende Augen und aufwärts gerichtete, gut sichtbare Nasenlöcher die Folge sind. Bevor wir chirurgische Techniken entwickelten, um diese Fehler zu korrigieren, mussten die Unglücklichen damit leben, ›Hundegesicht‹ und dergleichen gerufen zu werden. Und es machte die Sache nicht besser, dass sie wegen ihrer Missbildungen auch noch große Schwierigkeiten beim Atmen hatten.«
    Ich erschrak ziemlich, als ich das hörte, auch wenn ich mir nichts anmerken ließ. Allerdings dürfte Richard meine Antwort etwas merkwürdig vorgekommen sein.
    »Ich weiß«, sagte ich.

54
     
    Ich rief Gallagher vom Büro aus an.
    »Mein Bruder hat gerade bestätigt, dass ich mir die Gestalt in der Kirche nicht eingebildet habe. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jemand aus dem Kloster einen Geburtsfehler hat, der ihm ein hundeähnliches Aussehen verleiht und ihn beim Atmen behindert. Er oder sie stand damals im Nebel auf meiner Terrasse und später vor dem Leichenschauhaus. Und höchstwahrscheinlich habe ich ihn in der Nacht, nachdem O’Hagans Leiche gefunden wurde, am Eingang von Newgrange gesehen. Und O’Hagan selbst hat mir erzählt, dass etwa zum Zeitpunkt von Traynors Ermordung eine weiß gekleidete Gestalt in Monashee gesehen wurde.«
    »Woher weiß Ihr Bruder, dass diese Gestalt aus der Grange Abbey kommt?«
    »Das weiß er nicht. Aber ich weiß es – oder jedenfalls wird es immer wahrscheinlicher. Schwester Gabriel, eine frühere Ordensangehörige, hat mir erzählt, die Mesnerin dort habe die alte Tracht und einen Schleier getragen. Diese Mesnerin war eine taubstumme Laienschwester. Schwester Gabriel hat auch gesagt, dass Arbeiter in der Krypta der Klosterkirche etwas gefunden haben – ›Böses aus alter Zeit‹ nannte sie es. Ich glaube, es hatte etwas damit zu tun, warum das Kloster überhaupt an dieser Stelle errichtet wurde.«
    »Also gut, ich werde alles überprüfen. Nachdem ich mit dem Minister gesprochen habe.«
    Das gefiel mir ganz und gar nicht. »Aber der wird doch bestimmt vor Neujahr nicht in der Verfassung für ein Gespräch sein.«
    »Das dachte ich auch. Aber die Begegnung mit dem Ziegelstein scheint ihn äußerst umgänglich gemacht zu haben. Er ist einverstanden, dass ich heute Nachmittag im Krankenhaus mit ihm rede.«
    »Das ist gut. Und danach machen Sie einen Besuch im Kloster?«
    »Jawohl, Illaun. Obwohl Heiliger Abend ist und ich lieber bei meinen Kindern wäre«, sagte er in scharfem Ton. »Außerdem haben wir unseren Mörder schließlich, so dass eigentlich niemand Druck auf mich ausübt, eine Schar Nonnen mittleren Alters zu verhören, die möglicherweise gern auf dem Land umherstreifen. Niemand außer Ihnen, wohlgemerkt.«
    »Es tut mir Leid, dass ich Sie so bedränge, Matt. Aber ich glaube eben nicht, dass Sie Ihren Mörder schon haben. Wie geht es übrigens Keelan?«, fügte ich an, ehe er widersprechen konnte.
    »Der beteuert noch immer seine Unschuld.«
    »Es gibt noch etwas, das ich Sie fragen wollte. Er war am Tag von Traynors Tod zwischen fünf und sechs nicht

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